Marco Morelli, Executive Chairman von AXA IM, sagte dazu: "Wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Welt zu unterstützen. Als aktiver Vermögensverwalter sind wir durch unser Handeln und unsere Investitionsentscheidungen in der Lage, das Verhalten unserer Portfoliounternehmen zu beeinflussen. Unsere Pflicht als Treuhänder geht über das Erzielen von Renditen für unsere Kunden hinaus. Vielmehr geht es auch darum, verantwortungsbewusst anzulegen und den Klimaschutz voranzutreiben. Wir streben stets ein Gleichgewicht zwischen Renditen und langfristiger Nachhaltigkeit an, sei es bei unseren Anlageentscheidungen, unserem Produktangebot, unserem Abstimmungs- und Engagement-Verhalten sowie in unserer Unternehmensführung."
Verstärker Einsatz fürs Klima und Ausbau der Stewardship-Richtlinien
"Wir sind der Meinung, dass wir noch mehr Kapital für Klimalösungen einsetzen müssen, ebenso wie für Investitionen in klimaneutral ausgerichtete Vermögenswerte und Unternehmen, die sich tatsächlich verändern“, fügte Marco Morelli hinzu. „Auseinandersetzungen und ein offener Dialog mit Unternehmen und Kunden sind entscheidend, um die jeweiligen Zielsetzungen zum Erreichen der Klimaneutralität zu verstehen und zu beeinflussen. Wenn wir keinen Fortschritt oder keinen starken Einsatz von Unternehmen sehen, müssen wir mutige Entscheidungen treffen und bereit sein, Investments zu veräußern. Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist aber alles eine Frage des Übergangs. Wir müssen den Unternehmen Zeit geben, sich anzupassen, doch wir müssen auch einen kompromisslosen Ansatz gegenüber solchen Portfoliounternehmen verfolgen, die den Klimawandel nicht ernst nehmen."
Ab 2022 wird AXA IM seine Anlageentscheidungen stärker auf den Klimaschutz ausrichten. Bei der Prüfung von Unternehmen und Emittenten mit hohem Einfluss auf den Klimawandel werden vier verschiedene Ansätze verfolgt, je nach der betreffenden Kategorie:
- "Klimavorreiter" sind Unternehmen, welche Klimalösungen für die Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad Celsius anbieten, und/oder bereits über einen niedrigen Kohlenstoff-Fußabdruck sowie erstklassige Klima- und Umweltpraktiken verfügen. AXA IM wird weiterhin in "Klimavorreiter" investieren und sicherstellen, dass diese ihre Führungsposition behalten.
- Zu den "Übergangsvorreitern" zählen Unternehmen mit einer guten Erfolgsbilanz bei der Reduzierung ihrer Kohlenstoffemissionen und/oder einem offiziellen Verbesserungsprogramm mit messbaren Zielen. AXA IM wird weiterhin anstreben, solche "Übergangsvorreiter" zu identifizieren, die Wachstumschancen und somit langfristigen Wert für die Kunden bieten.
- "Übergangsnachzügler" sind Unternehmen, die zwar klimabewusst, aber langsamer bei der konkreten Umstellung sind. AXA IM wird weiterhin in diese "Übergangsnachzügler" investieren und sie zur Beschleunigung ihrer Maßnahmen ermutigen, insbesondere durch Abstimmungen auf Jahreshauptversammlungen.
- "Klimanachzügler" sind Unternehmen, die den Klimawandel nach Ansicht von AXA IM nicht ernst genug nehmen. Diese hausintern definierte Liste umfasst Unternehmen, die eine wichtige Rolle in den Portfolios von AXA IM spielen und zugleich hohe Auswirkungen auf das Klima haben. AXA IM wird mit diesen Unternehmen ab 2022 klare Ziele festlegen, die bis 2025 ergriffenen Maßnahmen überwachen und desinvestieren, wenn die Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität nicht ausreichend sind. AXA IM strebt an, das gegebenenfalls veräußerte Kapital in „Klimavorreiter“ und „Übergangsvorreiter“ zu investieren.
Ausweitung der Investmentrichtlinien für den Öl- und Gassektor einschließlich neuer Ausschlüsse
Um die negativen Umweltauswirkungen der Branche abzumildern, wird AXA IM die Anlagerichtlinien im Bereich Öl und Gas (O&G) wie folgt verstärken:
Neue Ausschlüsse für unkonventionelles Öl und Gas
- Verschärfung der Ölsand-Richtlinien durch die Einführung einer absoluten Ausschlussschwelle. Dadurch werden Unternehmen ausgeschlossen, bei denen Ölsand[1] mehr als fünf Prozent der Gesamtproduktion ausmacht.
- Erweiterung des Umweltschwerpunkts durch striktere Richtlinien für die Arktis. Öl- und Gasförderaktivitäten, die in der Region des Arktischen Überwachungs- und Bewertungsprogramms (AMAP) stattfinden, werden ausgeschlossen. Das betrifft Unternehmen, die mehr als zehn Prozent ihrer Produktion aus dieser Region beziehen. Im Bereich Schiefergestein/Fracking wird AXA IM kleine Unternehmen mit einem Produktionsanteil von über 30 Prozent ausschließen.
- Diese neuen Einschränkungen sind Teil der ESG-Standards von AXA IM und werden Anfang 2022 umgesetzt.
Engagement
- AXA IM wird sich mit den verbleibenden O&G-Unternehmen auf der Grundlage klarer Ziele und eines konkreten Zeitrahmens auseinandersetzen. Sollten nach drei Jahren keine ausreichenden Fortschritte erzielt worden sein, wird sich AXA IM von ihnen trennen.
- Die Richtlinien der Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele (Science Based Targets initiative, SBTi) für den Öl- und Gassektor soll bis Ende 2021 veröffentlicht werden. AXA IM wird sich dann dafür einsetzen, dass die verbleibenden O&G-Unternehmen rechtzeitig wissenschaftsbasierte Ziele im Einklang mit diesem neuen Regelwerk festlegen.
Schärfere Kontrolle von unkonventionellem und konventionellem Öl und Gas
- Systematische Konzentration auf Betriebspraktiken, um sicherzustellen, dass der Umgang mit Methan korrekt gehandhabt wird und die CO2-Kennzahlen den Erwartungen entsprechen.
Investitionen in Klimalösungen für die Realisierung des 1,5 Grad Ziels
Die Vermögensallokation in klimafreundliche Lösungen zur Förderung langfristiger Nachhaltigkeit und Performance erfordert Transparenz über die Ziele und Absichten der Strategien.
Um dies zu fördern, hat sich AXA IM zu Folgendem verpflichtet:
- Weiterentwicklung der ACT[2]-Fondspalette, um das Angebot für Vertriebspartner und Endanleger zu vereinfachen. Die ACT-Fondspalette umfasst kürzlich aufgelegte ESG-Fonds, welche auf spezifische Nachhaltigkeitsziele im Zusammenhang mit Themen wie dem Klimawandel ausgerichtet sind.
- AXA IM wird sicherstellen, dass mehr zugelassene Aktien-, Renten- und Multi-Asset-Fonds bzw. -Strategien, welche die Mehrheit des von AXA IM verwalteten Vermögens ausmachen, unter die Artikel 8 und 9 der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) fallen. Die SFDR ist die anspruchsvollste und strengste EU-rechtliche Offenlegungspflicht für nachhaltige Investmentfonds.
- AXA IM wird weiterhin in grüne Anlagen investieren, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Welt zu finanzieren. Ende Juni 2021 beliefen sich diese grünen Anlagen, bestehend aus Impact Bonds, Green Listed Equity und Green Real Assets, auf über 32,7 Milliarden Euro.
- Senkung der CO2-Emissionen direkt verwalteter Immobilien pro Quadratmeter um 20 Prozent bis 2025 im Vergleich zu 2019, mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050.
- 50 Prozent der direkten Immobilienanlagen sollen bis 2025 auf das 1,5 Grad-Ziel ausgerichtet werden.
Darüber hinaus arbeiten AXA IM, das Investmentunternehmen Blue Like an Orange und Proparco[3] an einer innovativen Anlagestrategie, um gemeinsam mit Entwicklungsfinanzierungsinstituten, großen Privatinvestoren sowie Versicherern zwischen einer und zwei Mrd. US-Dollar zu mobilisieren. Diese festverzinsliche Strategie würde in Schwellenländeranleihen investieren und darauf abzielen, die Emittenten bei der Entwicklung von Projekten zur Umsetzung der UN-Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals (SDGs)) zu unterstützen.
Klimaneutral bis 2050
AXA IM hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um seinen eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern und bis 2050 ein klimaneutrales Unternehmen zu werden. AXA IM verpflichtet sich dazu, den eigenen Kohlenstoffverbrauch zu erfassen und zu kompensieren, um das bereits festgelegte Ziel der CO2-Emissionsreduktion bis 2025 um 25 Prozent gegenüber 2019 zu erreichen. Der verbleibende Kohlenstoffverbrauch soll durch Kompensationslösungen ausgeglichen werden. Dafür greifen wir auf die Expertise von ClimateSeed[4] zurück.
Weitere Informationen zu diesen Verpflichtungen werden im Jahr 2022 bekannt gegeben.
AXA IM hat außerdem die folgenden Maßnahmen ergriffen, um einen Beitrag zum Übergang zu einer kohlenstoffarmen Welt zu leisten:
- Ausstieg aus allen Kohleinvestitionen in den OECD-Ländern bis 2030 und im Rest der Welt bis 2040[5].
- Ökologischere Gestaltung der Produktpalette, einschließlich der Einführung neuer kohlenstofforientierter Strategien, weiterer Ausbau eines Portfolios grüner Anlagen und die Einführung einer ACT-Fondsfamilie zur Kategorisierung der am stärksten fokussierten ESG-Fonds, um den Kunden die Identifizierung dieser Fonds zu erleichtern.
- 41 Prozent der Vermögenswerte von AXA IM[6] sind bereits darauf ausgerichtet, bis 2050 oder früher[7] klimaneutral zu werden. Dabei ist unser Ziel, den Anteil der verwalteten klimaneutralen Vermögenswerte bis 2022 weiter zu erhöhen. Bis 2030 soll der CO2-Fußabdruck dieser Vermögenswerte im Vergleich zu 2019 um 50 Prozent reduziert werden.
- Seit 2019 wird ein jährlicher TCFD-Bericht[8] veröffentlicht, in dem die ESG- und Klimastrategien sowie wichtige Kennzahlen vorgestellt werden. Dazu zählen beispielsweise der CO2-Fußabdruck der Anlagen, welcher zwischen 2018 und 2020 um acht Prozent gesunken ist.
- Engagement-Aktivitäten mit 319 Unternehmen im Jahr 2020, wobei sich davon 27 Prozent auf den Klimawandel und 18 Prozent auf Ressourcen und Ökosysteme bezogen.
- Zusammenarbeit mit AXA, um die Methodik für Investitionen gemäß des Pariser Klimaabkommens zu bewerten und erreichbare Ziele zu definieren: Die AXA-Gruppe hat sich im Jahr 2020 dazu verpflichtet, die CO2-Emissionen aus den entsprechenden Anlagen zwischen 2019 und 2025 um 20 Prozent zu reduzieren. Dieses Ziel wird regelmäßig in Übereinstimmung mit dem Protokoll der Net Zero Asset Owner Alliance (NZAOA)[9] überprüft.
- Verleihung des ersten AXA IM Climate Transition Awards[10] an Dr. Floor van der Hilst für ihre Forschung zum Thema "Nachhaltigkeit von Bioenergie". Sie erhielt 100.000 Euro in Anerkennung der bedeutenden Auswirkungen ihrer Arbeit, welche sich auf die Veränderungen in der Landnutzung infolge der Biomasseproduktion konzentriert.
1 Ölsand ist ein Gemisch aus Sand, Wasser und Bitumen, aus dem sich Erdöl gewinnen lässt. Die Förderung von Ölsand birgt Klima- und Umweltrisiken, wie einen hohen Wasserverbrauch, giftiges Abwasser, Landschaftszerstörung, Luftverschmutzung und CO2-Emissionen.
2 ACT (interne Klassifizierung): Diese Vermögenswerte der ACT-Fondspalette investieren mit dem Ziel, den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu unterstützen. Die Fonds sind thematisch auf ESG-Ziele und/oder die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) ausgerichtet. Aktives Stewardship ist ein Hauptaugenmerk für diese Fondsreihe, wobei Berichte über Abstimmungen und Engagement auf Fondsebene verfügbar sind. Diese Palette umfasst nachhaltige und börsennotierte Impact-Fonds.
3 Proparco ist eine Tochtergesellschaft der Agence Française de Développement, die sich auf die Entwicklung des Privatsektors konzentriert.
4 ClimateSeed ist ein Unternehmen, das sich für soziale Zwecke einsetzt. ClimateSeed reinvestiert 100 Prozent seiner Gewinne, um seinen Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft zu maximieren und so nachhaltige Auswirkungen durch technologische Verbesserungen zu steigern.
5 Klimarisikopolitik: https://www.axa-im.com/sites/corporate/files/2021-08/20210226_AXA_IM_Climate_Risks_Policy.pdf
6 Bei AXA IM sind 137 Milliarden Euro (Stand Ende 2020) der verwalteten Vermögenswerte auf dem Weg, bis spätestens 2050 netto null Emissionen zu erreichen. Das entspricht 41 Prozent aller börsennotierten Unternehmensaktien und -anleihen sowie des direkt verwalteten Immobilienvermögens von AXA IM, für die bereits anerkannte Netto-Null-Methoden vorliegen.
7 Siehe https://www.axa-im.com/41-axa-ims-eligible-assets-line-net-zero-asset-managers-initiative-2050-objective
8 Die Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Reporting-Standard zu entwerfen, der es Unternehmen ermöglicht, potenzielle Investoren darüber zu informieren, wie sehr sie gegen den Klimawandel gewappnet sind und was sie tun, um ihn nicht zu verstärken. Sie umfasst 32 Mitglieder aus der gesamten G20, die sowohl Verfasser als auch die Adressaten von Finanzoffenlegungsrichtlinien vertreten.
9 Siehe https://www.unepfi.org/net-zero-alliance/about/
10 Siehe https://www.axa-im.co.uk/axa-im-and-axa-research-fund-announce-winner-axa-im-climate-transition-award