Schätzungen von Goldman Sachs gehen von einer grundsätzlich veränderten Welt-Einkommensverteilung im Jahr 2050 aus. Noch vor diesem Jahrzehnt wird die Volkswirtschaft Chinas ein Volumen 45 Trillionen USD erreicht haben, was dem 20 fachen des derzeitigen Standes ausmacht. China wird damit als führende Wirtschaftsmacht der Welt auch die USA überholen.
Indien könnte in den kommenden 45 Jahren eine Verfünfzigfachung seines Bruttoinlandsproduktes erfahren. Ebenso Brasilien und Russland sollten in dieser Periode deutlich zu den größten Wirtschaftsnationen aufschließen.
BRIC-Staaten werden G-7-Staaten überflügeln
Insgesamt werden die vier BRIC-Nationen damit die G7 Staaten in ihrer wirtschaftlichen Bedeutung überholen. (Siehe dazu folgende Graphik). Auch die Entwicklungen seit dem 11. Septembers haben klar demonstriert, dass umfassenden Veränderungen sämtliche Lebens- und Wirtschaftsbereiche des globalisierten Lebens betreffen werden.
"Bereits heute haben diese Länder einen bedeutenden Einfluss auf die Weltwirtschaft. In US-Dollar gemessen stammt rund ein Drittel des Weltwirtschaftswachstums der letzten fünf Jahre bereits aus den BRIC-Regionen", so O`Neill.
Trotz der überwältigen Entwicklung der BRIC-Staaten sollten Anleger bedenken, dass der Wohlstand der Bevölkerung in den Ländern - gemessen am BIP pro Kopf - im Schnitt nicht die Dimensionen der G7-Staaten erreichen wird. So werden die USA, Japan und andere Nationen diese Vergleiche weiterhin dominieren. Russland bildet in diesem Zusammenhang die Ausnahme, da hier der Wohlstand jenen der G7-Nationen, zum Teil übertreffen, sollte.
Jahrzehnt des globalen Wirtschaftshöchststands
Geht es nach den Analysten von Goldman Sachs wird das kommende Jahrzehnt, auf Grund des BRIC Phänomens, der Höhepunkt des Weltwirtschaftswachstums sein. Danach sollte es auf Grund der demographischen Entwicklungen, in speziellen in Europa und Japan, zu einer Wachstumsverlangsamung kommen. Auch in einigen BRIC-Staaten sollten sich dann Alterungsprozesse bemerkbar machen.
BRIC-Konsument als neue Zielgruppe
"Das Potential für das Wachstums des Mittelstandes in den BRIC-Staaten ist spektakulär", freut sich Jim O`Neill. So sollte sich der Anteil dieser Personen - definiert als Einkommensgruppen mit über 3.000 US-Dollar pro Kopf - an der Bevölkerung in dieser Dekade vervierfachen. Diese Zielgruppen werden es auch sein, die als Konsumenten zukünftig Märkte dominieren. Am Beispiel der Automobilwirtschaft lässt sich bis bereits erahnen, dass die Zahl der Autobesitzer in China im Jahr 2025 bereits jene der USA überholt haben sollte. Auch auf Indien, Brasilien oder Russland treffen diese Prognosen zu.
Rohstoffe und Energie als Mangelware
Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei Rohstoffen, insbesondere Energielieferanten, ab. „Im Durchschnitt sollte innerhalb der kommenden Periode die weltweite Energienachfrage um 2,5 p.a. steigen – verglichen mit rund 1,5 Prozent p.a. Steigerung innerhalb der letzten 20 Jahre“, lässt O`Neill aufhorchen, da ohne riesige Investitionen in die Rohstoff – und Energieversorgung steigende Preiskurven wahrscheinlich sind.
Auf Grund dieser Projektionen wird sich die Bedeutung und Beachtung der BRIC-Nationen und ihrer Aktienmärkte an den globalen Finanzmärkten dramatisch erhöhen. Zudem werden die Wechselkursentwicklungen Brasiliens, Russlands, Indiens und Chinas interessante Beobachtungen und attraktive Chancen für Investoren zulassen. Die Bewertungsmodelle von Goldman Sachs sehen Wertzuwächse von nahezu 300 Prozent bis zum Jahr 2050 beispielsweise in China als realistisch an.
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Eine virtuelle Animation von Goldman Sachs hat diese Thematik zudem graphisch aufgearbeitet und wird hier zur Verfügung gestellt: The BRICs Dream - Web Tour