"Die schwache Phase liegt nun hinter uns", zeigt sich Ed Gaunt, Fondsmanager des Threadneedle Japan Growth und des Threadneedle Japan Smaller Companies Growth Fund, überzeugt. In der zweiten Hälfte des Jahres 2004 und Anfang 2005 litt die japanische Wirtschaft unter einer vorübergehenden Wirtschaftsschwäche. Diese war hauptsächlich auf eine Korrektur der Lagerbestände im Bereich Elektronik sowie in anderen Segmenten aus dem IT-Umfeld zurückzuführen. Diese Phase liegt nun hinter uns, ohne dass es zu dauerhaften Beeinträchtigungen gekommen wäre.
Zugrunde liegende Fundamentaldaten nach wie vor intakt:
- Immobilienpreise steigen in vielen Städten deutlich an.
- Nachfrage aus China gibt zyklischen Branchen wie Stahl und Chemie einen Schub.
- Preise bleiben allgemein stabil - Deflation nicht länger verbreitet.
- Unternehmenssektor erfreut sich einer Profitabilität auf Rekordniveau.
- Japanische Privathaushalte halten sehr hohe Summen in niedrigverzinslichen Anlagen.
- Es wird nach wie vor ein hoher freier Cashflow erwirtschaftet.
Fügt sich nun alles zum Besseren?
Nach Erhebungen der Bank of Japan haben japanische Unternehmen im letzten Jahr zum ersten Mal seit 9 Jahren mehr Geld eingenommen als sie für die Rückzahlung von Schulden aufgewendet haben. Zudem kehrt die Preismacht der Unternehmen wieder zurück. Dies betrifft speziell die Grundstoffindustrie, in der es zu einer Konsolidierung kam. So erhöhen die großen Stahlunternehmen beispielsweise derzeit ihre langfristigen Vertragspreise um 15 - 20 Prozent.
Das Bankensystem Japans befindet sich nun auf dem Weg der Besserung und der Binnenkonsum steigt stetig. Beflügelt wird er durch eine zunehmende Zahl der Beschäftigten sowie ein Wachstum der realen Einkommen.
Katalysator am Aktienmarkt: Dividendenwachstum
Das Dividendenwachstum steht immer stärker im Mittelpunkt des Interesses der Anleger. Über 57 Prozent der im TSE First Section-Index* notierten Aktien bieten nun eine erwartete Rendite, die über der 10-jähriger japanischer Staatsanleihen liegt. Aggressive M&A-Aktivitäten (eine andere treibende Kraft) stehen nach wie vor nicht an, aber dies führt zu einem größeren Druck, die Aktionärserträge durch Aktienrückkäufe und Dividenden zu erhöhen.
Risiken
- Die Stimmungslage bleibt durch Skandale auf Unternehmensebene gefährdet. Dies belegt die jüngste Übernahmeangebot des Internetdienstleisters Livedoor, das den japanischen Unternehmenssektor im Kern erschüttert hat.
- Internationale Investoren kontrollieren 23 Prozent des Aktienmarktes. Dieser enorme Anteil kann Kursbewegungen verstärken und Wertschwankungen intensivieren.
Einschätzung
Im internationalen Vergleich sind japanische Aktien momentan am stärksten unterbewertet.
*Erste Sektion der an der Tokioter Börse notierten Unternehmen.