Noch im vierten Quartal 2018 gab der US High-Yield-Bonds-Markt alle seine zuvor erreichten Gewinne ab und erzielte eine Gesamtrendite von -4,67 Prozent. Das war die schlechteste Quartalsperformance seit 2015. (ICE BofA Merrill Lynch US High Yield Index as at 31 December 2018) Dass die Anleger 2019 zunächst mit Zurückhaltung begegnet sind, verwundert daher wenig. „Die signifikante Preisanpassung in den letzten Wochen des vergangenen Jahres hat aus unserer Sicht jedoch neue Chancen eröffnet und das Potenzial für gute Ergebnisse im Jahr 2019 erhöht“, sagt Whitbeck. Obwohl die Risiken nach wie vor hoch seien, gebe es mehrere Gründe, vorsichtig optimistisch in Bezug auf die US-Hochzinsanleihen zu sein.
Chancen trotz schwachem Wachstumsumfeld
Im Vergleich zu 2018 werde sich das US-Wirtschaftswachstum zwar etwas verlangsamen, ein negatives Wachstum sei jedoch nicht in Sicht. „Ein langsameres Wirtschaftswachstum könnte US-High-Yield-Anleihen Rückenwind verschaffen, da es Unternehmen erlaubt, ihren Schuldverpflichtungen nachzukommen und gleichzeitig die Fed von einem aggressiven geldpolitischen Kurs abhält“, sagt Pepper. Die Stimmung der Anleger deute darauf hin, dass das Ende des Konjunkturzyklus und damit auch das Ende des sogenannten Goldilocks-Szenario der vergangenen Jahre, also des beinahe idealen Umfelds, gekommen sei. „Die Risikoaversion der Anleger könnte entsprechend hoch bleiben. Wir erwarten, dass schlecht performende Kredite zunehmend abgestraft werden, während der Großteil der High-Yield-Anlagen im schwachen Wachstumsumfeld 2019 noch gut abschneiden könnte“, so der Experte weiter.
Gute Fundamentaldaten
Darüber hinaus seien die Fundamentaldaten für Hochzinsanleihen positiv. Im aktuellen Konjunkturzyklus werde der US-High-Yield-Markt im Gegensatz zu Investmentgrade-Anleihen und Leveraged Loans noch nicht von der hohen Risikobereitschaft beeinflusst, so wie es in der Vergangenheit zum Ende von Zyklen üblich war. „Wir nehmen die Verluste aus dem vergangenen Jahr sehr ernst und behalten die Entwicklung im Auge, um herauszufinden, ob eine größere makroökonomische Sorge bezüglich steigender Kosten und der Verringerung der Margen gerechtfertigt ist. Für einen Großteil unserer Portfoliobestände erwarten wir für 2019 ein potenziell positives Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr“, so Pepper weiter. Die Ausfallquoten schätzt er zwischen 1,5 und 2 Prozent ein und damit auf ein unterdurchschnittliches Niveau.
Fed pausiert Zinserhöhungen
Die Fed werde die Zinsen voraussichtlich ruhen lassen, bis wieder Stabilität einkehrt. Wann und ob die Zinserhöhungen wieder aufgenommen werden, hänge von Wirtschaftsdaten und politischen Entwicklungen wie dem US-Handelskonflikt mit China ab. Pepper geht aktuell davon aus, dass die Fed die Zinsen 2019 nur einmal anheben wird. Die Bandbreite der möglichen Szenarios sei allerdings größer, als dies in den letzten Jahren der Fall war. „Eine sorgfältige Auswahl der Wertpapiere bleibt daher nach wie vor entscheidend“, so Pepper.