Die zentralen Entwicklungen an den Finanzmärkten waren in den vergangenen sechs Monaten der anhaltende Boom der Rohstoffpreise (besonders Öl), die Erholung des Dollars und der Rückgang der Anleiherenditen. Bei den Aktienkursen bot sich in den verschiedenen Branchen und Ländern ein sehr uneinheitliches Bild. Die Stimmung der Anleger änderte sich häufig, mit der Folge erheblicher Schwankungen an den Börsen.
In der zweiten Jahreshälfte wird eine wesentliche Frage lauten, ob die beiden Wachstumslokomotiven der Weltwirtschaft, die USA und China, ihr Tempo beibehalten können. Auch die Entwicklung der Unternehmensgewinne und der Dividenden wird genau beobachtet werden. Bei den Zinsen wird erwartet, dass der Anstieg in den USA moderat weitergeht; anderswo hingegen wird mit weniger Bewegung in der Geldpolitik gerechnet. Liquidität ist an den Märkten im Überfluss vorhanden. Das offenkundigste Risiko für die Aktienkurse ist ein weiterer Ölpreisanstieg mit negativen Auswirkungen auf die Wachstumsprognosen.
Die Aktienbewertungen erscheinen nach den meisten Maßstäben und besonders im Verhältnis zu Anleihen niedrig. In den Anleihekursen spiegelt sich offenbar die aktuelle Konjunkturlage wider, wobei die Renditen weiter nachgeben könnten, sollten Pensionsfonds und andere Käufer ihr Engagement weiter ausbauen.
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John Hatherly ist Head of Global Analysis bei M&G. Bevor er 1996 zu M&G kam, war er Head of Research bei Lloyds Private Banking. Er kann über 30 Jahre Börsenerfahrung vorweisen und war in den 80er Jahren Finanzmarkt-Berater von Tony Blair. John Hatherly studierte Geschichte am Queens’ College, Cambridge und ist Mitglied der Association for Investment Management and Research (AIMR).