Laut Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management, „wird eine sanfte Landung der Weltwirtschaft immer unwahrscheinlicher. Das bedeutet, dass risikoreichere Anlageklassen weitere Rückgänge erleben könnten.“
Makro:
Es ist zu früh, um in Bezug auf die Inflation optimistisch zu sein. Selbst wenn die Preise ihren Höchststand erreicht haben, scheint sie sich zu halten. Die Umfragen bei Unternehmen und Verbrauchern werden immer düsterer, auch wenn die Zentralbanken diese wahrscheinlich ignorieren werden, bis sie sich in harten Wirtschaftsdaten niederschlagen. Gleichzeitig bieten die Bewertungs- und Stimmungsindikatoren keine überzeugenden Argumente mehr für eine Übergewichtung risikoreicherer Anlagen.
Anleihen:
Wir bleiben bei einer Übergewichtung von US-Treasuries, zumal die Straffungskampagne der Fed bereits weit fortgeschritten ist und die Renditen allmählich attraktiv erscheinen. Was Europa betrifft, so sind wir aufgrund der schwächeren Wirtschaftsaussichten in der Region in europäischen Investment-Grade- und Hochzinsanleihen untergewichtet. Wir bleiben auch in europäischen Staatsanleihen untergewichtet, da wir der Meinung sind, dass die wirtschaftlichen Fundamentaldaten der Eurozone eine aggressivere Straffungskampagne erfordern, als sie derzeit durchgeführt wird.
Aktien:
Chinesische Aktien sind anfällig, da die jüngsten Konsum- und Investitionsdaten aus China schwächer als erwartet ausgefallen sind. Obwohl chinesische Aktien günstig erscheinen, sind die Risiken unseres Erachtens auf kurze Sicht zu hoch. Auch in Bezug auf die USA und Europa bleiben wir zurückhaltend. Die USA sind nach wie vor der mit Abstand teuerste Aktienmarkt, und Europa steht aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Energieversorgung der Region am Rande einer Rezession.
Japanische Aktien sind jedoch nach wie vor ein vielversprechender Markt, da das Land von einem Anziehen der Verbrauchernachfrage nach dem Ende des Kalten Krieges, einer günstigen Inflationsdynamik und einer besseren Energiesicherheit profitiert. Auch bei britischen Aktien sehen wir dank der defensiven Eigenschaften des Marktes und des Engagements im Energiesektor einige Chancen. Darüber hinaus dürfte ein schwacher Pfund Sterling den Wert der internationalen Erträge steigern.
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