Weltweit legten die Börsen letzte Woche weiter zu. In den USA, Europa und Japan wurden neue Allzeithochs erreicht. Am Donnerstag verzeichneten der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average neue Höchststände, wobei der Dow Jones erstmals die 39.000-Punkte-Marke durchbrach. Der europäische Stoxx 600 schloss auf einer neuen Bestmarke über dem Rekord vom Januar 2022 und der japanische Leitindex Nikkei 225 erreichte sein erstes Allzeithoch seit 34 Jahren. Die hervorragenden Geschäftszahlen des US-Chipherstellers Nvidia nährten den KI-Optimismus und japanische Exporteure profitierten vom schwachen Yen.
Nachrichten aus aller Welt
Wegen der anhaltenden Inflationssorgen wollen die Notenbanken vorschnelle Zinssenkungen vermeiden. Das zeigen die Protokolle der jüngsten Sitzungen von Federal Reserve und Europäischer Zentralbank. Die Fed braucht dem Protokoll zufolge noch „mehr Sicherheit“, dass die Inflation nachhaltig auf das Zwei-Prozent-Ziel zurückgeht. Zugleich war von einem „soliden Wirtschaftswachstum“ bei deutlich „nachlassender Inflation“ in der zweiten Jahreshälfte die Rede. Laut EZB-Protokoll vom Januar bedarf es weiterhin „Beharrlichkeit, Vorsicht und Geduld“, da eine überstürzte Lockerung der Geldpolitik die Fortschritte bei der Inflationseindämmung zum Teil wieder zunichtemachen könne.
Zahl im Fokus: 3,95%
China kündigte letzte Woche eine beispiellos drastische Senkung des Hypotheken-Referenzzinses an, um den angeschlagenen Immobilienmarkt zu beleben. Diese erste Senkung des fünfjährigen Referenzzinses – der wichtigsten Orientierungsgröße für Hypothekendarlehen – seit Juni fiel mit 25 Basispunkten auf 3,95% deutlicher aus, als Analysten erwartet hatten. Unterdessen waren die ausländischen Direktinvestitionen in China 2023 mit 82% Minus gegenüber 2022 so niedrig wie seit 30 Jahren nicht mehr. Erfreulicher waren die Ausgaben für den Binnentourismus zum chinesischen Neujahrsfest mit einem Anstieg auf rund 632,7 Mrd. Yen (81 Mrd. Euro), 47% mehr als 2023 und auch mehr als vor Corona, wie amtliche Daten zeigen.
Wissenswert
Luftqualitätsplan: Die Europäische Union (EU) hat eine vorläufige Einigung über die EU-weite Verschärfung der Luftqualitätsnormen erzielt. Sie soll dazu beitragen, bis 2050 das Null-Schadstoff-Ziel und eine schadstofffreie Umwelt zu erreichen. In diesem Entwurf sind sowohl kurz- als auch langfristige Grenzwerte und Normen für eine Vielzahl von Luftschadstoffen vorgesehen, um sich den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation anzunähern. Die Vereinbarung, die noch der Zustimmung des Europäische Parlament bedarf, verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Ausarbeitung eines Luftqualitätsfahrplans, falls ihre Schadstoffbelastung bei Ablauf der Frist noch die Grenzwerte überschreitet.
Das bringt die Woche
Am Dienstag veröffentlicht die Bank of Japan die Januar-Inflation. Für Mittwoch werden zahlreiche Daten für den Euroraum erwartet, unter anderem Indizes zum Geschäftsklima, zur Stimmung in der Industrie und zum Verbrauchervertrauen, sowie für die USA die zweite Schätzung des BIP im 4. Quartal. Am Donnerstag legen Deutschland vorläufige Februar-Inflationszahlen und Kanada BIP-Zahlen für das 4. Quartal vor. Am Freitag laufen die vorläufige Februar-Inflation für den Euroraum sowie Einkaufsmanagerindizes für China, Japan, den Euroraum, Großbritannien und die USA über die Ticker.