Engagement von Investoren und Enel: eine Erfolgsgeschichte

Versorger haben eine Schlüsselrolle dabei, die Welt weniger abhängig von fossilen Brennstoffen zu machen. Als Stromlieferanten haben sie über Jahrzehnte Kohle, Gas und Öl verbrannt, um den wachsenden Bedarf der Gesellschaft zu decken. Doch können sie auch Teil der Lösung werden – wie das Beispiel Enel zeigt. Robeco | 04.04.2022 07:30 Uhr
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Robeco hat sechs Jahre lang mit dem in Italien ansässigen Stromproduzenten im Dialog gestanden, um den größten Versorger Europas dazu zu bewegen, das auf fossilen Brennstoffen basierende Geschäftsmodell schneller aufzugeben. Dies hat zu einigen spektakulären Veränderungen beigetragen. Dazu gehören die Zusage, die Verbrennung von Kohle auslaufen zu lassen, die Scope 3-Emissionen zu verringern und einen Experten für Windkraft in den Aufsichtsrat von Enel zu berufen.

Mittlerweile spricht der Versorger darüber, als erster weltweit ausschließlich erneuerbare Energien zu nutzen und damit absolut null und nicht lediglich netto null CO2-Emissionen zu erzeugen. Gleichzeitig verfolgt er für alle Bereiche nach wie vor ein klares Netto-Null-Ziel bis 2040.

Wie ist es dazu gekommen? Viele Versorger sind sehr zögerlich gegenüber dem Wandel. Sie verweisen auf die Notwendigkeit, die Stromversorgung sicherzustellen, und auf die Unzuverlässigkeit erneuerbarer Energiequellen, die ausfallen, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint. Carola van Lamoen, Head of Sustainable Investing und Gründerin des Engagement-Bereichs von Robeco (2005) berichtet über die Entwicklung.

Rückblick auf 2015 – Trend des Wandels

„Unser Fokus auf Versorger begann 2015, als da wir den Trend des Wandels hin zu einer CO2-ärmeren Zukunft erkannten und feststellten, dass der Versorgersektor in Zukunft am stärksten betroffen sein würde“, sagt sie.

„Zu diesem Zeitpunkt konzentrierten wir uns auf europäische Versorger, um herauszufinden, ob wir sie bei der Abkehr von der Kohle unterstützen können. Enel war ein naheliegender Kandidat für ein Engagement, da es sich um den größten Versorger in Europa handelt und er seinerzeit in beträchtlichem Umfang auf Kohle ausgerichtet war.“

Das Active Ownership-Team begann zu analysieren, wie weit Enel mit seinen Pläne zur Dekarbonisierung war. Die meisten Engagements fangen nicht bei null an. Für gewöhnlich verfügt ein Unternehmen bereits über Pläne, nachhaltiger zu werden. Das Feedback von Investoren kann dann deutlicher machen, in welchen Bereichen der größte Handlungsbedarf besteht.

Auf dem Vorhandenen aufbauen

Enel hatte buchstäblich bereits verstanden, vorher der Wind weht und begann Kohle durch Wind und andere saubere Energiequellen zu ersetzen. Im Jahr 2015 machten Kohlekraftwerke rund 20 % der gesamten Stromerzeugungskapazität von Enel aus. Diesen Anteil hat das Unternehmen bis Dezember 2021 auf unter 8 % gesenkt und damit mehr als halbiert. Unterstützt auch durch unser Engagement hat das Unternehmen zugesagt, die Nutzung von Kohle bis 2027 ganz auslaufen zu lassen.

„Enel war vielleicht eines der ersten Unternehmen, die früher als andere die grundlegenden Veränderungen registrierten, die in der Branche stattfanden“, sagt Van Lamoen. „Einige Grundlagen waren bereits vorhanden. Im Jahr 2015 hatte Enel bereits die Zusage zu netto null CO2-Emissionen gemacht und sich ein wissenschaftsbasiertes Ziel zur Senkung der Emissionen bis 2020 gesetzt.“

„Das Unternehmen hat außerdem zugesagt, keine neue Kohle zu fördern und begonnen einige seiner Kohlekraftwerke zu schließen. Enel hatte noch nicht alles auf den richtigen Weg gebracht, doch hatte es bereits erkannt, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln muss, was wirklich hilfreich war.“

„Was noch fehlte, war eine klar formulierte Klimastrategie zur Erreichung des Ziels von Netto-Null-Emissionen. Unsere Rolle bestand zum Großteil darin, unsere Prioritäten als Investor zu vermitteln, unsere Erwartungen zu umreißen und das Unternehmen jederzeit beim nächsten Schritt zu unterstützen.“

Enel auf einen Blick. Die Zahlen beziehen sich auf in Betracht kommende Tätigkeiten nach den Empfehlungen der Technischen Expertengruppe (TEG) der EU. Quelle: Enel, Robeco

Grüner Wandel 2016 – „Grüne“ Energie etabliert sich

Die Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten, da Enel rasch zeigen konnte, dass es dem Unternehmen ernst in Bezug auf erneuerbare Energien war. Man sagt, dass echtes nachhaltiges Investieren nicht möglich ist, wenn es nicht von ganz oben vorangetrieben wird. Enel hatte dafür genau den richtigen Mann an der Spitze.

Francesco Starace war von 2008 bis 2014 Chief Executive Officer von Enel Green Power, das im Jahr 2010 im Rahmen eines aufsehenerregenden Börsengangs im Volumen von 8 Mrd. Euro an den Aktienmärkten in Mailand und Madrid notiert wurde. 2014 wurde er CEO des gesamten Konzerns und rückte erneuerbare Energien in den Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Im Jahr 2016 nahm das Unternehmen Enel Green Power wieder von der Börse und integrierte es vollständig im Konzern.

„Die Tatsache, dass der CEO des Geschäftsbereichs Erneuerbare Energien zum CEO des Konzerns wurde, gab den Ausschlag“, sagt Van Lamoen. „Er hatte eine sehr wichtige Rolle beim Übergang inne und treibt diesen auch heute weiter voran.“

„Wenn bereits das Topmanagement eine solche Überzeugung aufweist, dann hilft uns das bei unserem Engagement, da man es mit einem Unternehmen zu tun hat, dass offen für eine Diskussion über diese Themen ist.“

Ausstieg aus der Kohle

Nach der Entscheidung zugunsten erneuerbarer Energien wandte sich die Aufmerksamkeit wieder der Abhängigkeit Enels von fossilen Brennstoffen zu. Großenteils entfällt die installierte Kapazität auf alte Wärmekraftwerke, darunter kombinierte Gas- und Dampfturbinen (GuD), mit Öl und Gas betriebene Kraftwerke und einige wenige verbliebene Kohlekraftwerke.

„In den ersten Jahren unseres Engagements war unsere erste Anforderung an das Unternehmen, einen Plan für den Ausstieg aus der Kohle zu entwickeln“, sagt Van Lamoen. „Einige der Investitionen, die Enel tätigte, sahen wir kritisch. So wurde immer noch in die Modernisierung fossiler Kraftwerke investiert, bei denen das Risiko einer verkürzten Laufzeit bestand.“

„Es bestand das Problem, dass sich die Kraftwerke nicht einfach stilllegen ließen. Benötigt wurde eine regulatorische Genehmigung, um die Stromversorgung nicht zu gefährden. So war das Unternehmen zunächst zurückhaltend mit der Kommunikation, bis mehr Gewissheit seitens der Regulierungsbehörden bestand, was möglich ist und was nicht.“

„Begonnen wurde mit der Stilllegung weniger effizienter Kohlekraftwerke. Gleichzeitig wurde verlangt, einige andere auf Erdgas umzustellen, um eine angemessene Stromversorgung aufrechtzuerhalten. Später sagte man zu, die Kohlekraftwerke bis 2030 stillzulegen. Dieser Termin wurde noch auf 2027 vorverlegt – alles mit dem Einverständnis der Regulierungsbehörde.“

Vom informellen zum formellen Dialog

Nachdem in den ersten Jahren die Grundlagen geschaffen worden waren, verließ das für Versorger zuständige Mitglied des Active Ownership-Teams von Robeco das Unternehmen. So wurde für diese Aufgabe ein neuer Mitarbeiter benötigt. Das Team entschied sich für Cristina Cedillo Torres, die drei Jahre zuvor (2014) zu Robeco gekommen war. Sie war Spezialistin für Übergangsprozesse und suchte eine Herausforderung.

Wie sie erklärt, beginnt ein Engagement für gewöhnlich auf informelle Weise mit Gesprächen mit Mitarbeitern der Abteilungen für Nachhaltigkeit und Investor Relations eines Unternehmens. Daraus entwickeln sich dann stärker formelle Gespräche mit dem Topmanagement, um verpflichtende Zusagen zu erhalten. Damit war eine veränderte Schwerpunktsetzung verbunden, die in den folgenden vier Jahren Früchte tragen sollte.

„Zu Beginn unseres Engagements unterhielten wir uns meist mit Mitgliedern des Investor Relations-Teams von Enel. Auf diese Weise wollten wir besser verstehen, wie sie denken, und Ideen vorstellen, was unsere Ziele als Aktionär betraf“, sagt Cedillo Torres.

„Nachdem wir eine Beziehung zu dem Unternehmen aufgebaut hatten und es besser zu verstehen begannen, ließen wir ihm schriftlich formelle Anfragen zukommen. Wir hatten und haben immer noch eine sehr offene Kommunikation mit dem Investor Relations-Team, was uns sehr geholfen hat, Zugang zur Chefetage zu bekommen.“

„Es gab auch einen intensiven informellen Austausch zwischen mir und Investor Relations in den letzten Jahren.“

Enel – Italiens wichtigster Stromversorger

Enel ist Italiens wichtigster Stromversorger, gemessen an der Börsenkapitalisierung der größte in Europa und der zweitgrößte der Welt nach Chinas staatlicher Stromgesellschaft. Der Unternehmensname ist ein Akronym für Ente Nazionale per l'Energia Elettrica (Nationale Einrichtung für Elektrizität). 1999 wurde Enel an der italienischen Börse notiert.

In 2020, dem letzten Jahr, für das Zahlen für das Gesamtjahr vorliegen, erwirtschaftete das Unternehmen bei einen Umsatz von 65,0 Mrd. Euro einen Nettoertrag von 5,2 Mrd. Euro. Im selben Jahr besaß das Unternehmen weltweit eine konsolidierte Kapazität von 84.000 MW darunter 26.400 MW in seinem Heimatmarkt Italien.

Der Großteil des erzeugten Stroms stammt aus Wasserkraftwerken (27.800 MW Leistung). Ein erheblicher Anteil entfällt außerdem auf Windenergie sowie kleinere Anteile auf Solarstrom und Geothermie.

Jedoch wird nach wie vor ein beträchtlicher Teil des Stroms mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Dazu gehören 15.000 MW Leistung aus kombinierten Gas- und Dampfturbinen, Kohle, Öl und Gas. Ca. 6 % seines Stroms erzeugt Enel immer noch aus Kohle.

Eine neue Kooperation in 2018 – Gründung von Climate Action 100+

Ein neues Kapitel begann im Jahr 2018 mit der Gründung von Climate Action 100+, einer gemeinsamen Initiative von Investoren, die auf den Dialog mit den größten CO2-Emittenten der Welt abzielt. Kaum überraschend stammen die meisten der Unternehmen mit den höchsten Emissionen aus dem Energiesektor, einschließlich Versorger.

„Bei Gründung der Initiative Climate Action 100+ wurden wir gefragt, ob wir beim Engagement eine Führungsrolle einnehmen wollen, da wir bereits mit Enel und anderen Versorgern im Dialog standen. So übernahmen wir die Führung im Rahmen dieses gemeinsamen Engagements“, sagt Van Lamoen.

„Enel war schon immer sehr offen für den Dialog, und die Unterstützung der übrigen Investoren hat unser Engagement weiter gestärkt. Indem wir als Investoren gemeinsam aktiv wurden, hat dies unsere Botschaft verstärkt und auf Aufsichtsratsebene platziert.

„Bei einem Engagement im Rahmen der Initiative verfolgen alle Unterzeichner eine einheitliche Auswahl von Zielen bei allen Unternehmen. Die Kommunikation konkreter Erwartungen an alle Unternehmen hat sich als wichtiger Erfolgsfaktor für die Initiative erwiesen.“

November 2019 – persönliches Treffen

Doch nach vier Jahren Engagement, nunmehr im Rahmen einer großen internationalen Investorenkooperation, fehlte noch der persönliche Kontakt. Niemand aus dem Active Ownership-Team von Robeco hatte tatsächlich jemanden von Enel persönlich getroffen. Das sollte sich 2019 ändern, als beide Seiten an der gleichen Konferenz der Principles for Responsible Investment (PRI) teilnahmen.

„Im November 2019 traf ich erstmals den CFO persönlich“, sagt Cedillo Torres. „Wir trafen uns in Paris, als wir beide die PRI-Konferenz besuchten. Es war wirklich schön, persönlich in Kontakt miteinander zu treten, nachdem es so viel Austausch per E-Mail oder am Telefon gegeben hatte.“

„Dies wirkte sich positiv aus, denn im darauffolgenden Monat besuchte der CFO das Büro von Robeco in Rotterdam, um die neue Strategie des Unternehmens vorzustellen. Somit konnten ihn mehrere Kollegen aus den Investmentteams persönlich kennenlernen. Dann wurde allerdings der Lockdown verhängt, sodass man sich nicht mehr persönlich treffen konnte.“

Mai 2020 – Ernennung eines Aufsichtsratsmitglieds

Die Corona-Restriktionen standen allerdings einer Fortführung unseres Engagements nicht im Weg. So wurde ein weiterer Fortschritt erzielt, als Robeco erfolgreich einen Experten für erneuerbare Energien als unabhängigen Direktoren im Aufsichtsrat von Enel nominierte. So wurde im Mai 2020 Samuel Leupold, der frühere CEO of Wind Power bei Ørsted (vormals DONG Energy), als nicht-geschäftsführender Direktor ernannt. Er hatte eine wichtige Rolle bei der Neuausrichtung der dänischen Firma von einem Unternehmen aus dem Bereich fossiler Brennstoffe in den größten Entwickler von Offshore-Windkraftwerken gespielt.

„Einer der Bereiche, die wir bei Enel verbessern wollten, war die Corporate Governance im Hinblick auf die Klimathematik, wie wir das auch bei anderen Unternehmen anstreben“, sagt Cedillo Torres. „Da der CEO aus dem Erneuerbare Energien-Geschäft kommt, verfügt er natürlich in dieser Hinsicht über eine große Erfahrung.“

„Doch was die Zusammensetzung des Aufsichtsrates angeht, vermissten wir etwas die Expertise in punkto Klima und Energiewende bei den unabhängigen Direktoren. Deshalb haben wir uns gefragt, was wir tun können, um die Sachkenntnis des Aufsichtsrates zu vertiefen.“

Vorzüge des Systems in Italien

Daraus ergab sich eine hervorragende Gelegenheit, welche das Active Ownership-Team umgehend ergriff.

Die unabhängigen Direktoren bei börsennotierten italienischen Unternehmen werden von den Aktionären nominiert. Dazu zählt auch die Regierung bei Unternehmen, an denen der Staat beteiligt ist. Das Unternehmen erhält zwei Listen von Kandidaten: eine von der Regierung und eine von den Minderheitsaktionären. Koordiniert wird der Prozess zur Einreichung der Liste durch die Minderheitsaktionäre von Assogestioni, dem Verband der italienischen Asset Manager.

„Das System in Italien hat den Vorzug, dass es Minderheitsaktionären wir uns ermöglicht, Mitglieder des Aufsichtsrates zu nominieren“, sagt Cedillo Torres. „Darin sah ich die Chance für uns, aktiv zu werden und dieses Recht in Anspruch zu nehmen.“

„Assogestioni sucht jedes Jahr nach potentiellen Kandidaten für börsennotierte Unternehmen in Italien. Daher fragte ich sie, ob wir zusammenarbeiten könnten, um jemanden mit Klimaexpertise in den Aufsichtsrat von Enel zu bekommen. Dies wurde begeistert aufgenommen und so kam ich in ihr Nominierungskomitee.“

Eine Teamleistung

Zur Unterstützung des Nominierungsprozesses wurde unser Spezialist für Corporate Governance im Active Ownership-Team, Michiel van Esch, herangezogen. „Er verfügt über große Erfahrung bei der Nominierung von Aufsichtsratmitgliedern. Er beriet uns bei der Durchführung unserer Nominierung und half Cristina Cedillo Torres sehr bei der Umsetzung“, sagt Van Lamoen.

„Unsere Kooperation mit Assogestioni hat ebenfalls die Nominierung möglich gemacht. Das Unternehmen hat den gesamten Prozess erleichtert, uns mit seinem Investorennetzwerk dabei geholfen, die zur Einreichung der Nominierungsliste erforderliche Anzahl von Aktien zu erreichen, und Unterstützung in Rechtsfragen geleistet.“

„Die größte Herausforderung bestand darin, die richtige Person zu finden. So musste der Kandidat Italienisch sprechen, was die Auswahl erheblich verringert hat. Wir hatten das Glück, dass Samuel Leupold, der ehemalige Windenergie-Manager tatsächlich Italienisch sprach, auch wenn er kein Italiener, sondern Schweizer ist. Dies ist eines der hervorragenden Ergebnisse, die wir erzielt haben.“

September 2020 – die Net Zero-Benchmark

Ein weiterer Fortschritt war die Verwendung der Net Zero-Benchmark von Climate Action 100+. An dieser wird die Bereitschaft von Unternehmen zur Veränderung anhand von zehn Indikatoren gemessen. Die Benchmark verdeutlicht die Erwartungen der Investoren dahingehend, welche Elemente die Klimastrategie eines Unternehmens umfassen sollte. Außerdem beinhaltet sie konkrete Ziele, auf welche die Unternehmen hinarbeiten können.

„Die Benchmark war im Rahmen unseres Engagements eine enorme Hilfe“, sagt Cedillo Torres. „Wir haben für ihre Verwendung sehr positives Feedback von Enel erhalten, und das Unternehmen hat sich von Anfang an darauf eingelassen.“

„Durch die Verwendung der Net Zero-Benchmark hat unser Engagement auch stärker formalen Charakter bekommen. So konnten wir mit konkreten Forderungen an den Board und die erweiterte Unternehmensleitung herantreten. Dies erfolgte überwiegend in schriftlicher Form, was den Investoren die Gewissheit gibt, dass ein Unternehmen sie ernst nimmt.“

November 2021 – Einbeziehung von Scope 3-Emissionen

Ein weiterer Erfolg ergab sich daraus, dass Enel zwar sehr gut bei der Verringerung der Scope 1- und 2-Emissionen war, dies aber auf Scope 3-Emissionen weniger zutraf. Scope 1-Emissionen werden vom Unternehmen selbst erzeugt, während Scope 2-Emissionen auf die Erzeugung der Energie entfallen, mit der Strom produziert wird. Scope 3-Emissionen werden von den Endnutzern eines Produkts erzeugt. Im Fall von Enel sind dies die Abnehmer von Gas zum Heizen. Deren Emissionen sind weit schwerer zu reduzieren.

Unser Engagement zu diesem Thema löste eine Kette von Ereignissen aus, welche zu einer historischen Zusage im November 2021 führten. „Eine der Lücken in der Berichterstattung des Unternehmens bei den Bemühungen in Richtung der Netto-Null-Benchmark bezog sich auf das Scope 3-Emissionsziel. Ich erinnere mich, darauf hingewiesen zu haben, als wir uns im Jahr 2019 persönlich trafen“, sagt Cedillo Torres.

Das Unternehmen hatte sich zwar ein Netto-Null-Ziel bis 2050 gesetzt, das sich aber ausdrücklich nur auf Scope 1-Emissionen bezog. Für einen Versorger wie Enel sind aber auch die Scope 3-Emissionen wichtig.“

Ausstieg aus Gas

„Diese Emissionen entfallen auf den Verkauf von Gas, das von Kunden zum Heizen und Kochen verwendet wird. Sie sind beträchtlich und machen wahrscheinlich ca. 20 % des gesamten ökologischen Fußabdrucks des Unternehmens aus. Für 2030 hatte sich Enel nur ein Zwischenziel gesetzt, seine Strategie für Netto-Null-Emissionen bis 2050 aber noch nicht offengelegt und sich nicht klar dazu verpflichtet, dieses Ziel auch zu erreichen.“

„Daher fordern wir das Management und das Board auf, die Festlegung eines Ziels für die Scope 3-Emissionen in Betracht zu ziehen und darzulegen, wie sie in Bezug auf die Scope 3-Emissionen verfahren wollen, wenn sie wirklich CO2-neutral werden wollen, was sie andernfalls nicht erreichen können.“

„Dies wurde einer der Fokusbereiche für das Unternehmen im Jahr 2021. Und sie haben zugehört. Im November 2021 zog Enel sein Netto-Null-Ziel für alle Bereiche von 2050 auf 2040 vor und setzte für Scope 1- und die wichtigsten Scope 3-Emissionen im Gas- und Stromverkauf an Privathaushalte Zwischenziele, die mit einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C in Einklang stehen. Zudem bekräftigte das Unternehmen seine Verpflichtung, bis 2027 weltweit kohlefrei zu werden, und erhielt sein Versprechen aufrecht, dieses Ziel in Italien bis 2025 zu erreichen.“

Entstehung eines globalen Vorbilds

All das hat dazu geführt, dass Enel es sich letztlich das ehrgeizigste aller Ziele gesetzt hat – was im Jahr 2015 nicht für möglich gehalten worden war. Vielleicht handelte es sich um den größten Erfolg überhaupt nach sechs Jahren intensiver Arbeit.

„Ein wirklich wichtiges Element der Strategie bis 2040 besteht darin, nur noch Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen. Geplant ist eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien und Batteriespeicher, um die Scope 1-Emissionen vollständig zu neutralisieren“, sagt Cedillo Torres.

„In dieser Hinsicht geht es nicht so sehr um das Erreichen von Netto-Null-Emissionen, sondern tatsächlich um absolut null Emissionen aus der Stromerzeugung. Um dies zu erreichen, hat sich Enel das Ziel gesetzt, seine erneuerbaren Energiekapazitäten bis 2030 auf 154 Gigawatt zu erhöhen.“

„Das ist das ehrgeizigste Ziel, das wir bisher gesehen haben. Wenn das Unternehmen tatsächlich so viel erneuerbare Energiekapazitäten installiert, wird es damit seine weltweite Führungsposition in diesem Bereich stärken.“

Ein bedeutendes Vermächtnis

Das Unternehmen hat ein bedeutendes Vermächtnis hinterlassen. „Der umfassende Plan von Enel, bis 2040 CO2-neutral zu werden, indem es kein Gas mehr an Abnehmer verkauft, während die Energieproduktion elektrifiziert wird, ist möglicherweise der größte Triumph“, sagt Van Lamoen. Enel ist der erste Versorger, der dies beabsichtigt. Das stellt einen sehr bedeutenden Schritt dar.“

„Die letzten sechs Jahre mit Enel waren eine großartige Erfahrung und sie zeigen, dass Engagement funktioniert. Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir erreicht haben, und wie weit das Unternehmen gekommen ist.“

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