Angst ist ein schlechter Ratgeber

„Angst ist ein schlechter Ratgeber“, das zeigte sich in den letzten Tagen an den internationalen Märkten. Vor allem durch die schwachen Vorgaben aus den USA und Asien wurden die europäischen Aktienindizes tief ins Minus getrieben. Markets | 23.01.2008 16:30 Uhr
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Tatsächlich setzte sich der Meinungsumschwung der ansonsten mit ehrfurchtsvollen Erwartungen auf den Fed-Chef starrenden Märkte fort: Nicht die Zinssenkungen stehen mehr im Mittelpunkt, sondern die Sorge um eine sich abschwächende Konjunktur und die Furcht vor bösen Überraschungen in den Bankbilanzen, die in der einsetzenden Berichtssaison vorgelegt wurden.

Anleger verängstigt

Anleger neigen dieser Tage zur Angst – doch die ist ein schlechter Ratgeber an den Märkten. Denn: die Sorge eines größeren wirtschaftlichen Abschwungs scheint jedoch zu weit gelaufen zu sein und gerade der aus der Globalisierung kommende Wachstumshunger der Schwellenländer scheint unterschätzt zu werden. Die Konjunkturindikatoren waren schwach, allerdings ist auffällig wie stark die Kapazitätsauslastung in den USA immer noch ist.

"Das scheint unser Bild der Globalisierung als Konjunkturstütze zu bestätigen", so Hans-Jörg Naumer, Kapitalmarktanalyst bei Allianz Global Investors. Zudem spricht die Fed immer noch von einem guten Arbeitsmarkt – besonders bei qualifizierten Arbeitskräften – spricht. Somit fiel die gesamtwirtschaftliche Aktivität besser aus als erwartet. Das Gewinnbild der Unternehmen zeigt eine deutliche sektorale Differenzierung: Während die Gewinne-/erwartungen im vierten Quartal bei den im S&P 500 enthaltenen Banken im Schnitt um 70 % (Vorjahresvergleich) zurückgingen, erwarten die von IBES befragten Analysten in den Sektoren IT und Energie ein Gewinnplus von 20 %. Weiterhin wird das Unternehmensbild von Revisionen der Gewinnschätzungen (nach unten) geprägt sein, doch auch hier bestehen erhebliche Unterschiede je nach Sektor und die Abwärtsdynamik scheint an Kraft verloren zu haben.

Entschärfung der Vertrauenskrise

Hoffnungsvoll stimmt, dass der starke Renditeaufschlag für Dreimonatsgeld vs. Übernachteinlagen über die letzten Wochen hinweg stark gesunken ist. Das kann als mögliches erstes Signal gewertet werden, dass die am Geldmarkt aktiven Banken wieder mehr Vertrauen zueinander fassen. Dies hebt zwar die aktuelle Risikoabneigung der Märkte nicht auf, aber die Vertrauenskrise wird entschärft. So zielt auch der jüngste Zinsschritt der FED (um 75 Basispunkte) auf die Stabilisierung der US-Konjunktur und auf die Beruhigung der Märkte.

"Unsere Empfehlungen bleiben daher weitestgehend unverändert: Bewahren Sie kühlen Kopf und nutzen Sie günstige Gelegenheiten zum Nachkaufen an den Börsen", so Naumer abschließend.


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