Alles Wichtige auf einen Blick
Die Fed wird die Zinsen nur dann weiter anheben, wenn die Inflationsbekämpfung keine weiteren Fortschritte macht. Das geht aus dem Protokoll der jüngsten Offenmarktausschuss-Sitzung hervor. Damit ändert sich die Lage gegenüber der Septembersitzung, als die Mehrheit noch eine weitere Zinserhöhung für nötig hielt. Im Oktober stiegen die Preise gegenüber dem Vormonat zwar nicht, legten aber im Vorjahresvergleich um 3,2% zu. Seit Juli hat die Fed ihren Leitzins zwischen 5,25% und 5,50% belassen, und auf der letzten Sitzung hielten es „alle Teilnehmer für angemessen, [diesen Satz] beizubehalten“. Unterdessen sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, dass die Europäische Zentralbank den hohen Zinsen noch „etwas Zeit“ geben wolle, die Inflation einzudämmen, Im Oktober blieb der Zins bei 4,0%.
Nachrichten aus aller Welt
Im Euroraum hat sich die Konjunktur im November den sechsten Monat in Folge abgeschwächt, wobei sich der Abschwung aber verlangsamte. Laut Vorabschätzung stieg der Gesamt-Einkaufsmanagerindex (PMI) von 46,5 im Oktober auf 47,1 im November – Werte unter 50 deuten auf eine schrumpfende Wirtschaft hin. Ursachen waren der Abbau von Lagerbeständen sowie ein Stellenabbau in vielen Unternehmen. Der britische Index hat laut Vorabschätzung von 48,7 im Oktober auf 50,1 im November zugelegt und damit ein Viermonatshoch erreicht, vor allem wegen der besseren Dienstleistungskonjunktur. In Japan zeigte der Gesamt-PMI mit 50,0 Punkten im November eine Stagnation an, nachdem die Wirtschaft zehn Monate in Folge gewachsen war.
Zahl im Fokus: 2,9°C
Unser Planet steuert auf eine Erwärmung um bis zu 2,9°C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu – selbst dann, wenn die Länder ihre mit dem Pariser Klimaabkommen eingegangenen Verpflichtungen erfüllen. Davor warnte das UN-Umweltprogramm. Nach dem Emssions Gap Report 2023 beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels nur 14%. Demnach müsste der CO2-Ausstoß bis 2030 um 28% bis 42% gesenkt werden, um einen 2-Grad- bzw. 1,5-Grad-Pfad beibehalten zu können. Alle Länder wurden in dem Bericht dazu aufgerufen, die Umstellung auf eine emissionsarme Wirtschaft zu beschleunigen. Außerdem wurden die Industrienationen ermahnt, die Emerging Markers zu unterstützen. Der diesjährige September war mit Durchschnittstemperaturen von mehr als 1,8°C über dem vorindustriellen Niveau der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.
Wissenswert
Zentrale Wirtschaftliche Arbeitskonferenz: Ein jährliches Treffen, auf dem sich hochrangige chinesische Funktionäre über den Ausblick und die wirtschaftspolitischen Strategien für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im kommenden Jahr austauschen. Dem Vernehmen nach wird davon ausgegangen, dass die chinesischen Regierungsberater auf der Konferenz im Dezember zusätzliche Konjunkturmaßnahmen und für 2024 ein Wachstumsziel von 4,5% und 5,5% empfehlen werden. Erst kürzlich wurde ein Plan zur Emission von Staatsanleihen im Volumen von einer Billion Yuan (rund 128 Mrd. Euro) noch vor Ende 2023 vorgestellt, mit dem sich das für das laufende Jahr geplante Haushaltsdefizit von ursprünglich 3% auf 3,8% erhöhen wird. Die Ergebnisse der Konferenz werden erst auf der jährlichen Sitzung des Nationalen Volkskongresses publik, die im März 2024 stattfinden dürfte.
Das bringt die Woche
Aus den USA gibt es am Dienstag Preisdaten zu Wohnimmobilien und am Mittwoch eine zweite Schätzung des BIP-Wachstums im 3. Quartal. Ebenfalls für Mittwoch werden zahlreiche Konjunkturdaten für den Euroraum erwartet, unter anderem zum Wirtschaftsklima sowie zur Stimmung in der Industrie und im Dienstleistungssektor. Am Donnerstag veröffentlicht der Euroraum eine erste Schätzung der Inflationsrate sowie die jüngsten Arbeitsmarktdaten, und Kanada gibt das BIP-Wachstum im 3. Quartal bekannt. Ein weiterer wichtiger Termin am Donnerstag ist der Beginn der Weltklimakonferenz COP28. Am Freitag legt China seinen Caixin-PMI für das verarbeitende Gewerbe im November vor.