Farewell Donald farewell! Womit eines wieder einmal bewiesen wäre: Alles hat ein Ende nur die Wurscht hat zwei! J Natürlich wird hier der ein oder andere Zweifler anmerken, dass so lange auch das zweite Impeachment-Verfahren nicht abgeschlossen ist, wir theoretisch mit einem Phönix-gleichen Wiedererscheinen 2024 rechnen müssen. Mir scheint das ob des Alters des Proponenten und der eigentlichen Platt- und Offensichtlichkeit der Strategie wohl doch eher unwahrscheinlich. Was bleibt ist ein schaler Nachgeschmack und die Ironie, dass wir ohne das China-Virus und den diskutierbaren Umgang damit uns wahrscheinlich weitere vier Jahre mit DJ Trump herumschlagen müssten. Aber das ist ja jetzt erfreulicherweise Geschichte.
Nicht ganz unschuldig bzw. zumindest in hohem Maße beteiligt am Erfolg des Ex-Präsidenten waren die sozialen Medien, allen voran Twitter. Nun ist die Strategie, alternative Wahrheiten in Feedbackräumen und Kurznachrichten zu verbreiten eine, die vor allem von Gruppen genutzt wird, die den breiten Diskurs über ihre Ansichten und Meldungen wohl zurecht scheuen. Funktioniert ja auch gut! :-) Was aber vor allem die letzten Tage gezeigt haben, ist, dass hier eigentlich zutiefst hoheitliche Aufgaben in den privaten Sektor abgetreten werden, wo sie – unabhängig davon ob man das jetzt inhaltlich unterstützt oder nicht – eigentlich nichts verloren haben. Natürlich hat sich ganz Europa gefreut, als Twitter den POTUS Account gesperrt hat, aber sollte ein privates Unternehmen bestimmen dürfen, was der amtierende Präsident eines doch nicht ganz un-mächtigen Landes verkünden darf und was nicht? Haben wir es hier mit einem natürlichen-schwarm-intelligenten Regulativ zu tun oder mit einem unheimlich potenten Instrument, das diesmal halt zufällig auf der von uns als richtig empfundenen Seite positioniert war!?
Nicht unproblematisch das Ganze. Möglicherweise wäre ein Ansatz, nicht die Plattformen zu kontrollieren, sondern die Sender und politischen Kommunikationen auf eigene Kanäle und Plattformen zu beschränken und die Peer to Peer Kommunikation sich selbst zu überlassen? Das grundsätzliche Drama ist leider, dass die Meinungsfreiheit im Laufe der jüngeren Vergangenheit eine ganz klare Wandlung von jeder darf alles (im Rahmen der gesetzlichen Regularien!) zu jeder darf das sagen, was die Mehrheit gerade als angemessen empfindet, stattgefunden hat. Im Prinzip eh nett, wenn man grad die Mehrheitsmeinung vertritt, aber wenn nicht, dann kommt der Shitstorm…
And now for something completely different… J Der Start an den internationalen Kapital- und Finanzmärkten hat sich bis jetzt durchwegs recht angenehm dargestellt. Im Fokus der Anleger steht einmal mehr das Thema Inflation mit den nachgelagerten bzw vorgelagerten Aspekten Geld- und Fiskalpolitik und die Effekte derer. Die Seuche scheinen wir gedanklich bereits hinter uns zu haben und es kann eigentlich nur mehr bergauf gehen. Der Hinweis, dass es manchmal anders kommt und auch als man denkt, soll hier aber doch geschrieben stehen. :-)
Ein Thema das in den vergangen Monaten meinem Gefühl nach ein wenig in den Hintergrund gerutscht ist, aber insbesondere durch das Wiederauftreten von :-). Yellen wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt, ist der Währungskrieg bzw. die Währung als einziges Instrument der internationalen Wettbewerbssteuerung (weil man eine Tarif-getriebene Handelspolitik wohl vermeiden wird wollen). Möglicherweise zahlt es sich aus, bei recht unattraktiven Bondmärkten und eventuell vermehrt seitwärts tendierenden Aktienmärkten heuer wieder mehr Augenmerk auf die Währungsallokation zu legen… Schau mer mal!
Was bleibt uns noch, jetzt wo wir alles für einen Mittwochvormittag Wesentliche ;-) abgearbeitet haben? Uns auf´s nächste Wochenende zu freuen… *lol*
Happy Inauguration!
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH
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