AXA Group-Chefökonom Gilles Moëc: Private Haushalte belasten chinesische Wirtschaft

Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research, kommentiert die wirtschaftlichen Entwicklungen in China und den Versuch der westlichen Staaten, sich von der Abhängigkeit zur Volksrepublik zu lösen. AXA Investment Managers | 27.09.2023 14:00 Uhr
Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research bei AXA Investment Managers / © e-fundresearch.com / AXA Investment Managers
Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research bei AXA Investment Managers / © e-fundresearch.com / AXA Investment Managers

Wirtschaft erholt sich nur langsam, Maßnahmen zeigen Wirkung

„Wenn China dauerhaft einen Leistungsbilanzüberschuss hat, während der Westen immer mehr dazu neigt, seine Abhängigkeit von Lieferungen aus China zu lockern, werden automatisch auch die bilateralen Handelsüberschüsse Chinas gegenüber anderen Ländern des globalen Südens steigen.“

„Die August-Daten für China brachten kurzfristig eine gewisse Erleichterung: Die Inflation war wieder leicht positiv – 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr – , die Industrieproduktion erholte sich etwas, und die Exporte gingen weniger stark zurück, während die Konjunkturmaßnahmen weiterliefen. Nimmt man alle jüngsten Entscheidungen Pekings im Immobilienbereich zusammen, so laufen sie auf eine fast vollständige Kehrtwende im Vergleich zu den „drei roten Linien“ des letzten Jahres hinaus.“

„Unserer Einschätzung nach war das entscheidende Signal nicht die Lockerung der Vorschriften für den Zugang zu Hypotheken – auch wenn dies zweifellos dazu beitragen wird, die Korrektur im Baugewerbe abzufedern. Viel wichtiger war die Senkung des Zinssatzes für bestehende Hypotheken. Dadurch wird ein verfügbares Einkommen der Haushalte in Höhe von etwa einem Prozent des Verbrauchs freigesetzt.“

Private Haushalte bereiten der chinesischen Wirtschaft große Sorgen – Überschuss in der Leistungsbilanz wird langsam kritisch

„Das größte Problem für China bleibt die hohe Sparquote der privaten Haushalte, die nicht durch ausreichend Investitionen in die übrige Wirtschaft ausgeglichen wird. China erwirtschaftet weiterhin einen Leistungsbilanzüberschuss.“

„Ein dauerhafter Überschuss in der Leistungsbilanz geht mit zwei Herausforderungen einher. Erstens muss Peking den Rest der Welt überzeugen, weiterhin mehr chinesische Produkte zu kaufen, als China vom Rest der Welt kauft. Zweitens muss China die richtigen Investitionsmöglichkeiten im Ausland finden, um seine Überschüsse wieder anzulegen.“

USA entkoppelt sich immer weiter von der chinesischen Wirtschaft – Internationaler Handel beweist Flexibilität

„Die Ablehnung Chinas hinsichtlich der zentralen Rolle der US-Währung und Finanzmärkte steht im Widerspruch zur fortgesetzten Verwendung von US-Vermögenswerten als bevorzugtem Instrument zur Anlage seiner überschüssigen Ersparnisse.“

„Wir hatten zwar unsere Zweifel daran, wie schnell die Industrieländer ihre Lieferketten umstellen können, aber der Wiederaufstieg Mexikos zum größten Exporteur von Industriegütern in die USA nach 20 Jahren chinesischer Dominanz zeigt, dass der internationale Handel recht flexibel sein kann“

„Die Entkopplungsbemühungen der USA von China kratzen nur an der Oberfläche. Denn der Marktanteil Chinas steigt weiterhin – und zwar massiv – in den Ländern, die die USA nun als Ersatzlieferanten nutzen möchten.“

Von Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research bei AXA Investment Managers

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