Aktien und Anleihen aus den Schwellenländern Asiens haben ein „verlorenes“ Jahrzehnt hinter sich. In den letzten 10 Jahren hinkten ihre Renditen jenen der globalen Indizes in US-Dollar hinterher. Und dies, obwohl die Volkswirtschaften der Region im gleichen Zeitraum für rund 70 Prozent des weltweiten BIP-Wachstums verantwortlich waren.
In den nächsten fünf Jahren dürfte sich die Situation komplett ändern: Die Renditen dürften die Dynamik der Region widerspiegeln. Dies bedeutet, dass asiatische Papiere derzeit in globalen Portfolios unterrepräsentiert sind. So lauten die Ergebnisse unserer Analyse der Schwellenländer Asiens – einer Region, die gekennzeichnet ist durch sich verbessernde Wachstumsaussichten, niedrige Inflation, glaubwürdigen Reformwillen und eine zunehmend diversifizierte Wirtschaft.
Anleger wären schlecht beraten, diesen Teil der Welt zu ignorieren. Möchten sie ähnliche Realrenditen erreichen wie in den letzten Jahren mit einem traditionellen ausgewogenen Portfolio, so sollten sie verstärkt in die Schwellenländer Asiens investieren. Unseren Berechnungen zufolge müssen Anleger mit der Referenzwährung Dollar ihr Exposure bei asiatischen Anlagen etwa verdreifachen, nämlich auf rund 25 Prozent ihrer Gesamtinvestitionen, um in den nächsten fünf Jahren eine annualisierte Realrendite von 3,5 Prozent zu erzielen.
Wir gehen davon aus, dass Aktien aus den Schwellenländern Asiens in den nächsten fünf Jahren die Anlageklasse mit der besten Kontakt Wertentwicklung sein wird und rechnen mit durchschnittlichen Renditen von rund 11 Prozent pro Jahr in US-Dollar. Vietnam und Indien dürften besonders gut abschneiden.
Bei den festverzinslichen Papieren bieten dagegen Chinas Staatsanleihen das beste Risiko/Ertragsprofil. Auch die Investment Grade-Anleihen der asiatischen Schwellenländer sind attraktiv. Währungen stellen eine zusätzliche Renditequelle dar. Unsere Modelle zeigen, dass die Währungen der Region zu denen gehören, die gegenüber dem US-Dollar am stärksten unterbewertet sind. Wir sehen gute Gründe dafür, dass sich dies ändern wird. Die Region weist einen Leistungsbilanzüberschuss auf, ihre Geldpolitik ist vergleichsweise wenig expansiv und mit dem Renminbi verfügt sie über eine Währung, die schon bald die Dominanz des Dollars in der Finanzlandschaft anfechten wird. Natürlich gibt es auch Risiken. Die aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens sind mit großen Herausforderungen konfrontiert. Sie reichen von Chinas Schuldenberg bis hin zu Problemen, deren Lösung Jahrzehnte dauern wird, nicht zuletzt die sich verschlechternde Demografie, der Klimawandel und eine schwache Governance. Doch viele dieser Herausforderungen können mit einer Kombination aus technologischer Entwicklung und Innovation überwunden werden.