Schwellenländer: Fokussierung auf inländische Unternehmen im Konsumbereich

Geben die Aktienmärkte der Schwellenländer ein Versprechen, das nie gehalten wird? Unserer Ansicht nach nicht. Robecos Emerging Markets Equities-Fonds hat seit seiner Auflegung im Jahr 1994 beständig die Performance seines Referenzindex übertroffen. Auch in absoluter Betrachtung hat er eine gute Performance erzielt und liegt mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite seit Auflegung von fast 8 % vor seinem Referenzindex, der auf knapp 6 % kommt. Robeco | 18.04.2019 10:05 Uhr
Wim-Hein Pals, Head of Emerging Markets Team, Robeco / © Robeco
Wim-Hein Pals, Head of Emerging Markets Team, Robeco / © Robeco
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Starke Beiträge der beiden wichtigsten Performance-Faktoren, nämlich der Allokation nach Ländern und der Aktienauswahl, sicherten den dauerhaften Erfolg des Fonds in den 25 Jahren seines Bestehens. Der Leiter von Robecos Schwellenländer-Team, Wim-Hein Pals, äußert sich zur Fokussierung des Fonds auf das Thema Nicht-Basiskonsumgüter und auf Unternehmen aus den Schwellenländern.

Fokus auf der Allokation nach Ländern und Substanzwerten

Ausgangspunkt für den Investmentprozess des Fonds ist die Allokation nach Ländern. Daran schließt sich die Aktienauswahl an. Dies spiegelt die Philosophie der Portfoliomanager wider, dass grundlegende Unterschiede zwischen den Schwellenländern nach wie vor eine wichtige Quelle für die Generierung von Alpha sind. „Andere Portfoliomanager beginnen mit der Aktienauswahl und wenden dann darauf ein Länder-Overlay an“, sagt Pals.

„Das Schöne am Schwellenländer-Universum ist seine Dynamik“, erläutert Pals. „Länder kommen und gehen. Saudi-Arabien ist beispielsweise gerade neu hinzugekommen. Israel ist dagegen nicht mehr dabei, weil es jetzt als Industrieland eingestuft wird.“

Die Bottom-up-Aktienauswahl des Fonds basiert auf einer einzigartigen Mischung aus fundamentalen, quantitativen und ESG-Analysen. Was den Aktienauswahlprozess angeht, „ist der enorme Vorteil von Investments in Schwellenländern ihr im Vergleich zu Industrieländern attraktives Bewertungsniveau“, betont Pals. „Das Portfolio hat deshalb eine Neigung in Richtung Substanzwerte, kombiniert mit überdurchschnittlichen Eigenkapitalrenditen. Unsere eingehenden Unternehmensanalysen basieren auf fundamentalem, quantitativem und ESG-Research.

Quantitative Erweiterung und ESG-Integration

Seit seiner Auflegung im Jahr 1994 hat der Emerging Markets Equities-Fonds zwei wichtige Meilensteine erreicht. Der erste war im Jahr 2001 eine quantitative Erweiterung, also die Anwendung eines quantitativen Modells im Aktienauswahlprozess. „Dadurch sind die Ergebnisse der Aktienauswahl stabiler geworden – mit weniger ‚Ausreißern’ und geringerer Volatilität“, so Pals. Der zweite Meilenstein war die ESG-Integration. Auf der Grundlage von Daten, die von RobecoSAM in Zürich bereitgestellt werden, begannen wir 2001 damit, und seit 2011 sind ESG-Kriterien integraler Bestandteil des Prozesses. Dies hat auf unterschiedliche Weise zu höheren Renditen für unsere Kunden beigetragen“, ergänzt Pals.

Ein Lichtblick: Nicht-Basiskonsumgüter

„Alles, was mit den Verbrauchern in den Schwellenländern zu tun hat, ist ein Lichtblick“, meint Pals. „In diesem Bereich liegt der Schwerpunkt des Fonds auf dem Thema Nicht-Basiskonsumgüter, nicht auf Basiskonsumgütern. In Basiskonsumgüter-Aktien, die oft recht teuer sind, sind wir ziemlich untergewichtet. Der Nicht-Basiskonsumgütersektor ist dagegen seit Jahren strukturell übergewichtet, was zu sehr viel attraktiveren Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert-Verhältnissen führt“, bemerkt Pals.

Auf der Kehrseite stehen verarbeitende Unternehmen. „Für die alten Schwerindustrie-Unternehmen haben wir uns nie interessiert. In Papierfabriken oder Hersteller von Schwermaschinen in China sind wir untergewichtet. China war früher die ‚Fabrik der Welt’. Wegen zunehmender Überkapazitäten ändert sich dies aber.“

Neben dem Konsumbereich konzentriert sich der Fonds auch auf reine Schwellenländerunternehmen und nicht auf multinationale Konzerne. Pals drückt es so aus: „Wir bevorzugen Investments in inländischen Unternehmen in Ländern wie Indien und China. In Indien würden wir bspw. eher in einheimische Lebensmittelunternehmen investieren als in multinationale Konzerne. Denn durch Letztere würden wir auch eine Exposition in den Industrieländern bekommen, was wir im Allgemeinen nicht wollen.“

Schwerpunkt Asien

Da die Länderallokation unser Ausgangspunkt ist, investiert der Fonds hauptsächlich in Asien, das zwei Drittel des Portfolios ausmacht. Unter den Ländern Asiens dominiert China. Nach Pals Überzeugung bedeutet die vor kurzem erfolgte teilweise Aufnahme chinesischer A-Aktien in den MSCI EM Index, dass das relative Gewicht des Landes nur noch zunehmen wird. 

Im Februar gab der Indexanbieter MSCI bekannt, dass er das Gewicht chinesischer A-Aktien in drei Schritten von 5 % auf 20 % erhöhen wird. Pals erwartet deshalb, dass Chinas Gewicht in dem Index in nicht allzu ferner Zukunft ca. 40 % erreichen wird. „Wir sind derzeit in China übergewichtet, und das wird sich nicht ändern. Wir investieren bereits seit 2009 in chinesische A-Aktien und haben damit also zehn Jahre vor dem Beschluss von MSCI begonnen, diese Papiere in seinen Referenzindex aufzunehmen. Indien wird ebenfalls weiter wachsen, aber langsamer.“

Veränderte Positionierung nach Sektoren

Die wichtigste strategische Veränderung im Lauf der Jahre bestand darin, das Gewicht des IT-Sektors zu erhöhen. „IT ist zu einem der wichtigsten Themen in den Schwellenländern geworden“, stellt Pals fest. Der IT-Sektor hat sich weiterentwickelt – vor allem in China, wo sich der Schwerpunkt von Hardware in Richtung Software und E-Commerce verlagert hat. Dieser Sektor ist auch in Ländern wie Taiwan und Südkorea erheblich gewachsen. Was den Stellenwert für Anleger angeht, belegt IT mittlerweile den zweiten Platz hinter dem Finanzsektor.

Positiver Ausblick für die Schwellenländer: Solide Fundamentaldaten und „kostengünstige“ Aktien

Laut Pals sind die Aktienmärkte der Schwellenländer bei den derzeitigen Rahmenbedingungen mit einer einzigartigen Kombination aus Gewinnwachstum, unterbewerteten Aktien und soliden Fundamentaldaten für Anleger besonders attraktiv.

Die Schwellenländer zeichnen sich gegenüber Industrieländern durch ein höheres BIP aus. Und das ist nicht der einzige Faktor. Auch das Gewinnwachstum ist höher und sorgt nach Pals Überzeugung für sehr positive Aussichten. In vielen Schwellenländern korreliert das Gewinnwachstum in zunehmendem Maße mit dem BIP-Wachstum. „Nehmen wir z. B. China. Dort wissen die Unternehmen inzwischen sehr viel besser, wie man Renditen für Aktionäre generiert.“

Der dritte Faktor, der die Aktienmärkte der Schwellenländer attraktiv macht, ist das Bewertungsniveau. „Aktien aus Schwellenländern werden gegenüber solchen aus Industrieländern derzeit mit einem Abschlag von 30 % gehandelt“, sagt Pals und ergänzt, dass die aktuelle Situation wirklich einmalig ist. „Dieser Abstand kann auf Dauer nicht bestehen bleiben; denn historisch lag der Bewertungsabschlag im Durchschnitt bei ca. 10 %. Es wird einen Rückgang auf das in der Vergangenheit übliche Niveau geben.“

Und was die makroökonomischen Fundamentaldaten betrifft, stehen viele Schwellenländer zurzeit gut da – mit hohen Devisenreserven und Haushaltsüberschüssen, einer starken Rücklagenbildung durch die Banken und hohen Sparquoten. „Insgesamt sind die Fundamentaldaten in den Schwellenländern besser als in den Industrieländern, was irgendwann mehr Anleger erkennen werden“, meint Pals.

Wim-Hein Pals, Head of Emerging Markets team, Robeco

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