Asset Servicing bietet unerwartete Chancen in der beruflichen Entwicklung

Es gibt in jeder Branche Rollen, die nicht von dem größten Glanz umweht werden. In der Finanzindustrie ist das wohl die Fondsadministration. Dabei stehen gerade die Profile in diesem Bereich auf einer breiten Wissensbasis und verdienen mehr und eine bessere Wahrnehmung. Markets | 30.11.2022 13:30 Uhr
Rita Pfahls, Partnerin bei Indigo Headhunters / © e-fundresearch / Indigo Headhunters
Rita Pfahls, Partnerin bei Indigo Headhunters / © e-fundresearch / Indigo Headhunters
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Fachleute werden gebraucht. Heute dringender denn je

Fachkräftemangel und Nachwuchssorgen finden sich aktuell auf fast dem gesamten Arbeitsmarkt. Und wahrscheinlich liegt es auch in der Natur der Sache, das manches Potenzial nicht gesehen oder gefördert wird. Das deutsche Investmentrecht ist umfangreich und man übertreibt nicht, wenn man es als kompliziert umschreibt. Insofern verwundert es umso mehr, dass dem Asset Servicing und insbesondere der Fondsadministration bis heute das Image der grauen Maus anhängt. Natürlich liegt der Rolle eine gewisse Kleinteiligkeit zugrunde, aber die Anforderungen der vergangenen Jahre haben die Aufgabe komplett verändert. Es gibt aktuell eine Menge kapitalmarktfähiger Investmentkonzepte. Und mit Compliance-Guidelines, Steuergesetzen, Regulatorik und ESG-Vorgaben sind nur die offensichtlichen Aspekte genannt, die man im Bereich der Fondsadministration im Blick behalten muss. Diese Kenntnisse sind die Basis, auf der das Asset Management fußt. Oder um es bildhafter zu sagen: Ohne dieses Getriebe würde der AssetManagement-Motor nicht laufen.

Das Asset Servicing braucht einen Imagewandel

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Mit Blick auf die Berufsbilder im Asset Management ergeben sich deshalb zwei Herausforderungen: Erstens, wie kann man diese Kenntnisse fördern und die Mitarbeitenden auf andere Positionen entwickeln, und zweitens, wie gewinnt man qualifizierte Kandidaten für das Asset Servicing und schafft eine gute Balance aus Entwickeln und Halten?

In der Fondsadministration starten häufig ausgebildete Bank- und Investmentfondskaufleute, Studienabsolventen oder Quereinsteiger die im Asset Servicing einen Einstieg ins Asset Management finden. Wer jahrelang im Asset Servicing gearbeitet hat, kennt die Strukturen eines Fonds, die Prozesse, die Regulatorik und juristische Herausforderungen. Alles beste Voraussetzungen, um im nächsten Karriereschritt beratend zu arbeiten. Wer hier engagiert an aktuellen Themen bleibt, kann sein oder ihr Wissen gezielt einsetzen und der beruflichen Entwicklung neue Impulse geben. Die Autorin dieses Beitrags hat ihren beruflichen Weg in der Fondsbuchhaltung gestartet und ist über weitere Stationen im Asset Management jetzt bei einer Personalagentur. Und das sei nur erwähnt, weil es unterstreicht, dass in der heutigen Berufswelt immer noch zu sehr an bekannten Mustern und Rollen festgehalten wird.

Breite Kenntnisse fördern die eigene Karriere

Aber auch wer sein gesamtes Berufsleben im Asset Servicing verbringen möchte, muss in der Branche anders wahrgenommen werden. Wie kann man Job-Profile attraktiver gestalten und von überholten Klischees befreien? Wie kann man fähige Mitarbeitende motivieren, halten und incentivieren? Was im ersten Moment abwegig erscheint, ist durchaus denkbar. Wenn man sich von dem oben skizzierten Bild entfernt, merkt man schnell, dass Effizienz, vernetztes und prozessuales Denken, Cross Selling und Risikomanagement im Asset Servicing eine entscheidende Rolle spielen. Erfahrungsgemäß spiegelt sich das noch nicht ausreichend in den Jahresgesprächen und der Definition von KPIs wider. Warum also diese nicht mit Leistungsanreizen unterlegen, wie es in anderen Bereichen völlig üblich geworden ist? Kombiniert mit einem individuellen Entwicklungsplan und entsprechenden Weiterbildungsangeboten schärft man das Profil und vermittelt die notwendige Wertschätzung.

Die Anforderungen sind in den vergangenen Jahren im Asset Servicing so stark gestiegen, dass man nur dringlich empfehlen kann, hier einen besonderen Fokus zu setzen. Und wie in allen Bereichen gilt auch hier: Wer seine Teams so gut führt und weiterentwickelt, dass Mitarbeitende eine neue Rolle im eigenen Haus finden, unterstreicht gute Personalentwicklung und das notwendige Mindset, das es braucht, um Know-how im eigenen Unternehmen zu halten, statt einen wertvollen Mitarbeiter zu verlieren.

Mit der gestiegenen Bedeutung von ESG gibt es noch ein weiteres Argument für Fondadministration – gerade junge Kolleginnen und Kollegen finden hier nicht nur den notwendigen Impact in ihrer Aufgabe, sondern bereiten sich auch auf andere Aufgaben vor. Das zeigt die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt deutlich: Gute Kenntnisse rund um Sustainability sind gefragt und breit einsetzbar.

Neben den fachlichen Schwerpunkten lohnt abschließend noch ein Blick auf die notwendige interne und externe Vernetzung, die in den beschriebenen Rollen unerlässlich ist. Wer eine Weiterentwicklung anstrebt, kann sich in Projekte einbringen und die eigene Visibilität steigern.

Letztendlich gibt es für die Karriereentwicklung keinen Königsweg, aber in der Mischung aus individuellem Engagement und der notwendigen Bereitschaft auf der Unternehmensseite kann das Asset Servicing ein wichtiger Entwicklungsschritt für die nächste Rolle sein. Aber dafür benötigt es auch die deutliche Aufwertung der verschiedenen Rollen. Oder um zum Eingangsbild zurückzukommen – Fondsadministration ist für eine graue Maus ganz schön bunt.

von Rita Pfahls, Partnerin bei Indigo Headhunters

Rita Pfahls ist Partnerin bei Indigo Headhunters mit Fokus auf Asset Management, Alternative Investments, Immobilien und institutionelle Investoren.

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