Gleich in der ersten Januarwoche durchbrach Gold mit 868 US$ je Feinunze seine bisherige Höchstmarke von 850 US$ vom Januar 1980. Gründe waren die fortgesetzte US$-Schwäche, Inflationsängste und die weiter schwelende Finanzmarktkrise. Zu den weiteren Faktoren gehörte der Anstieg der geopolitischen Risiken nach dem Attentat auf Benazir Bhutto in Pakistan.
Um den aktuellen Goldpreis in die richtige Perspektive zu rücken, sollte erwähnt werden, dass der bisherige Höchstpreis von 850 US$ je Feinunze aus dem Jahr 1980 heute inflationsbereinigt mehr als 2.300 US$/Feinunze entsprechen würde.
Ölpreis mit neuem Allzeithoch
Auch der Rohölpreis touchierte vorgestern kurzzeitig ein neues Allzeithoch von 100 US$ je Barrel. Auslöser für den Anstieg waren die zunehmende Angst vor Versorgungsengpässen nach dem neuerlichen Ausbruch von Gewalttätigkeiten in Nigeria, Afrikas größtem Ölproduzenten, die US$-Schwäche und Meldungen über ein knappes Angebot bei Raffinerieprodukten in China.
"Wie nicht anders zu erwarten, reagierten die zugrunde liegenden Aktien positiv auf diese Entwicklungen: Zum Jahresauftakt verzeichneten unsere Gold-, Energie- und Agrarportfolios starke Zuwächse", so die Experten bei BlackRock.
Rasanter Jahresstart
Keine Frage, das neue Jahr hat rasant begonnen. BlackRock: "Wir meinen aber, dass die neuen Hochs auch in nächster Zeit durch attraktive Fundamentaldaten an diesen Märkten untermauert werden und Rohstoffe Spielraum für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends haben."
"Nicht überraschen würde uns zwar ein kurzfristiges Abflauen der Goldnachfrage seitens der Schmuckindustrie. Wegen des zunehmenden Wohlstands in den Schwellenländern bleibt der Ausblick langfristig aber rosig", so die Experten weiter. Auch in nächster Zeit dürfte sich die hohe Goldnachfrage aus der Schmuckindustrie und seitens der Anleger fortsetzen, während die Produktion in den Goldminen wohl weiter auf der Stelle treten oder gar sinken wird. BlackRock: "Damit sich dieser Trend stabilisiert oder gar umkehrt, muss der Goldpreis aus unserer Sicht die magische Grenze von 1.000 US$/Feinunze überschreiten."
Öl hinkt hinterher
Am Ölmarkt deutet alles darauf hin, dass die Angebotsausweitung in den nicht zur OPEC gehörenden Ländern in diesem Jahr hinter dem Nachfrageanstieg zurückbleiben wird. Aber selbst wenn dieser in den USA 2008 auf null zurückgehen sollte, dürfte das durch die höhere Nachfrage in anderen Regionen mehr als wettgemacht werden.
Da der Pro-Kopf-Ölverbrauch in China heute gerade einmal das in den USA 1904 gesehene Niveau erreicht hat, ist hier noch erhebliches Potenzial vorhanden. Dies bestätigen auch die Prognosen der Internationalen Energiebehörde (IEA), denenzufolge das für China und Indien erwartete Wachstumsszenario den Ölpreis bis auf 150 US$ treiben könnte.
Ein hoher Ölpreis spricht auf der anderen Seite aber auch für eine weiter hohe Nachfrage nach Biokraftstoffen und damit für einen anhaltend starken Preistrend bei Agrarrohstoffen.
"Prognosen zu konservativ"
"Wie schon in den Vorjahren sind unseres Erachtens auch diesmal wieder die Prognosen der Analysten zu den Preisen an den Kassa- und Futures-Märkten zu konservativ. In Anbetracht der oben beschriebenen günstigen Fundamentaldaten schätzen wir den Ausblick für Aktien aus dem Rohstoffsektor für das kommende Jahr nach wie vor optimistisch ein", so die BlackRock-Experten abschließend.