Verbraucher verlangen Veränderungen
Besonders auffällig ist die Macht der Verbraucher in China. Auf Demonstrationen und in den sozialen Medien haben sie ihrem Unmut Luft gemacht, nachdem immer mehr Zahlen zur Luftverschmutzung und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Chinesen bekannt wurden. Die Regierung geht das Problem der Luftverschmutzung jetzt an, wenn auch mehr aus Bedenken neue soziale Unruhen könnten entstehen, als aus echter Sorge um die Umwelt.
Elektrofahrzeuge scheinen eine der nachhaltigsten Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung zu sein. Sie sind sauberer als Benzinfahrzeuge und lassen die Ölnachfrage zurückgehen, sodass der dichte Smog in den größten chinesischen Städten abnimmt. Die Einführung von Elektroautos in China hilft dabei, die nötigen Technologien entscheidend voranzubringen und Elektrofahrzeuge schneller als bisher auch für Kunden in anderen Ländern erschwinglich zu machen, auch weil China der größte Automobilmarkt der Welt ist.[1]
Die gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung sind aber nicht nur in China ein Thema. In London verlangten Aktivisten von der Stadtregierung, dass insbesondere hilfsbedürftige Menschen vor der enormen Luftverschmutzung geschützt werden. Die Boroughs Islington und Hackney haben in diesem Zusammenhang eine neue Initiative gestartet, um „die Straßen zurückzugewinnen“.[2] Während der Hauptverkehrszeit an Wochentagen dürfen seit dem neun Straßen in beiden Stadtbezirken nur von extrem emissionsarmen Autos befahren werden.
Probleme durch Plastik
Solche Veränderungen haben auch mit einem zunehmenden Umweltbewusstsein zu tun. Als im Oktober 2017 David Attenboroughs Dokumentarfilm Blue Planet II ausgestrahlt wurde, sorgten die Erkenntnisse für einen weltweiten Aufschrei. Die enormen Mengen von Plastikmüll in unseren Ozeanen und deren verheerende Folgen für die Meeresbiologie haben die Zuschauer sehr bewegt; so sehr, dass sie Unternehmen aufgefordert haben, weniger Einwegplastik herzustellen und zu verwenden.
Die BBC kündigte daraufhin an, bis 2020 sämtliches Einwegplastik aus ihren Einrichtungen zu verbannen – und Theresa May, die zu der Zeit noch die britische Premierministerin war, gab Pläne bekannt, bis spätestens 2042 in Großbritannien auf allen vermeidbaren Plastikmüll zu verzichten.[3]
Da Unternehmen und Regierungen den immer stärkeren Wünschen nach Wandel und der Vermeidung von Einwegplastik, sowie anderen nicht recycelbaren Materialien nachkommen wollen, dürfte das Investmentuniversum für kompostierbare Rohstoffe weiter wachsen.
Es steht inzwischen fest, dass unser Umgang mit der Erde nicht nachhaltig ist. Das Bewusstsein dafür wächst kontinuierlich, bei Regierungen, Unternehmen und Verbrauchern – und natürlich auch bei Anlegern, damit wir da investieren, wo es zählt.
Amanda O’Toole, Portfoliomanagerin, AXA Investment Managers
[1] Quelle: forbes.com, Stand 30. Mai 2018.
[2] Quelle: news.hackney.gov.uk, Stand 3. September 2018.
[3] Quelle: bbc.co.uk/news, Stand 13. Februar 2018.