Die Aktienmärkte sind seit Jahresbeginn um 16 Prozent gestiegen. Parallel sind die ökonomischen Neuigkeiten nicht berauschend gewesen: Enttäuschungen in Europa und den Schwellenländern, der Welthandel verlangsamte sich auf 0,2 Prozent im 1. Quartal 2013, und nun sinken auch noch die Produktionszahlen. Das lässt eine allgemeine Abschwächung der Industrieproduktion erahnen – außer in Japan.
Drei Elemente bleiben jedoch positiv und lassen vermuten, dass es sich nur um eine «Mitte-des-Zyklus-Korrektur» handelt, wie sie regelmäßig vorkommt: Die Energiepreise sind massiv zurückgekommen. Die niedrigen Zinsen stellen gute Finanzierungsbedingungen für Unternehmen dar. Die Arbeitsstück-Kosten sind unter Kontrolle und liegen unter ihrer Langfrist-Tendenz.
Vergleicht man die einzelnen Weltregionen, so ist die Performance der US-Wirtschaft beeindruckend, da sie trotz der Hindernisse der Fiskalklippe recht gut ausfällt. Der Arbeitsmarkt ist klar im Aufwärtstrend mit einer Arbeitslosigkeit bei nun 7,5 Prozent, und der Konsum beginnt sich zu regen – diese Wechselwirkung sollte zu einem positiven Kreislauf werden zwischen Beschäftigungen und Wachstum.
Auch hier sind die Realzinsen negativ, Kredit ist für Unternehmen also einfach erhältlich, und zudem halten sie schon viel Liquidität. Umso mehr, als da viel aufgestaute Nachfrage auf eine Aufklärung der Fiskalsituation wartet. Ein besonderer nationaler Faktor ist die Schiefergas-Technologie, von der viele Experten nicht nur Amerikas Energieunabhängigkeit, sondern eine neue industrielle Revolution erwarten.
Attraktive zyklische Werte
Diese graduelle Erholung ist gut für amerikanische Aktien. Insbesondere die zyklischen Werte sollten sich gut entwickeln, da das Wachstumsumfeld und die niedrigen, aber irgendwann steigenden Zinsen sie unterstützen. Aktien sind in den USA außerdem im Vergleich zu Anleihen recht preiswert.