AXA-IM-Chefökonom Gilles Moëc: Fed könnte bald mit Zinssenkungen beginnen

AXA Investment Managers | 07.08.2024 08:19 Uhr
Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research / © e-fundresearch.com / AXA Investment Managers
Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research / © e-fundresearch.com / AXA Investment Managers

  • Die US-Wirtschaft beginnt, nachzulassen, aber wir meinen auch, dass man die jüngsten schwachen Arbeitsmarktdaten nicht überbewerten sollten. Der Markt reagiert heftig, weil der „Trump Trade“ an Bedeutung verliert. Die schlechtere Stimmung in den USA betrifft natürlich auch die Zentralbanken weltweit. Insbesondere erscheint die Zinserhöhung der Bank of Japan jetzt noch mutiger.

Die US-Wirtschaft beginnt, nachzulassen, aber wir meinen auch, dass man die jüngsten schwachen Arbeitsmarktdaten nicht überbewerten sollten. Der Markt reagiert heftig, weil der „Trump Trade“ an Bedeutung verliert. Die schlechtere Stimmung in den USA betrifft natürlich auch die Zentralbanken weltweit. Insbesondere erscheint die Zinserhöhung der Bank of Japan jetzt noch mutiger.

Seit Anfang des Jahres fanden die erstaunlichsten Konjunkturüberraschungen in den USA statt. Vor allem der Arbeitsmarkt war verblüffend stabil.  Diese Phase scheint jetzt zu Ende zu gehen. Die Zeichen mehren sich, dass auch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten den Marktkräften nicht ewig trotzen kann. Aber selbst wenn die Euphorie in der ersten Jahreshälfte vermutlich übertrieben war, kann der US-Wirtschaft noch eine sanfte Landung gelingen.  Verglichen mit den letzten beiden leichten US-Rezessionen (1990 und 2001) ist der Arbeitsmarkt zurzeit nach wie vor in einer besseren Verfassung. Nach den letzten Arbeitsmarktdaten erscheint die maßvolle Tendenz zu einer Lockerung der Geldpolitik von Jerome Powell konservativ, aber viel spricht dafür, dass die Fed jetzt nicht sofort in den Notfallmodus schaltet. Der Markt ist allerdings nicht bereit, mit seiner Meinung hinter dem Berg zu halten und reagiert heftig. Auch wenn seine Reaktion vermutlich etwas übertrieben ist – schließlich ist Hochsommer –  passen Konjunktur- und Marktentwicklung zusammen: „Eine schlechte Nachricht ist eine schlechte Nachricht“, und wird nicht etwa als Vorbote von Zinssenkungen betrachtet, die die Aktienmärkte weiter stützen würden. Unserer Ansicht nach verstärkt die politische Lage – Harris führt in den Umfragen um durchschnittlich 1,6 Prozentpunkte – die Auswirkungen der Konjunkturnachrichten, weil der „Trump-Trade“, der mit höheren langfristigen Renditen einhergeht, an Bedeutung verliert. Dennoch mahnen wir zu Vorsicht: Eine zu rasche Verschlechterung der US-Daten könnte Harris, die sich nicht vollständig von der Wirtschaftspolitik der derzeitigen Regierung distanzieren kann, schaden. Zugleich würden Trumps Pläne (Wachstumsprogramme und Protektionismus) für die Wähler an Attraktivität gewinnen.

In Großbritannien dürfte Zentralbank-Gouverneur Bailey angesichts der schlechten Nachrichten aus den USA sehr froh sein, sich letzte Woche auf die Seite der Befürworter einer Zinssenkung geschlagen zu haben.   Dagegen erscheinen die mutige Zinserhöhung letzte Woche und die straffe Rhetorik der Bank of Japan jetzt noch mutiger. Die EZB kann sich mit ihrer Entscheidung noch bis September Zeit lassen.  Bislang waren die Euroraum-Daten in diesem Sommer uneindeutig, aber da eine Zinssenkung der Fed nahezu sicher scheint, und angesichts der mäßigen Aussichten für die Auslandsnachfrage, bleiben wir zuversichtlich, dass die EZB im September ihren zweiten Zinsschritt vollziehen wird.

Von Gilles Moëc, AXA Group Chief Economist and Head of AXA IM Core Investments Research

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.