AXA IM: Warum China-Aktien jetzt ein Kauf sind

Christina Böck, CIO Switzerland & Head Solution Strategists Central Europe bei AXA Investment Managers, erklärt, warum chinesische Aktien – insbesondere Banken- und Immobilientitel – wieder attraktiv sind. AXA Investment Managers | 17.11.2014 10:05 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Ein schwaches, wenn nicht gar rückläufiges Gewinnwachstum sowie die Sorge um die finanzielle Stabilität waren die beiden wichtigsten Gründe, warum wir bisher gegenüber chinesischen Aktien eher skeptisch eingestellt waren. Diese Bedenken haben besonders auf den Finanzwerten gelastet und tatsächlich zu einer allgemeinen Abwertung chinesischer Aktien geführt, so dass diese heute ein Abschlag von rund 40 Prozent gegenüber den Weltmärkten aufweisen – basierend auf vorausschauenden Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV). 

Dominanz staatseigener Betriebe

Drei Faktoren führten zu einem geringen Gewinnwachstum in den letzten Jahren. Erstens haben sich die Margen von privaten Firmen stark verschlechtert. Grund dafür war die Dominanz der staatseigenen Betriebe. Das schlug sich negativ auf den Wettbewerb nieder, und es fehlten Anreize, die Profitabilität zu verbessern. Zudem stiegen die Lohnkosten schneller als die Produktivität. Zweitens haben chinesische Firmen hohe Fixkosten. Sie brauchen hohe Verkaufszahlen, um profitabel zu sein und sind darum extrem anfällig für eine leicht schwächere Konjunktur. 

Starkes Kreditwachstum

Drittens hat die hohe Emissionstätigkeit von Aktien die Gewinnbeteiligung stark verwässert – dies liegt insbesondere an der geringen Größe des Anleihenmarktes als Alternative zur Refinanzierung der Firmen. 

Besonders pessimistisch waren wir für chinesische Finanzwerte, also Banken und Immobilienentwickler. Tatsächlich musste das starke Kreditwachstum einen Anstieg der notleidenden Kredite fürchten lassen. Und der Immobilienmarkt war ebenfalls alles andere als vertrauenerweckend. 

Viele Sorgen sind heute nicht mehr präsent Doch was hat sich nun so positiv geändert, dass wir uns heute chinesische Aktien gerne ansehen und in ein globales Aktienportfolio aufnehmen? Ein wichtiger Aspekt ist, dass viele dieser Sorgen inzwischen Realität wurden, heute also nicht mehr vor uns stehen, und in den Preisen zum allergrößten Teil enthalten sind. 

Zügel gelockert

Die Regierung unternimmt außerdem ernsthafte Schritte, um den Unternehmenssektor zu reformieren: Bei staatseigenen Firmen sind dies insbesondere gemischte Eignerstrukturen sowie ein reduzierter politischer Einfluss und besseres Management mit dem klaren Ziel, die Praktiken in diesen Firmen den Marktstandards anzupassen. 

Den privaten Firmen werden die Zügel entschieden gelockert: Mehr als 600 Einzelregeln sind schon eliminiert worden. Dadurch ist die Anzahl neu registrierter Unternehmen extrem angestiegen. Die Bedingungen für private und öffentliche Unternehmen sollen auf vielen Niveaus angeglichen werden: Zugang zu Finanzierung, Marktzugang zu bisherigen Staatsmonopolen, Initiativen für die Stärkung von Forschung und Innovation sollen China helfen, in der Wertschöpfungskette zu steigen und somit die Fixkosten zu senken. 

Stabilere Banken

Was den Aktienmarkt selbst angeht, gibt es auch hier sehr positive Zeichen. Die schrittweise Liberalisierung der Kapitalbilanz ermöglicht eine höhere Liquidität der A-Aktien. Die Sorge um die Bankenstabilität wird geringer, wenn man ihre Bemühungen beobachtet, die Schattenbankenexposition zu reduzieren, die Kapitalbasis zu stärken und das Problem der notleidenden Kredite ernsthaft anzugehen. 

Für die nächsten zwölf Monate erwarten wir wegen dieser positiven Entwicklungen eine gute Performance von chinesischen Aktien über zwei Kanäle: Einerseits sollten die Risikoprämien nun sinken, andererseits besteht wieder Aussicht auf Gewinnwachstum. 

In den vergangenen drei Monaten haben zahlreiche Analysten ihre Gewinnprognosen erhöht – ein weiteres Zeichen dafür, dass der Konsens zuvor wohl zu pessimistisch war.

Christina Böck, CIO Switzerland & Head Solution Strategists Central Europe, AXA Investment Managers

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.