Mit Anleihen lässt sich derzeit nicht viel Rendite erzielen. Die Unsicherheit an den globalen Märkten macht es internationalen Anlegern allerdings ebenso schwer, verlässliche Prognosen für Aktien abzugeben. So kann noch niemand mit Sicherheit sagen, wie sich die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China auswirkt, ob die Federal Reserve (Fed) morgen tatsächlich den ersten Zinsschritt wagt, wie die Aussichten für Schwellenländer sind und wie sich ihre weitere Entwicklung auf die globalen Märkte auswirken wird.
„Umso interessanter werden Wandelanleihen für Anleger“, sagt Marc Basselier, Manager des AXA WF Framlington Global Convertibles. Diese seien ein vergleichsweise sicheres und risikoarmes Instrument, mit dem sich potenzielle Kurssteigerungen an den Aktienmärkten mitnehmen lassen könnten. Auch eigne sich die Anlageklasse zur strukturellen Diversifizierung des Portfolios. „Institutionelle Anleger wie Pensionsfonds können mit Wandelanleihen ein langfristiges Engagement in Aktien aufbauen, und zwar zu niedrigeren Solvabilitätskosten als bei einem Direktinvestment in die Aktienmärkte“, führt Basselier weiter aus.
Nach Ansicht von Basselier dürften Aktien vorerst attraktiv bleiben. Das mache auch Wandelanleihen interessant, da ihre Wertentwicklung vom Aktienmarkt abhängt. Dabei spiele die Auswahl der richtigen Aktienkandidaten für den Anlageerfolg eine wichtige Rolle. „Der Markt ist mittlerweile nicht mehr ganz günstig, denn die durchschnittlichen Bewertungen sind gestiegen“, warnt Basselier. Entsprechend sollten sich Anleger bei der Wahl geeigneter Kandidaten auf das Gewinnwachstum der Unternehmen konzentrieren. „Im Falle Chinas und anderer Schwellenländer etwa sehen wir kurzfristig durchaus einige Probleme. Wir konzentrieren uns darum auf die echten langfristigen Wachstumsmotoren dieser Volkswirtschaften, um lohnende Anlagechancen in den Aktienuniversen zu identifizieren“, erklärt der Fondsmanager die Vorgehensweise beim Global Convertibles Fund. Ähnlich ginge das Fondsmanagement auch in den USA vor: „Kurzfristig belasten hier Unklarheiten hinsichtlich der künftigen Zinsentwicklung und der Druck der Ölindustrie den Markt. Wir glauben aber nicht, dass der US-Zyklus bereits vorüber ist. US-Unternehmen wachsen weiterhin im Einklang mit der Nachfrage, und die Unternehmensschulden sowie das Verbrauchervertrauen sind tendenziell günstig.“
Auch die Aussichten in Europa beurteilt Basselier positiv. Die quantitative Lockerung durch die Europäische Zentralbank trage wesentlich zu niedrigeren Finanzierungskosten im Markt bei. Dennoch dürfe auch hier eine sorgfältige Titelselektion keinesfalls außer Acht gelassen werden. Das größte Risiko im Aktiensegment bestehe aktuell nicht in den Bewertungen, sondern im mangelnden Wachstum. „Entsprechend ist die Identifizierung von Unternehmen mit echtem Wachstumspotenzial unabdingbar, um in den schwer zu prognostizierenden Märkten lohnende Investments zu tätigen.“