Chancen mit amerikanischen Investmentgrade-Unternehmensanleihen: Unser Ausblick

AXA Investment Managers | 11.09.2023 10:21 Uhr
© Foto von NASA auf Unsplash
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Im Überblick:

  • Der Einstiegszeitpunkt für amerikanische Investmentgrade-Unternehmensanleihen ist gut – wegen der hohen Renditen und der Aussicht auf Wertzuwachs, wenn sich die Kurse bei nahender Endfälligkeit in Richtung pari entwickeln.
  • Da uns die US-Konjunktur Sorgen macht, sind wir bei zyklischeren Sektoren vorsichtig und bevorzugen defensivere Titel.
  • Kurzläufer scheinen weiter attraktiv, doch könnten wir bei einer Lockerung der US-Geldpolitik wieder auf eine längere Duration setzen.

Das aktuelle Marktumfeld

Amerikanische Investmentgrade-Unternehmensanleihen bleiben fundamental stabil. Die Emittenten von Industrie- wie Finanzanleihen sind mit den höheren Finanzierungskosten infolge der strafferen Geldpolitik in der Regel gut zurechtgekommen. Die meisten Emittenten sind solide finanziert, was die jüngsten Quartalszahlen bestätigten. Zwar rechnen wir in den USA mit einer leicht schrumpfenden Wirtschaft, erwarten anders als in früheren Rezessionen aber keine größeren Schwierigkeiten am Credit-Markt.

Noch immer sind die amerikanischen Investmentgrade-Renditen so hoch wie seit 2009 nicht mehr. Das liegt vor allem an den hohen Staatsanleihenrenditen, eine Folge der Leitzinserhöhungen um über 500 Basispunkte seit Anfang 2022. Noch bieten US-Unternehmensanleihen etwa 125 Basispunkte mehr Rendite als Staatsanleihen, auch wenn die Spreads in den letzten Monaten gefallen sind. Der Grund für den Spreadrückgang ist die überraschend stabile US-Wirtschaft. Insgesamt hat man mit dem ICE BofA US Corporate Index in diesem Jahr bislang ordentliche 2,97% verdient (Stand 31. August). Das sind 233 Basispunkte Mehrertrag gegenüber dem Staatsanleihenindex (+0,64%).

Kommt es zu einer leichten Rezession in den USA, dürften sich die Spreads etwas ausweiten. Einstiegsrenditen von knapp 6% bieten Investoren aber einen ordentlichen Puffer. Es ist daher sehr viel unwahrscheinlicher geworden, dass man mit Investmentgrade-Unternehmensanleihen Geld verliert. Ganz anders war es 2021, als die Renditen zeitweise unter 2% lagen. Hinzu kommt die nach wie vor gute Markttechnik. Sie spricht dafür, dass Anleger bei Spreadausweitungen sofort kaufen.

Im Schnitt notieren amerikanische Investmentgrade-Anleihen zurzeit bei 88. Das liegt nicht etwa an schwachen Fundamentaldaten oder Refinanzierungsproblemen der Emittenten, sondern an der Zinsentwicklung. Investoren können deshalb nicht nur von hohen Einstiegsrenditen, sondern auch von Kursgewinnen profitieren, wenn sich die Kurse bei nahender Endfälligkeit in Richtung pari entwickeln. Bei Kurzläufern passiert das schneller, weil sie schon eher fällig werden.

Zwar sind Kurzläufer und Geldmarktanlagen wegen der höheren Kurzfristzinsen attraktiver geworden, doch dürften die zurzeit hohen Geldmarktsätze mittelfristig fallen – auch wenn noch keine Zinssenkungen in den Kursen berücksichtigt sind.

Wir meinen daher, dass sich Unternehmensanleiheninvestoren die zurzeit hohen Renditen für eine gewisse Zeit sichern sollten, statt ihr Kapital am Geldmarkt etwa alle drei Monate neu anzulegen. Dann besteht nämlich jedes Mal das Risiko, dass die Zinsen zwischenzeitlich gesunken sind.

Chancen in verschiedenen Sektoren

Trotz der Zweifel an der US-Konjunktur wurden viele neue Anleihen begeben. Die Nachfrage ist zwar etwas gefallen, aber nach wie vor hoch. Wir haben zuletzt defensivere Sektoren bevorzugt, da wir hier attraktiv bewertete Titel finden – etwa von Versorgern, Telekommunikationsunternehmen, Gesundheitsdienstleistern und Konsumgüterherstellern. Da wir die Portfoliorisiken verringert haben, haben wir jetzt mehr Raum für ausgewählte Neuemissionen mit aus unserer Sicht hohen Zinsaufschlägen.

Unterdessen hat sich der Bankensektor stabilisiert, wie die jüngsten Quartalszahlen bestätigten. Die Mittelabflüsse nach dem Zusammenbruch mehrerer US-Regionalbanken Anfang des Jahres sind gestoppt. Es könnten daher wieder mehr Bankanleihen begeben werden. Wir sehen darin eine Chance, unsere Positionen in einigen Großbanken wieder vorsichtig aufzustocken, die wir dieses Jahr verringert hatten.

Was bringt die Zukunft?

Die Konjunktur und die Möglichkeit einer Rezession noch in diesem Jahr werden den Ausblick für amerikanische Investmentgrade-Anleihen weiter bestimmen. Das könnte zu Spreadausweitungen führen. Einstweilen bleiben Unternehmensanleihen wegen der überraschend starken Konjunktur aber attraktiv und bieten höhere Erträge als Staatsanleihen.

Kurzläuferstrategien liegen im Plus und könnten auch weiterhin für Erträge sorgen. Trotz der niedrigeren Einstiegsrenditen bei Langläufern und der anhaltenden Zinsvolatilität halten wir es dennoch für sinnvoll, die Duration irgendwann zu verlängern. Wir glauben, dass die Fed die Zinsen dieses Jahr nicht mehr anhebt und vermutlich Mitte nächsten Jahres mit Zinssenkungen beginnt, auch wenn das in den Kursen bislang noch nicht berücksichtigt ist. Wenn es dazu kommt, werden Anleihen mit einer mittleren oder langen Duration allmählich wieder attraktiv. Hier sind dann neben den Coupons höhere Kursgewinne möglich.

Einstweilen bleiben wir aber vorsichtig, bis wir bei der Konjunktur klarer sehen. Trotz der Unsicherheit glauben wir, dass Renditen von knapp 6% für hochwertige Investmentgrade-Unternehmensanleihen ein angemessener Ausgleich für die unsichere Lage sind.

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