Die Börsenplätze der europäischen Schwellenländer entwickelten sich in den letzten Wochen sehr erfreulich und zählten im ersten Quartal 2010 zu den Aktienmärkten mit der besten Wertentwicklung. Positive volkswirtschaftliche und unternehmensspezifische Meldungen hatten einen weiteren Rückgang der Risikoaufgelder und Mittelzuflüsse zur Folge. In der Türkei legten sich die Besorgnisse um das politische Umfeld und der Markt legte kräftig zu. Ein erneutes Kreditwachstum und sehr gute BIP-Zahlen für das vierte Quartal 2009 waren der Auslöser. Der türkische Bankensektor entwickelt sich ebenfalls erfreulich.
Die Widerstandsfähigkeit der Aktienmärkte der europäischen Schwellenländer angesichts der negativen Meldungen aus den Randstaaten der EU sowie der politischen Unruhen in der Türkei deutet darauf hin, dass diese Anlageklasse aufgrund ihres günstigen Bewertungsniveaus sowie wegen ihrer soliden Wachstumsaussichten nach wie vor das Kaufinteresse der Anleger auf sich zieht. Sollte die zuletzt erfreuliche volkswirtschaftliche Nachrichtenlage anhalten, könnte dies zwar eine Debatte über die Inflation bzw. das Zinsniveau auslösen. Die Ergebnisse einer solchen Diskussion werden aber letztendlich positiv gedeutet werden. Außerdem gehen wir weiterhin davon aus, dass der Markt die sehr umfangreiche Emissionspipeline bei Aktien gut verarbeiten wird, denn bereits im letzten Quartal wurde eine hohe Zahl potenzieller Börsengänge angekündigt.
Sehr gute volkswirtschaftliche Daten aus Russland
Der russische Aktienmarkt tendierte sehr fest und ist weltweit nach wie vor einer der Börsenplätze mit der bisher besten Wertentwicklung. Die Zinsdifferenzen russischer Staatsanleihen schrumpften weiter. Dies deutete darauf hin, dass die Risikoaufgelder in Russland im Vorfeld der möglichen Emission der ersten russischen Eurobond-Staatsanleihe seit 12 Jahren im April weiter zurückgehen werden. Erfreuliche volkswirtschaftliche und unternehmensspezifische Nachrichten kamen dem Markt ebenfalls zugute. Darüber hinaus kletterten die Preise für Eisenerz und Kokskohle während der jährlichen Preisverhandlungen nach oben, wodurch der Grundstoffsektor im März beflügelt wurde. Branchen aus dem Konsumumfeld wie Einzelhandel, Telekommunikation und Finanzen wurden für ihr Wachstumspotenzial und ihr Bewertungsniveau weiterhin hoch belohnt. Immer noch sehr gute volkswirtschaftliche Daten stützen den Markt nach wie vor. Obwohl die Konsumnachfrage weiter recht verhalten ist, bleibt abzuwarten, inwieweit die Bankenbranche die derzeit außerordentlich hohe Liquidität auf Bilanzebene an die Kreditmärkte schleusen wird. Bei dieser Frage erwarten wir im Frühjahr positive Überraschungen.
Osteuropäische Barings Fonds
Barings Fonds aus der osteuropäischen Assetklasse (Morningstar Sterne per: 31. März 2010, Performance in Euro, annualisiert)