Seit dem Jahr 2016 hatten vor allem steigende Ölpreise zu einem Anstieg der Inflationsraten auf länger nicht mehr gesehene Niveaus beigetragen. Dies könnte sich nun ändern, prognostiziert der Experte: „Wir erwarten, dass beispielsweise die US-Inflationsrate bis zum Sommer auf 1,5 Prozent fallen könnte, bevor sie sich wieder bis auf 2 Prozent erholt. Und obwohl erwartet wird, dass dies lediglich ein kurzfristiger Rückgang sein wird, könnte er auf die Stimmung der Marktteilnehmer drücken.“
Parallel zu diesem Rückgang erwartet Baltora aber einen Anstieg der Kerninflation. „Die Handelskonflikte sind inzwischen in der wirtschaftlichen Realität angekommen, und als Folge von Importzöllen wird ein Anstieg der US-Kerninflation um 0,2 bis 0,5 Prozentpunkte prognostiziert“, so der Portfoliomanager. Das hat auch Konsequenzen für Investoren. Für Baltora bestehen diese vor allem in einem Attraktivitätsgewinn von inflationsindexierten Anleihen: „Wenn die tatsächliche Inflation sich oberhalb der aktuellen Breakeven-Inflationsraten hält, können Anleger mit diesen Titeln höhere Renditen erzielen als mit klassischen, nominalen Staatsanleihen. Dies könnte, im Einklang mit einem sich verlangsamenden Wirtschaftswachstum zu niedrigeren realen Renditen führen und somit Potenzial für Kapitalgewinne bieten.“
Unter den Anleihen aus entwickelten Volkswirtschaften bevorzugt Baltora aktuell inflationsindexierte US-Papiere (TIPS). „Die Federal Reserve hat seit 2015 regelmäßig die Zinsen erhöht. Wir gehen nun davon aus, dass es 2019 eine Pause bei den Erhöhungen geben wird, und haben TIPS daher in unseren Portfolios übergewichtet.“ In der Eurozone bevorzugt Baltora inflationsindexierte Bundesanleihen. Trotz ihres momentan sehr niedrigen Renditeniveaus sind sie seiner Ansicht nach angesichts enttäuschender Wachstumszahlen in der Währungsunion attraktiver als andere, höher rentierliche Emissionen.