Gröschls Mittwochskommentar: 23/2021

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 09.06.2021 10:06 Uhr
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH / © e-fundresearch.com & interfoto
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Wer schreibt der bleibt! – Dieser alte, durchaus sinnvolle Spruch, der sich in den etwas vernünftigeren alten Zeiten, wohl auf Aktennotizen und in Extremo auf Emails - in denen man mündliche Anweisungen zusammengefasst an wen auch immer geschickt hat - bezogen hat, hat wohl in den Zeiten von WhatsApp und diverser anderer Chatprogramme etwas an Bedeutung bzw. an Richtigkeit verloren. :-) Tatsächlich scheint erfreulicherweise zumindest in manchen Fällen das Gegenteil der Fall zu sein und zwar von der österreichischen Staatsholding bis in Kreise des organisierten Verbrechens. (Vergleiche bitte ich hier explizit zu unterlassen.) Zweitere haben sicherheitshalber gleich eine App vom FBI verwendet, was dann die Sicherstellung der Inhalte wesentlich erleichtert hat. Vielleicht sollten auch unsere Oberen und verbundenen Personen eine vom Innenministerium zur Verfügung gestellte Kommunikationsplattform nutzen. Bock? Gärtner? Wie auch immer… ;-) Wobei, das mit den Apps scheinen sie ja bei uns eh nicht ganz so gut hinzukriegen, wollte doch Herr Kurz ein Vorreiter für den grünen EU Pass sein, was jetzt leider wohl nichts werden wird, da bis auf weiteres nur getestet und ein paar handverlesene (wenn die Wohnsitzgemeinde will) genesene Personen mit einem validen QR Code versorgt werden. Die Geimpften sind – aus technischen Gründen ?! – erstmal außen vor. So schafft man Anreize. :-)

Und in China ist ein Reissack umgefallen. ;-) Leider nicht nur, sind doch die Produzentenpreise ebenda mit + 9% im Mai am stärksten seit 13 Jahren gestiegen, zusätzlicher Unbill droht anscheinend auch wieder von der Seuchen-Front. Liest man heute Morgen von diversen Ausbrüchen rund um wichtige Exporthäfen Chinas. Zählen wir da eins und eins zusammen und erinnern uns an verschiedene Aussagen aus den letzten Tagen, dass die Chip- (Computer, nix Erdäpfel ;-)) Knappheit wohl nicht sobald aufgelöst sein wird, gibt das durchaus Grund sich Gedanken zu machen. Die Ökonomen werden wohl zusätzliche Bausteine zum Inflationsimport sehen, die Verschwörungstheoretiker unter uns mögen fürchten, dass es sich hier um einen weiteren Schritt handelt der (westlichen) Welt zu zeigen, dass das Reich der Mitte es durchaus nicht notwendig hat, auf (berechtigte?!) Provokationen militärisch zu reagieren. Das Bundeslied für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (Alle Alle Räder stehen still usw…) wird indes all morgendlich im nationalen Volkskongress intoniert.

An dieser Stelle ein kurzer Unker aus den Tiefen der Bärenhöhlen: Nur weil wir die Seuche hierorts im Augenblick nicht wahrnehmen, ist sie leider trotzdem da. Nicht nur die Delta-Variante (Indien und so) wird uns auch in Europa spätestens im Herbst auch wieder beschäftigen, da reicht aktuell ein Blick nach Großbritannien. Möglicherweise geht´s natürlich auch schneller durch das heuer erstmalige dezentrale Abhalten der Fußball EM. Die Seuche liebt fliegen… :-) Abgesehen von den immer neuen Varianten, die auftreten, die es für Geimpfte und Genesene zunehmend schwerer machen dürften, sich der ganzen Geschichte zu entziehen, bleibt der Anteil der nicht impfwilligen Bevölkerung, wenn man sich die Ergebnisse der letzten Wahlen anschaut, wahrscheinlich bei mindestens rund 30% (in Ö.Reich, aber wohl auch anderenorts), was ausreichen dürfte um die Intensivstationen im Herbst auch wieder ordentlich zu füllen. Naja, schau mer mal…

An den Märkten passiert unterdessen eigentlich nicht viel, man hat fast das Gefühl nach einer nicht stattgefunden habenden Korrektur im Mai, geht man jetzt (wohl verdient oder nicht) frühzeitig in die Sommerpause. Das mag natürlich mehrere Ursachen haben, eine scheint jedenfalls zu sein, dass wir uns vor August (Jackson Hole und so) keine Aussagen von der FED erwarten, wie es mit dem Anleihenkaufprogrammen und der Zinspolitik im Allgemeinen weitergeht. Stehen kurzfristig zwar alle Zeichen auf Inflation, scheint der US Arbeitsmarkt da (noch?) nicht ganz mitspielen zu wollen. Anscheinend hauen Frau und Herr Konsument*in erstmal alles am Schädl, was sie während der Seuchen-Ruhephase angespart bzw. geschenkt bekommen haben (Stimuli etc) und überlegen sich erst, wenn die Kohle weg ist, ob sie nicht vielleicht doch wieder arbeiten wollen müssen. Was insofern eventuell ein bisserl kurzfristig gedacht ist, weil, wen die der Pent-Up Demand abgelassen ist, könnte die Kaufkraft fehlen um weitere Nachfrage zu erzeugen, was den Unternehmen dann auch wenig Grund gibt, weiter einzustellen usw und so fort. Das killerte dann natürlich auch die Inflation und die Zinsanstiegssorgen. Was leider bliebe, wären die bekannten Probleme, der Ruf nach bedingungslosen Grundeinkommen und Unmengen wertloser Währung… Manchmal muss man also gar nicht lang suchen, um das Glas halbleer zu sehen. *lol*

Und aus! :-) 

Alles Liebe!

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH

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