Dennoch bergen Small Caps laut Isabelle de Gavoty, Head des Framlington Equities Small Cap Teams bei AXA Investment Managers, Aufholpotenzial: „Ihre langfristige Leistungskraft ist ungebrochen. Nach wie vor sind Small Caps ein ausgezeichneter Portfoliobaustein für eine langfristige Wachstumsstrategie mit einer attraktiven Outperformance“, ist die Expertin überzeugt. Ein maßgeblicher Faktor für ihren Erfolg: Sie sind klein und agil genug, um rasch auf globale Veränderungen zu reagieren. „Viele Disruptoren und Kreatoren neuer Technologien sind typischerweise Start-ups oder kleinkapitalisierte Unternehmen – und damit potenzielle Wachstumstreiber von morgen“, sagt de Gavoty.
Nischen besetzen und Marktanteile gewinnen
So haben viele kleinere Unternehmen seit dem Ende der Finanzkrise ihren Umsatz und ihren Ertrag trotz schleppender volkswirtschaftlicher Wachstumsraten jedes Jahr deutlich steigern können. „Sie stehen an vorderster Front des transformativen Wachstums und besetzen erfolgreich Nischen in der Wertschöpfungskette. Sie gewinnen Marktanteile von den traditionellen, größeren Playern oder verdrängen sie sogar“, sagt de Gavoty. Zudem profitierten Small Caps eher von Fusionen und Übernahmen als größere Unternehmen: 90 Prozent der M&A-Transaktionen zwischen 2010 und 2019 umfassten auch Small und Mid Caps, was die Renditen der Anlageklasse maßgeblich unterstützte.
Strukturelle Wachstumsführer wählen
Im aktuellen Marktumfeld sollten Investoren als Erstes strukturelle Wachstumstreiber identifizieren, rät de Gavoty. Dazu gehören neue Technologien, demografische Trends und sich rasch ändernde Konsumgewohnheiten. „Da solche Treiber branchenübergreifend sind, sprengen sie herkömmliche Unternehmenssilos und Marktzyklen. Innerhalb dieser Themen müssen Unternehmen mit Geschäftsmodellen gesucht werden, die höhere Wachstumsraten erzielen als ihre Konkurrenten“, so die Expertin weiter.
Anhand von vier Charakteristiken könnten vielversprechende Unternehmen erkannt werden:
Leader und Konsolidierer: Unternehmen, die in einem fragmentierten Markt mit hohen Eintrittsbarrieren führend sind und gegenüber ihren Konkurrenten einen klaren Wettbewerbsvorteil aufweisen. Sie wachsen organisch oder nutzen Akquisitionen, um ihre Entwicklung zu sichern und ihre operative Marge zu verbessern.
Disruptives Geschäftsmodell: Unternehmen, die innovative Produkte, Technologien und Dienstleistungen anbieten und dank ihrem innovativen Geschäftsmodell in der Lage sind, neue Märkte und Segmente zu erschließen und zu erschaffen.
«The winner takes it all»: Unternehmen, die von neuen Technologien oder Regulierungen profitieren und mit hochdifferenzierten Geschäftsmodellen ihre Branchen neu aufmischen.
Wachstumserholung: Unternehmen, die sich nach einem Management- oder Strategiewechsel in einer Turnaround-Phase befinden und durch Optimierung ihres Geschäftsportfolios ihre Ertragskraft steigern.
Bestandteil jeder Wachstumsstrategie
Natürlich gehören Large Caps laut de Gavoty nach wie vor in jedes Portfolio, nicht zuletzt aus Gründen des Risikomanagements. „Small Caps bieten jedoch die besseren langfristigen Renditechancen und sollten Bestandteil jeder Wachstumsstrategie sein“, schließt die Expertin.
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