„Auf der Sitzung der Fed merkte Jerome Powell an, dass die Fed möglicherweise auch eine Lockerung der Geldpolitik in Betracht ziehen müsste, falls sich der Arbeitsmarkt unerwartet abschwächen sollte – eine Ansicht, die mit der besseren Risikoabwägung der Fed im Hinblick auf ihre Mandate übereinstimmt. Der Fed-Vorsitzende wies zudem erneut die Annahme zurück, dass der Zeitpunkt der Wahlen Einfluss auf die Entscheidung der Fed haben würde, die Zinsen zu senken.“
„Unsere Meinung nach signalisierte die Sitzung eine abwartende Haltung, insbesondere weil sie auf weitere Prognosen verzichtete. Die Fed ist deutlich von ihrer Position vom März abgerückt, als sie drei Zinssenkungen in diesem Jahr prognostizierte. Sie wird nun die Entwicklung der Daten abwarten, um festzulegen, wann mit ersten Zinssenkungen begonnen werden kann. Zugleich machte Powell aber auch deutlich, dass die Fed zum jetzigen Zeitpunkt Zinserhöhungen ausschließt.“
„Wir erwarten nun zwei Zinssenkungen in diesem Jahr und bleiben zugleich bei unserer Prognose von drei weiteren Senkungen 2025.“
„Die Märkte schienen erleichtert auf die Entscheidung der Fed reagiert zu haben – vielleicht aus Sorge vor einer noch härteren Haltung als dem gemäßigten Ton von Powell. In der Folge wurden die Chancen für Zinssenkungen in diesem Jahr wurde höher eingeschätzt, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Senkung im September von 50 Prozent auf 65 Prozent und die Wahrscheinlichkeit von zwei Senkungen in diesem Jahr von unter zehn Prozent auf nahezu 30 Prozent stieg.“
Von David Page, Head of Macro Research AXA Investment Managers