Die Stimmung an den Finanzmärkten ist schlecht. „Zuversicht bleibt ein rares Gut in der globalen Wirtschaft“, kommentiert Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers. Die Veröffentlichung der nach unten revidierten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) für das globale Wirtschaftswachstum und pessimistische Kommentare der US-Notenbank Fed in der vergangenen Woche hätten ebenfalls nicht dazu beigetragen, die Stimmung zu verbessern. Auch Iggo selbst sieht durchaus Gefahren für die Weltwirtschaft: „Die Preise für Öl und andere Rohstoffe haben in den vergangenen Wochen nachgegeben, ebenso wie die Inflationserwartungen. Und auch sonst sind die Nachrichten nicht wirklich brillant: Chaos im Irak und in Syrien, Ebola, andauernde Kämpfe in der Ukraine und Rufe nach Demokratie in Hongkong, die im Wesentlichen ignoriert werden.“
Chris Iggo: "Reißt Euch zusammen, Leute!"
Der Experte bleibt trotz all dieser Probleme optimistisch: „Reißt Euch zusammen, Leute!“, fordert er. „Die Zinsen sind extrem niedrig, und normalerweise feiern wir fallende Energiepreise als einen Schub für die realen Einkommen – insbesondere um diese Zeit des Jahres. Es fällt schwer, sich eine Rezession vorzustellen, die einfach so aus dem Nichts kommt – es sei denn, die schlechte Stimmung führt zu einem großflächigen Abverkauf riskanter Assets und damit zu einer Vernichtung von Reichtum auf dem Papier.“ Dieses Szenario hält er allerdings für wenig wahrscheinlich. „Ich vermute, dass es bald eine gute Gelegenheit geben wird, riskante Assets zu kaufen. Weil die Erwartungen nicht besonders hoch sind, gibt es Luft für einen sprunghaften Anstieg der Stimmung und Käufe von Aktien und High Yield Bonds.“ Immerhin, so Iggo, sei der S&P 500 inzwischen wieder auf dem schwachen Niveau des Sommers angekommen. „Angesichts der starken US-Wirtschaft halte ich eine neue Rally nun für wahrscheinlicher als eine längere Phase weiterer Verluste.“
Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers