Bausteine der Argumentation für Anlagen in Infrastructure Equity

Markets | 14.10.2025 08:31 Uhr
© Aviva
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Advertorial

In diesem Beitrag stellt Viktor Dietrich, Research Director für Infrastruktur, Venture Capital und Naturkapital bei Aviva Investors die Argumente für europäische Infrastructure-Equity-Anlagen auf den Prüfstand. Er erläutert auch, warum Anleger vor allem kleine bis mittlere Unternehmen auf dem Radar haben sollten.

Nach einer schwierigen Phase seit 2023 hellt sich der Ausblick für Infrastructure Equity allmählich auf. Drei zentrale renditebestimmende Faktoren haben sich für die Anlageklasse positiv entwickelt, und es herrscht kein Mangel an Kapital, für das Investitionsmöglichkeiten gesucht werden. Wir beleuchten einige dieser Trends näher und erläutern, warum kleine bis mittlere Investments aus unserer Sicht am attraktivsten sind.

Hohe reale Renditen

Am meisten Anlass zu Optimismus geben die Anzeichen für eine Stabilisierung der realen Renditen in Europa, gemessen an den um die jährliche Inflationsrate bereinigten Renditen 10-jähriger Staatsanleihen. 

Da die Europäische Zentralbank (EZB) wie andere Zentralbanken die Inflationsrisiken, die von der Störung der globalen Lieferketten und dem sprunghaften Anstieg der Energiepreise nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ausgingen, zunächst unterschätzt hatte, reagierte sie erst spät und zog die Zinszügel dann in den Jahren 2022 und 2023 kräftig an. Die realen Renditen drehten damit wieder ins Plus, nachdem sie sich seit der globalen Finanzkrise über weite Strecken im negativen Bereich bewegt hatten. 

Dies hatte wiederum einen negativen Effekt auf die Renditen von Infrastrukturwerten. Obwohl der Inflationsanstieg vielfach für stärkeres Umsatzwachstum sorgte, da die Umsätze bei den meisten Infrastrukturunternehmen aufgrund von Preisklauseln in Verträgen mit der Inflation steigen, wurde dies durch die negativen Auswirkungen steigender Diskontierungszinssätze zunichte gemacht.

Bei nach wie vor positiven realen Renditen scheint der Ausblick stabil. Auch wenn die EZB in ihrem Zinssenkungszyklus vielleicht eine Pause einlegt, um abzuwarten, bis sie Gewissheit hat, dass die Inflationsgefahr tatsächlich gebannt ist, haben die realen Renditen aus unserer Sicht bei 1,5 Prozent oder etwas darüber ihren Höchststand erreicht. Dies lässt auf ein aktuell asymmetrisches Renditeprofil bei dieser Anlageklasse schließen. Anleger sind stark gegen Abwärtsrisiken abgesichert und profitieren gleichzeitig von beträchtlichem Aufwärtspotenzial, sollten die realen Renditen wieder auf null fallen oder negativ werden.

Signal des Vertrauens

Das zweite positive Signal geht von an der Londoner Börse notierten Infrastructure-Equity-Fonds aus, die mehrheitlich in europäische Infrastrukturanlagen investiert sind. Deren Vermögen wird halbjährlich bewertet, und die Diskontierungszinssätze sind seit 2022 stetig gestiegen. Im Durchschnitt haben diese den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht.

Obwohl dies weitgehend Spiegelbild des Renditeanstiegs bei Staatsanleihen in diesem Zeitraum ist, sollte dabei nicht übersehen werden, dass die Abschläge auf den Nettoinventarwert bei diesen Fonds in den vergangenen zwei Jahren gesunken sind. Dies ist ein weiteres Signal dafür, dass sich bei Anlegern allmählich der Eindruck verfestigt, dass die bei der Abzinsung des Fondsvermögens zugrunde gelegten Zinssätze zu hoch angesetzt sind, was sich schließlich in höherer Nachfrage nach nicht börsennotierten Werten niederschlagen sollte.

Strombedarf steigt weiter

Der dritte Positivfaktor ist thematischer Natur. Im Vordergrund steht dabei die Dekarbonisierung der Volkswirtschaften. Thematische Faktoren spielen beim Climate Transition Euro Infrastructure-Ansatz von Aviva Investors eine zentrale Rolle als Fixpunkte für Investitionen in den Themenfeldern Energiewende, nachhaltiger Verkehr sowie digitale und soziale Infrastruktur.

Europaweit halten die Regierungen an einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen fest. Angesichts knapper Kassen in den meisten Ländern nach der Pandemie setzen die Regierungen dort auf privates Kapital. Investitionen in die Infrastrukturanlagen, ohne die sie ihre Klimaziele nicht erreichen können, werden daher weiterhin subventioniert. Mit diesen Subventionen soll Kapital für neue Infrastrukturprojekte mobilisiert werden, zum Beispiel in den Bereichen Wasserstoff und Batteriespeicher. Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass sich die Regierungen zur Erreichung ihrer Emissionsziele allmählich von fossilen Energieträgern wie Kohle und schließlich auch Gas verabschieden müssen.

Parallel dazu sehen wir einen weiteren Anstieg der Stromnachfrage von Datenzentren und anderen Verbrauchern von Rechenleistung, ein weiterer wirkmächtiger Trend. Dies deutet auf anhaltende, langfristige Nachfrage nach Strom hin, von der bestehende Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen profitieren würden.

Das Infrastruktursegment bietet ein breites Spektrum an Chancen. Langfristige Abnahmeverträge, die oft auch inflationsgesichert sind, sorgen tendenziell für relativ stabile Renditen. Daher kann diese Anlageklasse zur Absicherung eines klassischen Anleihe-/Aktienportfolios an verschiedenen kritischen Punkten im Konjunkturzyklus beitragen.

Auf Basis historischer Daten für den 10-Jahres-Zeitraum bis Ende 2024 legt unsere Analyse nahe, dass die Anreicherung eines klassischen 60:40-Portfolios börsennotierter Aktien und Anleihen mit Private-Infrastructure-Anlagen es Anlegern ermöglicht hätte, ihr Risiko zu reduzieren, ohne größere Abstriche bei der Rendite machen zu müssen, wie an Abbildung 1 deutlich wird.

Abbildung 1: Diversifizierungspotenzial von Infrastruktur (in %)

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Hinweis: 10-Jahres-Historie zum 31. Dezember 2024. Infrastruktur auf Basis der Volatilität nach Geltner-Korrektur (AR1) zur Zurückrechnung auf die Rendite ohne Glättung. Portfoliogewichtungen dargestellt gemäß: MSCI World TR/Global Credit/(Infrastructure).

Quelle: Aviva Investors, Preqin, Bloomberg. Stand: 30. September 2025

Klein, aber fein

Wenngleich das Infrastructure-Equity-Segment in seiner Gesamtheit gut aufgestellt scheint, um von diesen Faktoren zu profitieren, favorisieren wir aus verschiedenen Gründen schon lange kleine bis mittlere Projekte. Zunächst einmal deutet vieles darauf hin, dass Fondsmanager beim Erwerb einer Beteiligung an einem kleineren Infrastrukturprojekt gemessen am EBITDA-Multiplikator nicht so tief in die Tasche greifen müssen wie bei größeren Projekten.

Wie aus Abbildung 2 hervorgeht, war der Multiplikator bei Transaktionen mit einem Enterprise Value (EV) von weniger als 500. Mio. USD durchgängig niedriger.

Abbildung 2: Europäische Infrastruktur, durchschnittl. EV/EBITDA und Anzahl Datenpunkte, aufgeschlüsselt nach EV

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Hinweis: Daten beziehen sich auf M&A-Transaktionen im Zeitraum 2014–August2025 mit Financial Closing und öffentlich zugänglichen EV/EBITDA-Werten.
 Quelle: Aviva Investors, Infralogic. Stand: August 2025.

Das Sourcing im Marktsegment der kleinen bis mittleren Projekte erfolgt bei Aviva Investors in der Regel in Form von Beteiligungen in einer Größenordnung von 50-100 Mio. EUR an Unternehmen oder Plattformen (durch individuelle Strukturierung und bilaterales Sourcing). Solche Projekte sind angesichts der Komplexität der Transaktionsabwicklung zu klein für viele Large-Cap-Fonds. Damit haben die Fonds, die diese nicht von vornherein ausschließen, eine breite Auswahl an attraktiven Chancen.

Diese kleinen bis mittleren Unternehmen sind oft innovativer und wachstumsstärker. Sie sind auch tendenziell flexibler und tun sich leichter damit, ihr Geschäftsmodell an Markttrends anzupassen.

Bei dem letzten Investment im Segment der kleinen bis mittleren Unternehmen im Rahmen der Climate Transition Euro Infrastructure-Strategie handelt es sich um eine bilaterale Transaktion mit einer anfänglichen Kapitalzusage von 75 Mio. EUR an Terra One, ein in der Entwicklung und im Betrieb von Batteriespeichersystemen tätiges, vertikal integriertes deutsches Unternehmen.

Erschließung zusätzlichen Wertpotenzials

Fondsmanager können noch weiteres Wertpotenzial erschließen, wenn es ihnen gelingt, in enger Zusammenarbeit mit dem Management darauf hinzuwirken, dass ein Unternehmen seine operative Effizienz steigert, organisch wächst, über Zukäufe expandiert und seine ESG-Bilanz verbessert.

Auch von kleineren Projekten gehen oft spürbare soziale Positiveffekte aus, durch die Unterstützung lokaler Unternehmen, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Aufwertung der kommunalen Infrastruktur. Dies stärkt Vertrauen und Engagement der Bevölkerung. Unser integriertes Infrastructure-Equity-Investment- und Asset-Management-Team bringt sich als Partner aktiv bei Portfoliounternehmen ein, um diese auf ihrem Weg zu nachhaltigem Wachstum, Profitabilität und operativer Reife zu begleiten. Wir sind in aller Regel in den Geschäftsleitungsorganen vertreten, was pragmatisches Asset Management und die effektive Umsetzung des strategischen Geschäftsplans sicherstellt.

Im Zuge ihrer Wachstumsentwicklung werden unsere Portfoliounternehmen dann für viele Investoren attraktiv, die an größeren Transaktionsvolumina interessiert sind. Dies kann zu einer Neubewertung und damit zu höheren Bewertungen führen, da größere Unternehmen tendenziell mit höheren Gewinnmultiplikatoren gehandelt werden.

Preqin zufolge haben kleinere Fonds in den vergangenen zwanzig Jahren eine höhere Internal Rate of Return (IRR) erzielt als ihre größeren Pendants, wie an Abbildung 3 deutlich wird.

Abbildung 3: Europäische Infrastruktur, durchschnittl. IRR und AUM insgesamt, nach Fondsgröße

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Hinweis: Daten auf Basis der ausgewiesenen IRR-Werte (Small Cap: 59, Mid Cap: 43, Large Cap: 30 und Mega Cap: 6) für Infrastructure Core-, Core Plus-, Opportunistic- und Value-Added-Fonds mit Closing im Zeitraum 2005–August 2025. Preqin definiert das verwaltete Vermögen (Assets under Management – AUM) als die Summe aus Dry Powder und unrealisiertem Wert.
 Quelle: Aviva Investors, Preqin. Stand: August 2025.

Unser Vertrauen in den Markt wird auch durch die neuesten Zahlen zur Finanzierungsaktivität gestützt. Auf Basis von Preqin-Daten hat in Europa nach intensiven Finanzierungsaktivitäten in den Jahren 2021 bis 2023 das noch ungenutzte, sofort für Investitionen verfügbare Kapital (Dry Powder) im Jahr 2023 mit über 180 Mrd. USD einen neuen Höchststand erreicht und bewegt sich mit 148 Mrd. USD nach wie vor auf hohem Niveau.

Auch der daran ablesbare beginnende Rückgang ist positiv zu werten, zeigt er doch, dass Fondsmanager attraktive Anlagemöglichkeiten für Kapital finden. Wenn kontinuierlich Kapital investiert wird, sollte sich dies schließlich in höheren Gewinnmultiplikatoren niederschlagen, insbesondere in den Sektoren mit dem stärksten strukturellen Rückenwind.

Abbildung 4: Dry Powder am Markt für europäische Infrastruktur, 2009-2024 (in Mrd. USD)

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Quelle: Aviva Investors, Preqin. Stand: August 2025.

Viele europäische Länder müssen im Hinblick auf den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft, die Modernisierung von Stromnetzen und den Ausbau digitaler Netze und Infrastruktur verstärkt in die Modernisierung von Bestandsinfrastruktur und den Infrastrukturausbau investieren. McKinsey prognostiziert für die nächsten zehn Jahre globale Infrastrukturinvestitionen von 3,7 Bio. USD pro Jahr.[1] Da viele Regierungen Infrastruktur einerseits als Hebel für mehr Wirtschaftswachstum sehen, aber nur geringe Finanzierungsspielräume haben, werden sie aller Wahrscheinlichkeit weiterhin darauf setzen, das Kapital für diese Investitionen im privaten Sektor zu mobilisieren.

Investoren wird sich aller voraussichtlich nach eine Fülle an Möglichkeiten bieten, insbesondere in Bereichen wie saubere und sichere Energieerzeugung, digitale Konnektivität und nachhaltige Urbanisierung. Da aktuell verschiedene Faktoren gleichzeitig für Rückenwind sorgen, bestehen starke Anreize, nun auch zu investieren.

Wichtige Informationen

DIES IST EINE MARKETINGMITTEILUNG

In Europa wird dieser Inhalt von Aviva Investors Luxembourg S.A. herausgegeben. Eingetragener Geschäftssitz: 2 rue du Fort Bourbon, 1st Floor, 1249 Luxemburg. Beaufsichtigt durch die Commission de Surveillance du Secteur Financier. Ein Unternehmen der Aviva-Gruppe. Im Vereinigten Königreich herausgegeben von Aviva Investors Global Services Limited, eingetragen in England unter der Nr. 1151805. Eingetragener Geschäftssitz: 80 Fenchurch Street, London, EC3M 4AE. Zugelassen und beaufsichtigt durch die Financial Conduct Authority. Firmenreferenznr. 119178. In der Schweiz wird dieser Inhalt von Aviva Investors Schweiz GmbH herausgegeben.

[1] Lola Woetzel, et.al., „Bridging infrastructure gaps: Has the world made progress?“, McKinsey & Company, 13. Oktober 2017.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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