Mexiko: Zuversicht trotz struktureller Probleme

Die Finanzmärkte haben in den ersten beiden Monaten des Jahres von einer positiven fundamentalen Grundstimmung profitiert. Ausschlaggebend hierfür war vor allem die Erwartung, dass sich die US-Konjunktur nicht nochmals kräftig verlangsamen wird. Markets | 02.03.2007 15:00 Uhr
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Trotz der kurzfristig gegenläufigen Bewegung erwarten die Experten von Cominvest weiterhin, dass zur Jahresmitte eine Aufhellung des US-Konjunkturausblicks zu erkennen ist, die voraussichtlich durch eine Lockerung der US-Geldpolitik bekräftigt wird. Gleichwohl wirken sich die geringeren Impulse aus den USA bereits spürbar dämpfend auf die wirtschaftliche Dynamik in Mexiko aus. Das deutlichste Signal ist die Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits, das sich erst im Zuge einer Erholung der US-Konjuktur 2008 wieder verringern dürfte. Belastend wirken sich zudem zeitweise niedrigere Ölpreise aus. Insgesamt kann der Exportrückgang in diesem Jahr vermutlich nicht durch eine schwächere Importentwicklung ausgeglichen werden. Gleichwohl erscheint die Finanzierung des Leistungsbilanzdefizits durch Direktinvestitionen und Geldüberweisungen mexikanischer Arbeitskräfte im Ausland unproblematisch. Dies ist der Grund für die geringe Wechselkurswirkung des Leistungsbilanzdefizits. Eine viel größere Rolle spielt hingegen der Zinstrend.

Rosige Zeiten für Mexiko

"Wir erwarten, dass die mexikanische Notenbank vorerst an konstanten Zinsen festhält. Für eine Lockerung der Geldpolitik ist vor allem wichtig, dass die preisdämpfende Wirkung der schwächeren Konjunktur sichtbar wird", so die Experten von cominvest. Die bislang erhöhten Inflationserwartungen sind zumindest teilweise auf einen gestiegenen endogenen Preisdruck zurückzuführen. Dieser resultiert aus einer positiven Beschäftigungs- und Lohnentwicklung. Ermutigend sind in diesem Zusammenhang die steigenden Investitionen der privaten Unternehmen. Die Investitionen sind bis Jahresende 2006 auf knapp 22% des BIP gestiegen. Dass sich diese Entwicklung fortsetzt, hängt insbesondere von strukturellen Impulsen der neuen Regierung ab. Meinung der cominvest-Experten: "Aufgrund des knappen Mandats des neuen Präsidenten Felipe Calderon erwarten wir jedoch nur sehr langsame Fortschritte im Hinblick auf strukturelle Reformen." Zunächst wird der Präsident versuchen, den eigenen Rückhalt durch Sozialprogramme zu untermauern, um in der Folge voraussichtlich kritischere Reformen, bspw. in den Bereichen Rente und Arbeitsrecht, anzugehen. Der Fokus der Investoren bleibt daher vor allem auf die zyklische Entwicklung, d.h. Konjunktur, Zinsen und Wechselkurse gerichtet.

cominvest: "Die Wechselkursentwicklung sollte aus unserer Sicht stabiler verlaufen als es vor dem Hintergrund der US-Konjunkturrisiken zu erwarten wäre." Der Grund ist neben der zu erwartenden Erholung der Marktstimmung vermutlich der zunehmende Renditeabstand zu den USA, da die US-Notenbank die Geldpolitk voraussichtlich schneller lockern wird. Hinzu kommt in diesem Zusammenhang die Suche der Marktteilnehmer nach höheren Renditen. Dieses Umfeld dürfte weiter Bestand haben, solange die US-Konjunktur dem Szenario einer weichen Landung folgt. Vor diesem Hintergrund kann Mexiko 2007 eine überraschend positive Marktentwicklung zeigen.


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