Viele Anleger konnten sich über höhere Einkommensrenditen freuen, da der durchschnittliche marktgewichtete Kupon auf Anleiheindizes seit 2021 steigt – und wahrscheinlich auch weiterhin zulegen dürfte, da vor 2021 begebene Papiere mit niedrigerem Kupon ihre Fälligkeit erreichen. In den letzten zehn Jahren betrug die Gesamteinkommensrendite eines typischen US-Dollar-Investmentgrade-Index rund 4%, die eines entsprechenden europäischen Index etwas über 2%. Bei auf US-Dollar lautenden Hochzinsanleihen lag sie nahezu bei 6,5%. Angesichts des Anstiegs der durchschnittlichen Kupons dürften die Einkommensrenditen künftig potenziell höher ausfallen.
Wobei die Anleihekurse natürlich volatil sein können. Werden Anleihen nicht bis zur Fälligkeit gehalten, können veränderte Zinserwartungen oder Kreditspreads zu Verlusten führen. Zur Steuerung dieses Risikos können Anleger Strategien wählen, die von Natur aus eine geringere Kursvolatilität aufweisen, zum Beispiel Unternehmensanleihestrategien mit kurzer Duration. Oder sie können auf aktive Manager setzen, die über Absicherungen und andere aktive Entscheidungen auf eine Maximierung der Einnahmen und eine Minimierung der Kursvolatilität abzielen. Einnahmen oberhalb des durchschnittlichen Indexniveaus lassen sich für Anleger auch über eine Allokation in höher verzinslichen Anleihen verwirklichen. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Einkommensrenditen an die Niveaus von vor 2008 heranreichen werden, doch attraktiver werden sie aufgrund des allgemeinen Anstiegs der Anleiherenditen seit 2021 allemal. Angesichts der Unsicherheit über die gesamtwirtschaftlichen Aussichten sollten verlässliche Einkommensrenditen beim Aufbau ausgewogener Portfolios nicht außer Acht gelassen werden.
Von Chris Iggo, CIO Core Investments, AXA Investment Managers