„Im Rückblick war 2015 so etwas wie der Urknall für den Bereich Verantwortliches Investieren. Auf der Klimakonferenz COP21 ist deutlich geworden, in welchem Maße der Finanzsektor dazu beitragen kann, vielfältige Herausforderungen zu lösen. Verantwortliches Investieren ist zu einem Must-have geworden“, erklärt Matt Christensen, Head of Responsible Investment bei AXA Investment Managers. Insgesamt sei die Popularität innovativer Produkte in diesem Segment deutlich gestiegen. Ein zentraler Trend sei der Ansatz des Impact Investing, bei dem soziale und Umweltfolgen von Investmententscheidungen im Mittelpunkt stünden.
Investoren wollen eine positive Wirkung erzielen
Verantwortliches Investieren habe in den vergangenen Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen und sich dabei deutlich weiter entwickelt. „Ging es den Investoren früher vor allem darum, bestimmte Anlagen auszuschließen, wollen sie nun zum Wohlergehen der Gesellschaft beitragen“, fasst Christensen die Entwicklung zusammen. Daher rückten die Auswirkungen einzelner Anlagen zunehmend in den Fokus. Dazu hätten auch die sogenannten „Millennials“ (in Deutschland „Generation Y“ genannt) beigetragen. Diese hinterfragten ihre Anlageentscheidungen stärker als vorangehende Generationen und suchten mehr als bloß monetäre Renditen. Immer mehr Investoren machten sich nun den Ansatz des Impact Investing zu eigen. Das gelte sowohl im Bereich institutioneller Anleger als auch bei Privatbanken und im Endkundensegment. Die Investmentbranche stehe daher vor großen Herausforderungen, so Christensen: „Wir müssen helfen, diesen Ansatz in die Breite zu tragen. Dazu müssen wir Produkte aus diesem wachsenden und reifenden Markt leichter zugänglich machen.“
Folgenabschätzung ist Kernfrage für Investoren
Ein essentieller Bestandteil des Impact Investing sei die Abschätzung der Auswirkungen eines Investments. Die sei auch für viele Investoren die Kernfrage. „Die Logik hinter diesem Ansatz ist, dass Anlagen nicht nur Rendite bringen, sondern auch eine greifbare gesellschaftliche Wirkung haben sollen. Je nach ihren persönlichen oder unternehmerischen Präferenzen suchen Kunden dabei zunehmend maßgeschneiderte Lösungen. Deren Wirksamkeit wollen sie dann auch bewerten können“, erläutert der Experte. So könne sich eine Firma aus dem Gesundheitssektor zum Beispiel wünschen, dass der Zugang zu medizinische Leistungen erleichtert werde – ein Investor aus dem Ernährungssektor hingegen, dass Nahrungsmittel und Wasser zugänglicher würden.
Impact Investing könnte Popularität nachhaltiger Anlagen weiter fördern
Christensen erwartet, dass sich Impact Investing zu einem festen Bestandteil nachhaltigen Investierens entwickelt und die schon verbreitete Integration von Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance (ESG) ergänzt. Der Sprung aus der Nische sei bereits gelungen: „Es gab eine Zeit, da war nur im Zusammenhang mit alternativen Anlageklassen von Impact Investing die Rede. Jetzt gewinnt der Ansatz auch in der Breite, etwa bei Aktien oder festverzinsliche Anlagen, an Bedeutung.“
Auch für die weitere Zukunft ist Christensen zuversichtlich: „Der Erfolg der ESG-Kriterien hat geholfen, nachhaltiges Investieren insgesamt populär zu machen. Wir glauben dass Impact Investing die gleiche Wirkung haben kann, wenn die positiven gesellschaftlichen Folgen spürbar werden.“
Das Volumen nachhaltiger Anlagelösungen von AXA IM, die die ESG-Kriterien und den Ansatz des Impact Investing berücksichtigen, ist 2015 deutlich auf 333 Milliarden Euro gestiegen. Das Responsible-Investing-Team hat auf 4.911 Hauptversammlungen abgestimmt und sich bei 230 Firmen für Verbesserungen bei einem breiten Spektrum von Themen eingesetzt, von der Vorstandszusammensetzung über Vergütungsfragen bis zu den Bereichen Gesundheit und Sicherheit. Über die hauseigene Plattform RI Search© hat AXA IM über 5.000 Firmen evaluiert. AXA IM hat zudem ein proprietäres Due-Dilligence-System geschaffen, um über 50 Grüne Fonds zu bewerten. (Quelle: AXA IM, 31. Dezember 2015)