Die aktuellen Inflationszahlen aus den USA dürften von der US-Notenbank positiv aufgenommen worden sein. „Die US-Notenbank wird sich über die schwächeren Inflationszahlen gefreut haben“, sagt David Page, Head of Macro Research bei AXA Investment Managers.
Mit einer schnellen geldpolitischen Reaktion rechnet Page dennoch nicht. „Wir erwarten, dass die Fed Zinssenkungen bis zum Jahresende aufschiebt und dann 2026 die Zinsen auf 3,50 % senken wird.“ Sollte sich allerdings „ein stärkerer Vertrauensverlust in die US-Wirtschaft“ abzeichnen, könnte dies „eine schnellere Reaktion der US-Notenbank nötig machen“.
Für die nächste Zinssitzung der Fed geht Page von keiner Kursänderung aus: „Wir erwarten keine Änderungen der Fed-Politik bei der nächsten Sitzung, doch Powells Pressekonferenz wird aufschlussreich – insbesondere der Tonfall, falls er am letzten, abwartenden Ausblick Änderungen vornimmt.“
Mit Blick auf den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed erwartet Page ein schrittweises Vorgehen: „Die Fed dürfte in ihrem weiteren Vorgehen einem mehrstufigen Ansatz folgen, der Rezessionssorgen, Arbeitsmarktentspannung und Inflation berücksichtigt.“
Auch wenn die Konjunkturdaten derzeit keine klare Schwäche zeigen, bleibt die Inflationsentwicklung aus Sicht von Page das zentrale Thema: „Die Wirtschaftsdaten signalisieren keine deutliche Abschwächung der Konjunktur, doch die strafferen Finanzbedingungen bergen Risiken. Daher wird die Fed sich auf die steigende Inflation fokussieren müssen.“
Page verweist zudem auf mögliche Verzerrungen in den Daten: „Wir befürchten, dass saisonale Faktoren die bereinigten Zahlen noch beeinflussen, und bleiben vorsichtig in ihrer Bewertung.“ Trotz der zuletzt schwächeren Daten werde die Fed mit einer Entwarnung bei der Inflation zurückhaltend bleiben: „Dennoch wird die Fed mit einer Entwarnung bei der Inflation zögern, da Bereiche der Dienstleistungsinflation sich weiterhin als hartnäckig erweisen.“
Auch geopolitische Risiken spielen eine Rolle: „Die schwachen Februar-Daten dürften die Fed ermutigen, doch hohe Zollerhöhungen könnten die Warenpreisinflation schnell antreiben. Angesichts der Unsicherheit über die Dienstleistungsinflation bleibt ihr Spielraum begrenzt.“
Von David Page, Head of Macro Research bei Axa Investment Managers