"Trotz des kräftigen Rückgangs der Ölpreise rechnen wir nicht mit einem Einbruch der Ölpreise. Daher ist hier kein schwerer Druck zu befürchten. Der norwegische Leitzins steht jetzt höher als der Leitzins in Euroland. Wir gehen davon aus, dass der Leitzins weiter steigen wird, was der norwegischen Krone weiter Auftrieb geben wird", so die Experten von KBC Asset Management.
"In unseren Rentenportfolios lauten die meisten Anleihen auf Euro. Beim sehr defensiven Risikoprofil ist der Anleihebestand sogar zu 100% in Euro. Bei den anderen Profilen befinden sich neben auf Euro auch auf US-Dollar sowie auf mitteleuropäische und auf Satellitenwährungen lautende Anleihen im Portfolio. Letztere sind Währungen, die in engem Zusammenhang zum Euro (Eurosatelliten) oder zum US-Dollar (Dollarsatelliten) stehen".
Ölproduzent
Bei den Eurosatelliten werden u. a. Anleihen in norwegischer Krone aufgenommen. "Die Entwicklung dieser Währung ist von der Entwicklung des Ölpreises abhängig. Norwegen ist nämlich ein bedeutender Ölproduzent, und die Ölpreisschwankungen haben einen bedeutenden Einfluss auf die Finanzlage des Landes. Trotz des Rückgangs in den vergangenen Wochen gehen wir davon aus, dass der Ölpreis nicht einbrechen wird und dass die norwegische Krone von dieser Seite nicht auf schweren Widerstand stoßen wird. Neben dem Ölpreis ist vor allem das Zinsniveau für die Entwicklung der norwegischen Währung ausschlaggebend", so KBC.
Am 24. Januar erhöhte die norwegische Zentralbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,75%. "Dies war bereits die dritte aufeinanderfolgende Erhöhung, und damit steht der Leitsatz jetzt höher als in Euroland. Die norwegische Krone reagierte sofort auf die Zinserhöhung mit einem kräftigen Anstieg gegenüber dem Euro", analysieren die Experten.
Fazit: Weitere Zinserhöhungen erwartet
"Möglicherweise dürfen wir in den nächsten Monaten weitere Zinserhöhungen in Norwegen erwarten. Nicht etwa wegen der Inflation, denn die ist nach wie vor sehr niedrig. Die norwegische Zentralbank möchte diesbezüglich jedoch nichts dem Zufall überlassen, und angesichts der sehr starken Wirtschaftsentwicklung in den vergangenen Jahren stellt die Norges Bank weitere Zinserhöhungen in Aussicht", lautet der Ausblick.
Die norwegische Wirtschaft drohe nämlich ihrem eigenen Erfolg zum Opfer zu fallen. Die Arbeitslosigkeit befindet sich mit 2,25% auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen 20 Jahre, und die Zahl der offenen Stellen steigt weiter an. "Dadurch tun sich die Unternehmen immer schwerer, neue Mitarbeiter zu finden. Die Gefahr einer Überhitzung der Wirtschaft ist also real und mit dem Risiko einer ansteigenden Inflation verbunden. Aus diesem Grund rechnen wir mit einer weiteren Erhöhung des norwegischen Leitzinses, was den Kurs der norwegischen Krone unterstützen wird", so das Fazit