So lassen sich Anleiheportfolios gegen den Brexit absichern

Das Brexit-Referendum rückt näher: Am 23. Juni stimmen die Briten darüber ab, ob ihr Land Mitglied in der Europäischen Union bleiben soll – oder nicht. Und noch immer lässt sich aus den Umfragen keine klare Tendenz ablesen. Entsprechend hoch ist die Unsicherheit. Doch gerade institutionelle Investoren sind nicht machtlos. Greg Venizelos von AXA Investment Managers erklärt, wie sich Anleiheportfolios gegen das Risiko absichern lassen, sollte es zum EU-Austritt Großbritanniens kommen. AXA Investment Managers | 20.06.2016 12:41 Uhr
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Sollte der Brexit tatsächlich Realität werden, könnten sich die Credit Spreads ausweiten – dies würde zu steigenden Renditen bei Unternehmensanleihen und damit zu sinkenden Kursen führen. „Die einfachste Möglichkeit, sich dagegen abzusichern, ist das entsprechende Engagement zurückzufahren“, erläutert Greg Venizelos, Experte im Team für Research und Investmentstrategie von AXA IM. „Das kann entweder durch den Verkauf bestehender Positionen geschehen oder, indem Anleger mithilfe von Credit Default Swaps, kurz auch CDS genannt, einen Teil des Kreditrisikos absichern.“

 

Sollten Investoren dagegen ein asymmetrisches Risiko-Rendite-Profil anstreben, bietet sich der Kauf von CDS-Optionsinstrumenten, der so genannten Swaptions an. „Auf diese Weise bleibt Aufwärtspotenzial erhalten, während das Risiko begrenzt wird“, so Venizelos. Insbesondere der Markt für Euro-Kreditderivate sei hinreichend tief. Er biete daher auch bei größeren Transaktionsvolumen vergleichsweise enge Geld-Brief-Spannen und kurze Ausführungszeiten. Handelbar seien dabei sowohl CDS auf einzelne Titel als auch CDS-Indizes oder CDS-Index-Optionen. Aktuell könnten Investoren zum Beispiel ein Anleiheportfolio mit fünfjähriger Laufzeit für 85 Basispunkte (0,85 Prozent) jährlich absichern. „Sollte es zu einem Brexit kommen, bestünde die Möglichkeit, die Hedging-Position zu einem höheren Spread wieder aufzulösen und damit den Marktwertgewinn der Derivateposition zu vereinnahmen“, erklärt Venizelos. „Dies könnte einen Teil der Verluste im Anleiheportfolio aufwiegen – oder sogar sämtliche Verluste.“

Auch der Kauf von Swaptions sei insbesondere für Euro-Investoren eine attraktive Option. Diese Instrumente bieten die Möglichkeit, auf eine noch kosteneffizientere Art von einer Spread-Ausweitung zu profitieren. „In ihrer einfachsten Form beinhalten Swaption-Strategien den Kauf eines Payers, also einer Put-Option auf einen CDS-Index. Deren Marktwert steigt immer stärker über ihren Basispreis, den so genannten Strike, nachdem die Optionsprämie wieder hereingeholt wurde“, so Venizelos. Die etwas kompliziertere Variante für Investoren, die nicht mit der Ausweitung der Credit Spreads über einen bestimmten Punkt hinaus rechnen, beinhaltet zusätzlich den Verkauf eines Payers mit einem höheren Basispreis. „Sollten die Credit Spreads nun über diesen Strike hinaus steigen, gleichen sich die Gewinne beim ersten Payer und die Verluste beim zweiten aus“, erklärt Venizelos. Dadurch sei zwar das Hedging-Potenzial der Strategie begrenzt – zugleich sei sie aber auch besonders kosteneffizient.

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