Sinkende Aktienkurse, steigende Renditen für klassische "sichere Häfen" wie zehnjährige US-Staatsanleihen, hohe Volatilität: Der Risikoappetit der Investoren ist in den vergangenen Tagen spürbar zurückgegangen, die Angst vor einer systemischen Krise dagegen gestiegen. Eric Chaney, Chefökonom der AXA Group und Head of AXA IM Research, erklärt die Ursache für die aktuellen Krisensymptome.
Zentrale Punkte:
- "Das dominante Gerücht an den Finanzmärkten ist, dass in China ein Finanzcrash größeren Ausmaßes bevorsteht. Der angekündigte Zahlungsausfall eines High-Yield-Investmentvehikels namens ,Credit equals Gold' wird als der sprichwörtliche Kanarienvogel in der Mine angesehen, seitdem die Großbank ICBC erklärt hat, sie werde den Ausfall nicht schultern. Das dürfte selbst dann gelten, wenn der Ausfall letztlich vermieden werden sollte."
- "An den globalen Finanzmärkten besteht die Angst, dass die chinesischen Behörden den Verschuldungs-Geist aus der Flasche gelassen haben, indem sie die Zügel am Interbankenmarkt zweimal im Laufe des vergangenen Jahres angezogen haben, und dass schon ein einziger Zahlungsausfall eine Kettenreaktion auslösen könnte."
- "Eine Frage bleibt offen: Die chinesischen Finanzmärkte sind weitgehend isoliert vom Rest der Welt. Warum also reagieren die globalen Märkte so sensibel auf eine mögliche Finanzkrise in China? Meine Annahme ist, dass der Transmissionsriemen zum Rest der Welt die Realwirtschaft ist - nicht der Finanzsektor."
- "Ich bleibe bei der Auffassung, dass die Märkte die Risiken einer starken Verlangsamung des Wirtschaftswachstums wahrscheinlich überschätzen. Allerdings gestehe ich ein, dass das Signal von den Märkten stark genug ist, um aktuell eine vorsichtige Haltung einzunehmen, wenn es darum geht, in riskante Anlagen zu investieren."
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