Auf Basis der historischen Zeitreihen wird eine Kennzahl zwischen +1 und -1 berechnet. +1 bedeutet: Steigt Investment A, dann steigt auch Investment B. -1 bedeutet: Steigt A dann fällt B. Die Zahl 0 bedeutet, dass wenn A steigt B entweder fallen, steigen oder gleich bleiben kann. Die Kennzahlenberechnung liefert einen Mehrwert in professionell gemanagten Portfolios, da durch die Kombination von gegenläufigen Anlageklassen die Schwankungsbreite minimiert werden kann. Aber: Die Entwicklung der Vergangenheit gibt keinerlei Garantie für einen gleichartigen Verlauf in der Zukunft. Es handelt sich lediglich um Wahrscheinlichkeiten.
Die Portfoliokonstruktion
In der Praxis beobachtet man aber insbesondere während Kapitalmarktkrisen, dass entgegen der Theorie extreme Kursschwankungen keine Einzelereignisse sind, sondern gehäuft auftreten. Zu beobachten ist zudem, dass in Baisse-Phasen die Korrelation, das heißt der Gleichlauf unter den einzelnen Anlage-Klassen wie Aktien, Rohstoffen oder Immobilien, häufig markant ansteigt und klassische mathematische Modelle den Vorteil der Diversifikation im Portfolio damit deutlich überschätzen. Die Aufgabe des aktiven Portfoliomanagers ist es daher, mögliche Extremszenarien durchzuspielen und durch eine geeignete und durchdachte Strukturierung des Portfolios größere Schäden abzuwenden. Entscheidend ist, negativ bzw. schwach korrelierte Zusammenhänge zu finden und zu erkennen, die auch während einer Krise fortlaufend Bestand haben. Man beachte aber: Korrelationsberechnungen sind immer vergangenheitsorientiert; nie zukunftsorientiert. Oft hilft einem dabei der Hausverstand mehr als diverse mathematisch Modelle, die auf rein empirischen und damit historischen Daten basieren.
Aktuelles Praxisbeispiel hoher Korrelation Der Baumwollpreis im Vergleich zu Lenzing. Je höher der Baumwollpreis, desto attraktiver die Produkte von Lenzing (Ersatz der Baumwolle durch Fasern aus Holz)