UBS AM Österreich-Chef Zentner: "Unsere Strategie und lokale Präsenz wurde bestätigt"

Welche Auswirkungen hat der Verkauf des österreichischen UBS Wealth Management Geschäfts an die LGT? Und wie attraktiv ist der chinesische Kapitalmarkt für die heimische Asset Management Kundschaft? Klaus Zentner, Head Asset Management Austria bei der UBS, im Interview mit e-fundresearch.com. Markets | 15.03.2021 13:00 Uhr
Klaus Zentner, Head Asset Management Austria, UBS / © UBS Asset Management
Klaus Zentner, Head Asset Management Austria, UBS / © UBS Asset Management
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e-fundresearch.com: Herr Zentner, der Verkauf des österreichischen UBS Wealth Management Geschäfts an die LGT sorgte kurz vor Jahresende 2020 für Schlagzeilen. Wird sich in weiterer Folge auch das UBS Asset Management Team aus dem lokalen Markt zurückziehen? Sind Einschränkungen bei der Service-Qualität zu befürchten?

...von daher freuen wir uns sehr, dass wir unseren österreichischen Partnern auch weiterhin aus unserem Büro in Wien zur Verfügung stehen.

Klaus Zentner: UBS Asset Management hat unsere Strategie und lokale Präsenz bestätigt und von daher freuen wir uns sehr, dass wir unseren österreichischen Partnern auch weiterhin aus unserem Büro in Wien zur Verfügung stehen. Natürlich ist UBS Wealth Management ein wichtiger Vertriebspartner im österreichischen Markt, aber der Großteil unseres Geschäfts in Österreich resultiert bereits jetzt aus der Zusammenarbeit mit den lokalen Banken und Institutionen, sei es über das klassische Fonds-, Mandate- oder auch das Plattform-Geschäft.

e-fundresearch.com: Hat sich Ihr Zielgruppenfokus als Resultat des Wealth Management Verkaufs verändert? Wird es Ihnen nun, wo die UBS am heimischen Wealth Management Markt nicht mehr präsent ist und somit keine Konkurrenz darstellt, leichter fallen, Privatbanken als Asset Management Kunden zu gewinnen?

Wir sehen bereits jetzt, dass uns dies zusätzliche Ansatzpunkte und Möglichkeiten in diesem Segment eröffnet.

Klaus Zentner: Unsere Zielgruppen bleiben weiterhin die großen Finanzinstitutionen in Österreich und unser Fokus liegt hier in der Entwicklung langfristiger Kooperation bzw. strategischer Partnerschaften. Der Austausch und Dialog mit den Entscheidungsträgern ist uns hier besonders wichtig. Wir wollen im sehr dynamischen Umfeld unserer Industrie möglichst zeitnah verstehen, wo UBS Asset Management einen sinnvollen Beitrag in der Wertschöpfungskette unserer Kunden leisten kann und umsetzen. Natürlich haben wir durch den Verkauf des Wealth Managements in Österreich ein neues, unabhängiges Profil als Asset Manager, der es zudem ausgezeichnet versteht Private Banking Institutionen zu servicieren. Wir sehen bereits jetzt, dass uns dies zusätzliche Ansatzpunkte und Möglichkeiten in diesem Segment eröffnet.

e-fundresearch.com: Ihr Haus hat kürzlich die UBS Greater China Conference 2021 erfolgreich auf virtueller Basis veranstaltet und ganz generell scheinen asiatische und vor allem chinesische Anlagelösungen – ganz egal ob Fixed Income oder Aktien – eine hohe strategische Priorität zu genießen: Stößt man mit diesen Strategien auch bei österreichischer Asset Management Kundschaft auf Interesse?

Wir sehen hier deutlich gesteigertes Interesse von privaten und institutionellen Investoren.

Klaus Zentner: Unbedingt. Wir sehen hier deutlich gesteigertes Interesse von privaten und institutionellen Investoren. Die Eindrücke und Gespräche bei der UBS Greater China Conference im Jänner 2021 unterstreichen die weiter rasant wachsende Bedeutung des chinesischen Kapitalmarktes. UBS Asset Management ist seit über 20 Jahren am Markt präsent und beschäftigt derzeit 9 Analysten in Shanghai und Hongkong. Unseren Kunden steht eine breite Palette mit Fondslösungen aktiv/passiv, on-/off-shore (bzw. beides) zur Verfügung. Zudem bieten wir auch gemischte Fonds mit chinesischen Aktien und Anleihen an. Für jeden Bedarf also die passende Lösung.

e-fundresearch.com: Gerade österreichische Investoren gelten in Sachen Nachhaltige Investments als Vorreiter und anspruchsvoll: Wie werden die ESG-Investing Kompetenzen Ihres Hauses im Vergleich zum Wettbewerb wahrgenommen? Welches Feedback erhalten Sie?

Österreich spielt im Kontext der Nachhaltigkeit eine klar führende Rolle – entsprechend hoch sind die Kundenerwartungen.

Klaus Zentner: Österreich spielt im Kontext der Nachhaltigkeit eine klar führende Rolle – entsprechend hoch sind die Kundenerwartungen. Hier sei nur als Indikator das Umweltzeichen als ältestes europäisches Gütesiegel für nachhaltige Anlagen erwähnt, welches es bereits seit 2004 gibt. Diesen hohen Ansprüchen müssen und wollen wir als Haus bei nachhaltigen Anlagen gerecht werden. Unsere führende Position im Bereich Nachhaltigkeit belegt z.B., dass wir zum sechsten Mal in Folge den Spitzenplatz in der Branchengruppe «Diversified Financial Services and Capital Markets» des renommierten Dow Jones Sustainability Index (DJSI) einnehmen. Dies wird uns auch immer wieder als Feedback gespiegelt. Wo wir noch besser werden wollen, ist bei der Berücksichtigung lokaler Standards. Konkret gesprochen: wir wollen ein lokaler global Player sein. Praktisch heißt das z.B., dass wir unsere prämierten Climate Aware Strategien dieses Jahr für das Umweltzeichen zertifizieren. Lokalisation und Innovation werden die bestimmenden Faktoren für die Zukunft und hier sind wir, unserer Meinung nach, für den Wettbewerb um die besten Lösungen gut gewappnet.

e-fundresearch.com: Vielen Dank für das Gespräch & weiterhin viel Erfolg, Herr Zentner!

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