ESG-Investing-Trend vs. Öl-Outperformance: Was steckt dahinter?

Weltweit werden immer mehr nachhaltige Fonds aufgelegt. 2021 stieg die Anzahl nachhaltiger Fonds global auf 5.932 an. Dabei ist vor allem Europa das ESG-Fonds-Zugpferd. Doch irgendwie scheint der globale ESG-Investing-Trend nicht recht mit den jüngsten Preisanstiegen bei fossilen Rohstoffen und darin aktiver Unternehmen zusammenzupassen. Der Rohölpreis klettert seit Wochen auf immer neue Hochs. Was steckt hinter dieser Entwicklung und wie sehr werden ESG-Investoren aufgrund der Outperformance “fossiler” Geschäftsmodelle unter Druck gesetzt? e-fundresearch.com hat in der neuesten Ausgabe von #Spotlight exklusiv bei Experten aus den Häusern StarCapital, Raiffeisen KAG, Clartan Associés und Union Investment nachgehakt. Markets | 15.02.2022 11:00 Uhr
von oben links im Uhrzeigersinn: Simon Westendorf (StarCapital), Bernd Schröder (Union Investment), Nicolas Descoqs (Clartan Associés), Hannes Loacker (Raiffeisen KAG) / © e-fundresearch.com / Canva / vom jeweiligen Unternehmen zur Verfügung gestellt
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Trotz ESG-Investing-Trend: Fossile Brennstoffe & Geschäftsmodelle im Bullen-Modus 

Die fossilen Energiepreise steigen weiter stark an: Die amerikanische Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) erreichte am vergangenen Montag (14.02.22) den höchsten Stand seit Herbst 2014, nachdem der Preis auf über 92 US-Dollar pro Barrel gestiegen war. Gleiches gilt für die europäische Nordseesorte Brent. Diese notierte am Montag (ebenfalls 14.02.22) auf über 94,00 US-Dollar pro Barrel. Beide Werte sind somit auf ihrem Sieben-Jahres-Hoch und zeigen aktuell keine Tendenz, sich in nächster Zeit in einen Korrekturmodus zu begeben. 

Fossile Energie-Aktienfonds vs. Erneuerbare Energie-Aktienfonds // 1-Jahres vs. 5-Jahres-Sicht

Quelle: Morningstar Direct

Ebenfalls zu erwähnen ist, dass die OPEC Plus Staaten (Opec+) bei ihrem letzten virtuellen Gipfeltreffen nicht wirklich für Entspannung sorgten. Das Bündnis um Saudi-Arabien und Russland hält weiterhin an ihrer Strategie fest und wird den Ölhahn nicht weiter aufdrehen als bisher geplant. Es bleibt somit bei einer Ausweitung der Tagesfördermenge um die 400.000 Barrel. Obwohl sich Marktexperten von der Entscheidung der Opec+, ihre starke Produktionskürzung zu Beginn der Corona-Pandemie auch weiterhin nur vorsichtig rückgängig zu machen, nicht überrascht zeigten, wird die künstliche Verknappung des “schwarzen Goldes” dadurch weiter verstärkt.  

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Des Weiteren war in den vergangenen Monaten auch zu beobachten, dass die Öl-Staaten die versprochene Fördermenge nicht wirklich umsetzen konnten. Zudem spielen in Puncto Öl- und Gaspreisentwicklung auch geopolitische Faktoren eine zentrale Rolle, die nicht unbeachtlich sind.  Insbesondere die Eskalation zwischen Russland und der Ukraine ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen. 

Fazit aus den jüngsten Entwicklungen: Die Verbraucher leiden unter den zunehmenden Energiepreisen, während sich Öl-Giganten à la Shell, Total oder ExxonMobil und dessen Aktionäre über "sprudelndes” Umsatzwachstum und entsprechende (Kurs-)Gewinne freuen dürfen.  Doch wie passt die Outerperformance des “fossilen” Energie-Sektors mit dem strukturellen ESG-Investing-Trend zusammen?  

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