Biotechnologie profitiert vom M&A Boom

Die globale Bevölkerung wird in den nächsten Jahren um rund 30 Prozent wachsen. Schwerpunkt des Zuwachses liegt dabei, insbesondere in den Industriestaaten, auf dem Anteil der über 65-jährigen. Und die Biotechnolgie-Industrie wird davon profitieren, glaubt Michael Sjöström, Manager des Pictet-Funds Biotech. Markets | 30.11.2006 06:44 Uhr
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„Nicht nur, dass sich der Anteil der über 65-jährigen im Steigen befindet - dieser wird sich innerhalb der nächsten 50 Jahre beispielsweise in den USA verdoppeln. Da der heutige 65-jährige die vierfache Menge an Medikamenten des Durchschnittsbürgers konsumiert ergibt sich hier ein entsprechendes Zukunftspotential für den Biotechnologie-Sektor“, analysiert Sjöström, der als Gründer und Chief Investment Officer von Secoral Asset Managment den PF-Biotech verwaltet (siehe auch e-fundresearch Artikel „Biotech: Bewertungen auf historischem Tiefpunkt“ vom 13.6.2005).

Gesundheitsausgaben: 18 % des US-BIP

Schon in den letzten Jahren konnte ein starker Zuwachs im Bereich der Gesundheitsausgaben beobachtet werden, berichtet der Experte. Wachstumsraten von acht Prozent p.a. waren im Bereich der US-Gesundheitsausgaben in den Jahren 1999 bis 2004 zu verzeichnen und bereits im Jahr 2011 sollen sich, so aktuelle Prognosen von Pictet Funds, diese auf 18 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der USA belaufen. In den 60er Jahren lag dieser Anteil noch bei etwa sechs Prozent.

Auch in Zukunft wird sich die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und –services unabhängig von der aktuellen Wirtschaftsentwicklung zeigen, glaubt man bei Pictet, da sich die umfassende medizinische Versorgung als eine der gesellschaftlichen Grundbedürfnisse etabliert hat und die Hersteller über eine relative Preismacht verfügen.

Zudem gibt es mehr und mehr Produkte, die (lebensverlängernde) Wirkung bei einer Reihe von bisher unbehandelbaren Erkrankungen zeigen, wie bei Krebs, Hepatitis, AIDS etc. und somit entsprechende Nachfrage am Markt erfahren werden können.

M&A in der Biotechnologie-Branche

Gestützt wird der Biotechnologie Sektor jedoch nicht nur durch diese demographischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, sondern auch durch Konsolidierungstendenzen innerhalb der Industrie.

Derzeit besteht das Investmentuniversum für den PF-Biotech aus rund 500 Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 500 Milliarden US-Dollar, wobei allein zwei Titel ein Drittel dieses Volumens – also rund 166 Milliarden – vereinnahmen. Insgesamt überschreiten, zum Stichtag der letzten Erhebung von Sectoral Asset Management im April 2006, nur rund drei Prozent der Unternehmen die Grenze von fünf Milliarden-Dollar Marktkapitalisierung. 89 Prozent der Unternehmen des Biotechnolgie-Sektors verzeichnen jedoch einen Börsenwert von unter einer Milliarde US-Dollar, was in Summe zu einer starken Zunahme der M&A Aktivitäten in diesem Industriebereich innerhalb der letzten zwölf Monate geführt hat. „Derzeit gibt es fünf bis sechsmal so viele Unternehmenstransaktionen wie im Durchschnitt der letzten Jahre“, berichtet Sjöström, da die großen Pharmaunternehmen ihr Produktangebot mit Ideen innovativer Nischen-Unternehmen ergänzen.

Schwieriger Markt für Euro-Anleger

Nach ernüchternden fünf Jahren für Biotech-Anleger, in denen der NASDAQ Biotech jährlich um sieben Prozent verlor, könnte sich nun eine Kehrtwende abzeichnen. „Nach den durchwachsenen Jahren 2001 bis 2006, rechne ich langfristig in etwa mit einer Performance des Sektors in Höhe des Gewinnwachstums von 20 und mehr Prozent pro Jahr“, prognostiziert Eric Bernhardt, Co-Manager des Clariden Biotechnology Equity Fund gegenüber e-fundresearch.com (siehe auch Artikel "Lohnen sich Biotech-Fonds?" vom 12.10.2006).

Euro-Anleger mussten jedenfalls auch in diesem Jahr, auf Grund der Dollar-Entwicklung, eher unerfreuliche Performance hinnehmen und es liegt vor allem an den aktiven Managern, diesem Trend entgegenzusteuern. Seit Jahresbeginn liegt der NASDAQ Biotechnology in Euro mit 7,2 Prozent im Minus. Michael Sjöström, der Manager des PF-Biotech, konnte Euro-Anlegern in diesem Umfeld jedoch eine Outperformance von 7,7 Prozent erwirtschaften und liegt damit auf YTD-Basis mit 0,5 Prozent im Plus (siehe Graphik).

Alle Daten per 27.11.2006 in Euro
Quelle:

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