Das makroökonomische Umfeld mag zwar weniger beunruhigend erscheinen als noch vor einigen Jahren, bleibt jedoch herausfordernd: Kriege in Europa und im Nahen Osten, anhaltende Unsicherheit über die US-Fiskalpolitik, Befürchtungen, dass die Federal Reserve die Zinsen zu lange zu hoch halten könnte, und ein insgesamt schwaches globales Wirtschaftswachstum. Hinzu kommen inflationsbedingte Spannungen, die hartnäckiger sind als ursprünglich angenommen.
Innerhalb des Fixed Income Universums ist es für Investoren nicht einfach, eine Anlage mit angemessenen Renditen und gleichzeitig begrenzter Volatilität zu finden. Kurzlaufende High Yield-Anleihen bieten jedoch ein überproportionales Ertragsprofil im Vergleich zum breiteren Markt, und das alles bei geringen Ausfallraten. Die Anlageklasse ermöglicht attraktive Renditen mit reduzierten Kredit- und Zinsrisiken.
Im Vergleich zu Investment-Grade-Anleihen, Staatsanleihen und High Yield-Anleihen mit längeren Laufzeiten weist diese Anlageklasse ein geringeres Zinsrisiko auf und bietet dadurch eine gute Möglichkeit zur Diversifikation, insbesondere in einem Umfeld erhöhter Zinsen. Kurzlaufende High Yield-Anleihen können als eigenständige Strategie oder als Bestandteil einer breiteren Anleiheallokation ein attraktives Einkommensniveau erzielen. Durch einen bewährten Anlageprozess lässt sich ein Portfolio strukturieren, das auf Stabilität ausgelegt ist und Volatilität begrenzt, die zunehmend in allen Märkten präsent ist.
Wachstum und Qualitätssteigerung des High Yield-Universums
Das heutige High Yield-Universum unterscheidet sich deutlich von dem vor zwei Jahrzehnten: Der Markt hat sich von seinem „Junk“-Status hin zu einem qualitativ hochwertigeren Segment entwickelt. Im Jahr 2001 betrug die Marktkapitalisierung rund 350 Milliarden USD mit etwa 1.500 Emissionen. Bis 2011 war der Markt auf 1,2 Billionen USD gewachsen und umfasst heute rund 2,2 Billionen USD sowie über 3.200 Emissionen. Der High Yield-Markt ist etablierter, liquider und diversifizierter geworden, was zu besseren Unternehmenskennzahlen und niedrigen Ausfallraten führt und somit die Marktvolatilität reduziert.
Die Institutionalisierung des High Yield-Marktes hat zu einem deutlichen Qualitätsanstieg geführt, insbesondere durch die Verringerung der Anzahl an Emittenten mit niedrigerem Rating. Ein bemerkenswertes Beispiel: Im Jahr 2003 machten CCC-Anleihen noch 17 % des Marktes aus, während BBs 36 % beitrugen; Ende 2023 waren CCCs auf nur noch 9 % gesunken, während BBs 57 % ausmachten.
Was der Aufstieg der Private Debt Märkte für die Ausfallraten im High Yield Universum bedeutet
Der in den letzten Jahren stark gewachsene Private Debt Markt spielt für die Qualität des High Yield-Marktes eine zunehmend wichtige Rolle, indem er Emittenten mit niedriger Bonität absorbiert und so den klassischen High Yield-Anleihenmarkt strukturell stärkt. Mit dem Rückgang des Anteils an CCC-Anleihen wurde der risikoreichste Teil des High Yield-Universums zunehmend in den Private Debt Markt verlagert (siehe Abbildung 1). Sollte das Wachstums des Private Debt Universums stark nachlassen, könnte dies Auswirkungen auf die Qualität des „Public Market“ High Yield-Universums haben. Bislang jedoch gibt es keine Anzeichen dafür, da Private Debt Manager weiterhin über erhebliches „Trockenpulver“ verfügen, das investiert werden muss.
Zusätzlich zu den verbesserten Ratings haben wir auch eine Zunahme der durchschnittlichen Emissionsgrößen beobachtet, die heute dreimal so hoch sind wie früher. Dies führt zu einer besseren Liquidität im Markt. Die Bewertungsanpassungen im Jahr 2022, die es in dieser Form seit der globalen Finanzkrise nicht mehr gegeben hatte, haben die Bewertungen auf attraktive Niveaus gebracht, insbesondere da die Fundamentaldaten weiterhin robust sind.
Insgesamt nutzen Unternehmen stabile Einnahmen, um Liquiditätspuffer aufzubauen, was den Refinanzierungsdruck auf kurze Sicht verringert. Dies zeigt sich in den relativ niedrigen Basis-Ausfallraten dieser Anlageklasse – trotz der aktuellen inflationsbedingten Belastungen und gestiegener Refinanzierungskosten.
Wir sind der Ansicht, dass die Kombination aus attraktiven Bewertungen, robusten Fundamentaldaten und dem absehbaren Ende des Zinsstraffungszyklus in den USA ein konstruktives Umfeld für 2024 und 2025 schafft.
Mit kurzlaufenden High Yield-Anleihen Marktineffizienzen gezielt ausnutzen
Während der High Yield-Markt strukturell reifer geworden ist, nehmen Ineffizienzen im Bereich kurzlaufender Anleihen zu. Diese Unterkategorie wird häufig fehlbewertet. Ratingagenturen vergeben oft dasselbe Rating für alle Anleihen eines Emittenten, unabhängig von deren Laufzeit. Dies ignoriert das Phänomen der „temporalen Seniorität“ – der Effekt, dass nachrangige Anleihen vor vorrangigen Anleihen fällig werden können. In der Praxis unterscheiden sich die Spreads zwischen kurz- und langfristigen Anleihen nur geringfügig, obwohl Ausfälle im High Yield-Markt meist zu Beginn der Laufzeit einer Anleihe auftreten.
High Yield-Anleihen haben eine geringere Ausfallwahrscheinlichkeit, je länger sie im Umlauf sind. Daten von Moody’s seit 1970 zeigen, dass Ausfälle in den ersten Jahren nach Emission fast 50 % häufiger vorkommen als in den letzten beiden Jahren vor Fälligkeit. Das Ausfallrisiko nimmt über einen Zeitraum von zehn Jahren allmählich ab (siehe Abbildung 2).
Vor diesem Hintergrund kann ein Ansatz, der sich auf den Kauf von etablierten Sekundärmarkt-Anleihen mit kurzer Restlaufzeit, das strukturelle Ausfallrisiko im Portfolio reduzieren.
Eine flache Zinskurve stellt eine weitere Marktineffizienz dar, die in unseren Augen attraktives Renditepotenzial mit geringer Zinsbindung und reduziertem Ausfallrisiko bietet – insbesondere bei Anleihen mit einer Laufzeit von ein bis zwei Jahren. Durch die Auswahl hochwertiger Sekundärmarkt-Anleihen, die am vorderen Ende der Zinskurve defensiv positioniert sind, glauben wir, dass Investoren ihre Rendite auf risikokontrollierte Weise steigern können.
Wo andere Risiko sehen, sehen wir Potenzial
Der High Yield-Markt ist global aufgestellt, mit großen, liquiden Märkten in den USA, einem diversifizierten europäischen Markt und den schnell wachsenden Schwellenländern, die jeweils einzigartige Chancen bieten. Wir sind überzeugt, dass ein globaler Ansatz sowohl das Diversifikationspotenzial erhöht als auch die Möglichkeit schafft, attraktive Anleihen zu finden. Wir analysieren das gesamte High Yield-Spektrum, um verschiedene potenzielle Renditetreiber zu identifizieren.
Unser Ziel ist es, durch unseren Fokus auf die Transparenz der Berichterstattung der Unternehmen, in die wir investieren, sowie durch unsere Präferenz für größere, liquide Emissionen das Ausfallrisiko und die Volatilität zu reduzieren. Geschäftsmodelle, die wir als schwer prognostizierbar einstufen, meiden wir bewusst.
Wir sind überzeugt, dass unsere Strategie ein überproportional hohes Spread-Niveau im Verhältnis zum Ausfallrisiko erreichen kann. Mithilfe detaillierter Kreditanalysen glauben wir, dass wir das Ausfallrisiko über die gesamte Strategie hinweg effektiv minimieren können. Unser Ansatz basiert weniger auf makroökonomischen Prognosen, sondern vielmehr auf den strukturellen Eigenschaften des globalen kurzlaufenden High Yield-Marktes – was zu einer erhöhten Sicherheit bei der Erreichung der angestrebten Renditen führt.
Wo sollte man anfangen?
High Yield-Anleihen haben im Vergleich zu Investment-Grade-Märkten im Fokus vieler Investoren oft eine untergeordnete Rolle gespielt. Bei Royal London Asset Management sind wir jedoch überzeugt, dass gerade jetzt ein besonders günstiger Zeitpunkt für ein Engagement in diesem Segment des Anleihen-Universums ist. Insbesondere sehen wir eine Reihe klarer Vorteile, die eine Allokation in Short Duration High Yield-Anleihen gegenüber einer breiten Marktallokation bietet.
Unser Ziel ist es, die Unsicherheiten der aktuellen Märkte zu umgehen und stabile, konsistente Renditen zu erzielen, ohne dabei übermäßige Risiken einzugehen. Eine Analyse zahlreicher Fonds in diesem Sektor zeigt, dass viele komplexe Long-/Short-Strategien Schwierigkeiten hatten, Volatilität und Verluste effektiv zu begrenzen. Bei Royal London Asset Management legen wir großen Wert auf eine klare und pragmatische Herangehensweise. Unsere Strategien spiegeln unsere Überzeugung wider, dass sich mit einem gezielten Ausnutzen bekannter Marktineffizienzen beständige Renditen erzielen lassen – Ineffizienzen, die von anderen oft übersehen werden.
Unsere globale Short Duration-Strategie wurde vor über 20 Jahren entwickelt und hat seit ihrer Einführung kontinuierlich stabile und vorhersagbare Erträge geliefert. Der Ansatz ist einfach und bewährt: Wir kaufen gezielt fehlbewertete Anleihen kurz vor Ende ihrer Laufzeit. Diese Strategie basiert auf einer soliden Grundlage – in über zwei Jahrzehnten hatten wir keinerlei Ausfälle zu verzeichnen.
Unser global ausgerichteter Ansatz zielt darauf ab, in einem zunehmend unsicheren Umfeld ein attraktives Einkommensniveau bei begrenzter Volatilität zu bieten. Wir sind überzeugt, dass unsere Short Duration Global High Yield-Strategie die Anforderungen einer Vielzahl professioneller Investoren in Bezug auf Diversifikation, Risiko-Rendite-Profil und Liquidität hervorragend erfüllt.
Azhar Hussain, Leiter des Bereichs Global Credit, Royal London Asset Management
Weitere Informationen zu diesem Thema und Royal London Asset Management finden Sie hier auf der offiziellen Website.
Risikohinweise
- Anlagerisiko: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Der Wert von Anlagen und daraus resultierende Erträge können sowohl fallen als auch steigen und sind nicht garantiert. Anleger erhalten möglicherweise nicht den investierten Betrag zurück.
- Kreditrisiko: Sollte der Emittent einer festverzinslichen Anlage nicht in der Lage sein, Zins- oder Kapitalzahlungen zu leisten oder sein Rating herabgestuft werden, sinkt der Wert dieser Anlage. Festverzinsliche Wertpapiere mit einer niedrigeren Bonität können höhere Erträge bieten, gehen aber auch mit einem höheren Ausfallrisiko einher.
- Effizientes Portfoliomanagement (EPM): Die Strategie kann EPM-Techniken anwenden, einschließlich der Verwendung von Derivaten. Obwohl diese Instrumente zur Risikoreduzierung eingesetzt werden, können sie die Strategie erhöhter Preisschwankungen aussetzen.
- Wechselkursrisiko: Die Investition in Vermögenswerte, die auf eine andere Währung lauten als die Basiswährung der Strategie, kann den Wert der Investition durch Wechselkursänderungen beeinflussen.
- Zinsrisiko: Festverzinsliche Wertpapiere sind besonders anfällig für Zinsschwankungen und Inflation. Steigen die Zinsen, kann der Kapitalwert sinken, und umgekehrt. Inflation verringert den realen Kapitalwert.
- Liquiditätsrisiko: In schwierigen Marktbedingungen kann es schwierig sein, bestimmte Investitionen der Strategie zu bewerten oder zu verkaufen, was zu unvorhersehbaren Wertverlusten führen kann.
- Schwellenländerrisiko: Investitionen in Schwellenländer bieten potenziell größere Chancen, bergen aber auch höhere Risiken aufgrund von Volatilität, geringer Liquidität, Währungsschwankungen, der Instabilität der politischen und wirtschaftlichen Lage, schwachen Aufsichtsstrukturen und Rechnungslegungsstandards.
- Gegenparteirisiko: Die Insolvenz von Institutionen, die Dienstleistungen wie die Verwahrung von Vermögenswerten oder die Rolle als Gegenpartei bei Derivaten erbringen, kann die Strategie einem finanziellen Verlust aussetzen.
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