Türkei: Positive Signale, schwieriges Umfeld

Spekulationen über den US-Zinstrend und politische Unsicherheiten in der Türkei tragen dazu bei, dass die leicht positiven Konjunktursignale den türkischen Aktienmarkt kaum stützen. Die Inflationsrate verläuft weiter oberhalb des Ziels der Notenbank, obgleich die jüngsten Preisdaten einen Rückgang erwarten lassen. Markets | 12.01.2007 12:30 Uhr
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Darüber hinaus dürfte die Konjunkturdynamik trotz schwächerer Impulse aus dem Euroraum recht stabil tendieren. Die Cominvest-Experten rechnen nur mit einem moderaten Rückgang des türkischen BIP-Wachstums auf rund 5,0%. Eine etwas schwächere Dynamik der Inlandsnachfrage und niedrigere Ölpreise sprechen zudem für eine schrittweise Verringerung des Leistungsbilanzdefizits. Zusammen mit der sinkenden Inflationsrate dürfte dies der Notenbank Spielraum für eine Rückführung der Zinsen geben, nachdem sie im letzten Jahr kräftig straffen musste.

Ausrichtung der Budgetpolitik sollte beibehalten werden

Eine weitere zentrale Voraussetzung für eine Lockerung der Geldpolitik bleibt aber eine straffe Finanzpolitik. Eine leichte Lockerung im Vorfeld der Parlamentswahlen im November wird bereits erwartet, aber grundsätzlich sollte die Ausrichtung der Budgetpolitik an den mit dem IWF vereinbarten Zielen beibehalten werden. "Wir gehen davon aus, da die Türkei mittlerweile deutlich die positiven Effekte der stabilitätsorientierten Wirtschaftsund Finanzpolitik zu spüren bekommt", so die Experten von Cominvest. Eindrucksvoll spiegeln dies die Zuflüsse an ausländischen Direktinvestitionen wider. Im letzten Jahr hat sich der Zufluss mehr als verdoppelt. Die Beibehaltung der Politikausrichtung sollte durch die diesjährigen Wahlen bestätigt werden. Dies ist gleichzeitig eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Notenbank im Jahresverlauf trotz eines geringeren Spielraums aus den USA die Zinsen senken kann.

Konvergenzdynamik bietet Investitionsanreize

Für die Finanzmärkte bleibt ein Engagement in der Türkei langfristig attraktiv, auch wenn der EU-Verhandlungsprozeß zeitweise unterbrochen oder verzögert werden sollte. Entscheidend ist, dass die Konvergenzdynamik weiter erhebliche Investitionsanreize bietet. Das gilt unabhängig davon, ob die Türkei der EU beitritt. Konvergenz bedeutet schließlich vor allem einen wirtschafts- und finanzpolitisch sowie strukturell bedingten Rückgang der Inflationsraten und Zinsniveaus. Dies wiederum ermöglicht ein höheres Wachstumstempo, das eine Verringerung der Einkommensunterschiede nach sich zieht. Der Rückgang der Inflationsraten bietet vor allem auf der Anleiheseite einen attraktiven Investitionsanreiz, während die mit dem höheren Wachstumstempo einhergehende Investitionsdynamik, den Aktienmarkt attraktiv erscheinen lässt, wenn die politischen Risiken geringer werden. All dies erfordert nicht den Beitritt zu einer Länderunion. Dessen Hintergrund ist vielmehr die leichtere Durchsetzbarkeit von strukturpolitischen Änderungen.

Direktinvestitionszuflüsse und Anreize für Finanzinvestoren können die Abwertung der Lira gegenüber US Dollar begrenzen. Die aktuellen Unsicherheiten sprechen jedoch eher für eine temporär schwächere Tendenz.


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