Ist die Weltwirtschaft auf Erholungskurs?

Die Weltwirtschaft wird sich in der zweiten Jahreshälfte erholen, selbst wenn die Konjunkturindikatoren uneinheitlich sind. Die detaillierteren Kernprognosen finden Sie im aktuellen Jahresausblick von Franz Wenzel, Investmentstratege bei AXA Investment Managers. AXA Investment Managers | 25.06.2013 11:38 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der Konsum in den USA entwickelt sich deutlich besser als in den vergangenen zwei Jahren und auch in Europa zeigen sich leichte Verbesserungen. Die steigende Industrieproduktion in Japan spricht ebenso für eine Erholung. Das sind die Kernprognosen im aktuellen Jahresausblick von Franz Wenzel, Investmentstratege bei AXA Investment Managers.

„Wir erwarten schon seit Langem, dass die Konsumnachfrage in den USA aufgrund sich verbessernder Fundamentaldaten in der zweiten Jahreshälfte anziehen wird“, so Wenzel. „Der Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan hat den höchsten Stand seit Sommer 2007 erreicht, der Aufschwung am Wohnimmobilienmarkt setzt sich fort und der Aktienmarkt ist weiter gestiegen.“ Auch die aktuellen Arbeitsmarktzahlen weisen einen leichten Anstieg der Beschäftigung und der Löhne aus. Die Erholung am Arbeitsmarkt sei insofern besonders wichtig, als sie in den kommenden Monaten die Geldpolitik der USA maßgeblich bestimmen werde: „Die Fed hält sich die Option offen, bei ungenügender Konjunkturentwicklung das Quantitative Easing erst später als geplant zurückzufahren oder sogar zu verstärken.“ Nach Wenzels Einschätzung würde eine solche Liquiditätszufuhr zwar längerfristig den Markt stützen, kurzfristig aber die Volatilität erhöhen. „Wenn die Fed hingegen das Quantitative Easing zurückfährt, signalisiert sie damit eine Konjunkturerholung und gibt grünes Licht für eine fundamental getriebene Aktienhausse.“

Euroraum: Langsame Erholung

Der Euroraum erholt sich zwar nur langsam, dafür aber stetig. Nach enttäuschenden Werten im April sind die aktuellen Konjunkturdaten leicht besser ausgefallen. Die Einkaufsmanagerindizes zogen an und der Überraschungsindikator, der auf Rezessionskurs gegangen war, erholte sich leicht. Wenzel geht davon aus, dass auch im Euroraum die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte allmählich anziehen sollte. Positive Aussichten sieht er insbesondere für Spanien. Er geht davon aus, dass sich die Wirtschaft dort stabilisieren wird.

Emerging Markets: Schwache Daten rufen die Notenbanken auf den Plan

In den Emerging Markets hingegen hat sich das Wirtschaftswachstum abgeschwächt. Die Notenbanken Koreas und Thailands haben deshalb bereits die Zinsen gesenkt. Wenzel geht davon aus, dass die indische Zentralbank diesem Beispiel demnächst folgen wird. Außerdem haben sinkende Rohstoffpreise in den rohstoffexportierenden Ländern Lateinamerikas zu schlechteren Leistungsbilanzen und schwächerem Wachstum geführt. Mexiko und Kolumbien haben ihre Zinsen deshalb ebenfalls schon gesenkt. Weitere Senkungen könnten folgen. „Einzige Ausnahme ist Brasilien. Das Land hat mit seiner extrem lockeren Geldpolitik Inflationsdruck erzeugt und muss deshalb höchstwahrscheinlich die Geldpolitik straffen“, sagt Wenzel.

Gute Konjunktur-Aussichten für 2014

Im kommenden Jahr werde sich die Konjunktur weiter erholen. Die Fed könnte dann das Quantitative Easing im Laufe des ersten Halbjahres einstellen. In diesem Umfeld dürften sich die amerikanischen Langfristrenditen weiter normalisieren. Wenzel geht davon aus, dass die Fed aber sicher nicht ihren Anleihebestand verkaufen wird. „Das dürfte den Renditeanstieg begrenzen“. Er taxiert die Zehnjahresrendite auf 3 Prozent zum Jahresende 2014. „Dieses Renditeziel dürfte aber eher über- als unterschritten werden.“

Im Zuge des moderaten Anstiegs der US-Staatsanleiherenditen dürften nach Wenzel Einschätzung die Renditen der „sicheren Häfen“ des Euroraums (deutsche Bundesanleihen und französische OATs) ebenfalls leicht anziehen. Die aktuelle Rezession und die Käufe japanischer Investoren dürften jedoch dem Renditeanstieg im Euroraum Grenzen setzen. „Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung, dass die Rendite deutscher Bundesanleihen Ende 2014 bei 2 Prozent liegen wird.“

Auf die Nominalrenditen japanischer Staatsanleihen wirken zwei entgegengesetzte Kräfte ein: höhere Inflationserwartungen und die Notenbankkäufe, die von derzeit 24 Prozent des Bruttoinlandproduktes auf knapp 50 Prozent bis 2015 steigen dürften: „Wir gehen insgesamt davon aus, dass die Anleihekäufe bis ins Jahr 2014 hinein die Oberhand über die Inflationserwartungen behalten werden. Daher bleiben unsere Prognosen für die Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen unverändert bei 0,7 Prozent Ende 2014.“

Bei Aktien ist auf kurze Sicht Vorsicht geboten, längerfristig weiter positiv

Wenzel ist nach wie vor überzeugt, dass sich Aktien auf mittlere bis längere Sicht positiv entwickeln werden, auch wenn er den globalen Aktienmarkt allmählich für überteuert hält und auf kurze Sicht Vorsicht geboten ist: „Im weltweiten Durchschnitt werden internationale Aktien zu mehr als dem 16-fachen der Vergangenheitsgewinne gehandelt, und die Gewinnerwartungen werden kaum nach oben revidiert. Die Märkte scheinen sich einfach zu weit von den ökonomischen Fundamentaldaten entfernt zu haben.“ Nach ihrem starken Anstieg seit Jahresbeginn hält er deshalb die internationalen Aktienmärkte für deutlich überkauft. In der Vergangenheit war bei diesen Anzeichen stets Vorsicht geboten. Anders sieht Wenzel die Situation in Japan. „Die Finanzmärkte gehen zunehmend von höherer Inflation aus, und die Gewinnaussichten japanischer Unternehmen verbessern sich rasch – nicht zuletzt dank der anhaltenden Yen-Schwäche.“ Infolgedessen seien die Kurs-Gewinn-Verhältnisse auf Basis prognostizierter Gewinne trotz der mehrmonatigen Marktrallye im Vergangenheitsvergleich immer noch moderat.
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