Die FORIS AG, die vor 25 Jahren die Prozessfinanzierung als Rechtsdienstleistung in Deutschland eingeführt hat, erweitert ihre Finanzierungsoptionen durch einen neu aufgelegten Prozessfinanzierungsfonds. Der Fonds wurde gemeinsam mit der Liechtensteinischen CAIAC Fund Management AG und der österreichischen Centris Capital AG aufgesetzt und ermöglicht es dem Unternehmen, künftig auch Streitfälle mit Streitwerten von über 100 Millionen Euro zu finanzieren, was eine signifikante Erweiterung der bisherigen Finanzierungsbandbreite darstellt.
Wachstumspotenzial durch Prozessfinanzierung
Prozessfinanzierung bedeutet, dass ein externes Unternehmen, wie FORIS, die Kosten eines Rechtsstreits übernimmt – einschließlich Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten. Im Gegenzug erhält der Finanzierer einen Anteil am möglichen Gewinn oder Vergleichserlös des Falls. Dies ermöglicht es insbesondere Klägern, die nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, ihre Ansprüche dennoch vor Gericht durchzusetzen. Auch für Unternehmen ist diese Dienstleistung attraktiv, da sie das Risiko eines kostenintensiven Prozesses minimiert. Die Prozessfinanzierung hat sich in den letzten Jahrzehnten als effektives Instrument etabliert, um den Zugang zum Recht zu verbessern und juristische Verfahren zu ermöglichen, die ansonsten aus Kostengründen nicht geführt werden könnten.
Fondsstart und strategische Pläne
Der Fonds wurde am 11. September 2024 von der Finanzmarktaufsicht in Liechtenstein genehmigt. Neben einer eigenen Beteiligung übernimmt FORIS auch eine Beraterrolle und bringt ihre langjährige Expertise in der Prozessfinanzierung ein. „Da Verfahren regelmäßig eine langfristige Vorfinanzierung notwendig machen und Erlöse erst mit Verfahrensbeendigung realisiert werden können, mussten Fälle mit sehr großen Streitwerten deshalb oft abgelehnt werden“, erklärt FORIS-Vorstand Frederick Iwans. Mit der Auflage des Fonds soll das jetzt der Vergangenheit angehören. „Für uns als Finanzierer ist das vergleichbar mit einem Produktionsbetrieb, der seine Fertigungskapazität schlagartig ausweitet, um mehr Großaufträge annehmen zu können“, so der FORIS-Vorstand.