Schön war´s! Aber auch die Zeiten zwischen den Urlauben sind ja durchaus spannend, insbesondere, wenn man sich in unserem Metier bewegen darf, wo ja tatsächlich kaum ein Tag wie der andere ist. :-) Allerdings gibt´s durchaus Zeiten, wo man sich in der Ideenfindung irgendwo zwischen einer Selbsthilfegruppe und der Enterprise, wie sie in die unendlichen Weiten des Alls vorstößt, bewegt. Solche Phasen treten vor allem dann auf, wenn´s eine große Erwartung gegeben hat, die sich nicht manifestiert hat und diese dann – zu schnell? – ausgepreist wird. So geschehen im Jänner 2023. Rezession wird´s keine geben. Aber was nun?
Die Inflation kommt zurück, soweit so erwartet, aber sie wird das wohl nicht soweit und so schnell tun, um den Aktienaficionados wirklich Freude bereiten zu können. Die Zentralbanken werden die kurzfristigen Zinsen sicher auch irgendwann wieder senken, nur weder bald noch schnell. In diesem Zusammenhang möchte ich bitte nochmal betonen, dass das Lange-Ende der Zinskurve hier noch einiges an Anpassungsbedarf haben dürfte. :-) Die Risikoprämien bei den Unternehmensanleihen sind nach wie vor attraktiv, die Ausfallsraten werden, ob der favorablen konjunkturellen Situation nicht oder zumindest nicht so bald signifikant ansteigen. Reinlaufen werden die Spreads kurzfristig wohl auch nicht, dafür ist die allgemeine Verunsicherung über die mittelfristige Entwicklung einfach zu groß.
Impulse aus oder rund um den unsäglichen Krieg in der Ukraine, sind auch nicht zu erwarten, hat der Westen Putin durch Anzahl und Lieferfristenplan der Kampfpanzer, eine recht eindeutige zeitliche Roadmap gegeben, um seine Dinge zu sortieren. Hinzukommt, dass die US-Unterstützung durch die Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus nicht mehr werden wird. Es bleibt uns also auch hier nichts anderes übrig als abzuwarten, wie sich die laufende Putin´sche Offensive entwickelt und wann und ob es irgendwann zu Verhandlungen und einem Waffenstillstand kommt.
Es tut sich also viel, aber nicht viel Neues. Das wiederum lässt uns Zeit, im eigenen Saft zu braten. Den Administratoren, Aufsichten, Risikomanagern und diversen weniger verdienstorientierten – müssen sie ja auch nicht, ist in guten wie in schlechten Zeiten eh unser Job ;-) - MitstreiterInnen sei Dank, gibt´s immer genug Reports zu schreiben, DDQs auszufüllen, Unterschriftenlisten zu erneuern und Absatzprognosen zu erwürfeln, dass man da schon einige Wochen überbrücken kann, ohne kreativ werden zu müssen. Aber was dann? :-)
Wenn´s dann schon Mai ist, werden sich wahrscheinlich einige denken, dass sie sicherheitshalber ein paar Chips vom Tisch nehmen, auch wenn sie von, möglicherweise auch nicht ganz billigen, europäischen Lithographen beschrieben worden sind. In Antizipation dessen kann´s sogar passieren, dass sich ein paar andere entschließen, die Party schon ein bisserl früher zu verlassen, dem Trend folgend, hüpft der Algorithmus bzw. die KI (wo auch immer der über die Semantik hinausgehende Unterschied dann tatsächlich sein mag ;-)), die ja mit der Kreativität ex Definitione bisher immer noch so ihre Probleme hat, dann munter hinterher und schon haben wir den Salat. :-)
Wir sehen also, es ist also eh alles ganz einfach! *lol*
Alles Liebe
Florian
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH
Gastkommentare werden von anerkannten Experten verfasst, deren Meinungen nicht mit jener der e-fundresearch.com Redaktion übereinstimmen müssen.
Florian Gröschls obiger Kommentar stellt eine Markteinschätzung aufgrund von selbstentwickelten Systemen und persönlichen Erfahrung dar. Keinesfalls ist obiger Kommentar eine Empfehlung oder Meinung der ARC und/oder Florian Gröschl, Positionen welcher Art auch immer einzugehen.