China und der Klimawandel

Das bevölkerungsreichste Land der Erde schickt sich an, eine wirtschaftliche Supermacht zu werden. Es ist auch absehbar, dass China die USA in den nächsten Jahren als größter Emittent von Treibhausgasen ablösen wird – Grund genug, sich die atemberaubende Expansion Chinas einmal aus der Umweltperspektive zu betrachten. Markets | 14.11.2007 11:00 Uhr
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Keine Frage: Es gibt Umweltprobleme in China. Die rasante Entwicklung Chinas wäre ohne massiven Einsatz fossiler Energie nicht möglich gewesen. So ist der Kohlendioxid-Ausstoß seit 2002 um ca. 15 % gestiegen und macht nun 20 % der weltweiten Gesamtemission aus. Dadurch erhöhte sich der weltweite CO2-Ausstoß von erwarteten 2,5 % auf 3,5 %. Umweltfragen sind in China meistens mit anderen großen Faktoren verbunden: Energieabhängigkeit, Handelsüberschuss, Bedarf an hochwertigeren Produkten, industriellen sowie politischen Fragen. Es muss viel geschehen, um die Umwelt zu entlasten, aber jede mögliche Maßnahme bekommt allein durch die Größe Chinas und das enorme Wirtschaftswachstum eine Dimension, die Einfluss auf die weltweite Konjunktur haben kann.

Wasser wird knapp

Chinas erstaunliches Wachstum hat auch innerhalb seiner Grenzen Folgen: Nationale Schätze sind in Gefahr, zum Beispiel der See Taihu oder der Gletscher im Tianshan-Gebirge nahe der Stadt Urumuqi im Nordwesten, was in China für Schlagzeilen gesorgt hat. Das Abschmelzen eines der größten chinesischen Gletscher führt zu Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Schlammlawinen und senkt die Trinkwasservorräte in einer Region, in der Wasser bereits Mangelware ist. Die Urbanisierung und Industrialisierung Chinas belastet die Trinkwasservorräte erheblich, und zudem führen wachsender Fleischkonsum und wasserintensivere Landwirtschaft zu immer größerer Wasserknappheit.

Umweltschutz nach Plan

China will seine Umweltverschmutzung um 10 % reduzieren und vor allem die Luft- und Wasserqualität heben. Der aktuelle chinesische Fünfjahresplan sieht vor, bis 2010 pro BIP-Einheit 20 % weniger Energie und pro industrieller Produktionseinheit 30 % weniger Wasser einzusetzen. Inzwischen ist der Plan seit einem Jahr in Kraft und hat chinesischen Quellen zufolge den Energieverbrauch je BIP-Einheit um 1,2 % gesenkt, trotzdem hat die Umweltverschmutzung um 1,2 bzw. um 1,8 % zugenommen, gemessenam Sauerstoff-/Chemikalienbedarf und am Schwefeldioxid-Ausstoß. Darum hat Premierminister Wen Jiabao das Problem im März 2007 zur Chefsache erklärt: Kleinere, ineffiziente Fabriken sollen geschlossen werden, außerdem sollen Mehrwertsteuerrabatte für spezielle Im- und Exporte geändert werden, um den Export energieintensiver Produkte mit geringer Wertschöpfung zu unterbinden.

Das „grüne BIP“

Die lokalen Behörden nehmen die Umweltrichtlinien der Zentralregierung bislang nicht richtig an. Zur Motivation muss ein neues Belohnungssystem eingeführt werden, das das hauptsächlich auf Wachstum ausgerichtete Konzept der vergangenen zehn Jahre ersetzt: Ein „grünes BIP“ ist bereits im Gespräch. Geplant werden außerdem Investitionen in das Abfall- und Wassermanagement, die Förderung von Industrien mit Recylingpotenzial, Vorschriften zur Umweltsicherheit und neue Umweltgesetze. Das zeigt: China lernt und ist bereit, traditionelle Konjunkturmaßnahmen mit besseren Umweltnormen zu kombinieren. Das rückt das Land in ein neues Licht. China hat die Chance, in bestimmten Aspekten der Kombination von Wirtschaftswachstum und Umweltbewusstsein weltweit Vorreiter zu werden.


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