Gestützt wird diese Auffassung durch ein vergleichsweise kräftiges Gewinnwachstum, ein vernünftiges Bewertungsniveau sowie die feste Tendenz der asiatischen Währungen. Darüber hinaus sind die asiatischen Volkswirtschaften nicht so hoch verschuldet, so dass die Regierungen Asiens über den erforderlichen Spielraum verfügen, um vorteilhafte politische Maßnahmen zu ergreifen. Das größte Risiko besteht jedoch darin, dass sich das Wirtschaftswachstum in den USA sowie in Europa deutlicher als erwartet abschwächt.
ASEAN – Aufwärtstrend setzt sich weiter fort
Die Börsenplätze der ASEAN-Staaten legten in den vergangenen Wochen um 2,8% zu, wobei sich Singapur dabei als führend erwies, weil die Aktienkurse von Genting Singapore sowie von Titeln aus dem Palmöl-Segment kräftig nach oben kletterten. Der indonesische Markt tendierte ebenfalls überdurchschnittlich, wohingegen sowohl die Philippinen als auch Thailand eine Atempause einlegten und das obwohl sich thailändische Energiewerte im Zuge der globalen Rallye zyklischer Aktien ebenfalls überdurchschnittlich entwickelten. Die Vorstellung des Staatshaushaltes in Malaysia sowie weiterer Einzelheiten zum wirtschaftlichen Reformprogramm verlief recht ruhig. Darüber hinaus kam es in der Region zu einer Reihe von Börsengängen beispielsweise seitens der Unternehmen ICBP und Cebu Air.
Unsere positive Einschätzung des philippinischen Marktes hat sich bisher absolut bestätigt. Der im November stattfindende Infrastruktur-Gipfel sollte jedoch Hinweise darauf liefern, wie weit diese Maßnahmen bereits fortgeschritten sind. Aufgrund der sich verbessernden Fundamentaltdaten sind wir auf Branchenebene in Thailand sehr positiv gegenüber einigen zyklischen Sektoren wie den Segmenten Raffinierung und Petrochemie. Die saisonbedingte bessere Phase für Kohlepreise sollte zudem den indonesischen Kohletiteln zugute kommen.
Da sich die ASEAN-Märkte gerechnet seit Jahresbeginn wesentlich besser entwickelt haben als die nordasiatischen Börsenplätze, würde eine moderate Konsolidierung nicht ohne Grund erfolgen. Angesichts der soliden konjunkturellen Fundamentaldaten gehen wir aber nach wie vor davon aus, dass diese Märkte dank des Gewinnwachstums auch in den nächsten 12 Monaten zulegen werden. Eine überraschend erfreuliche Berichtssaison für das III. Quartal sowie ein weltweit wieder gestiegenes Kaufinteresse an Risikopapieren könnten die Märkte zukünftig ebenfalls beflügeln. Derweil werden wohl auch die Währungen der ASEAN-Staaten ihren stetigen Aufwärtstrend gegenüber dem US-Dollar fortsetzen. Deshalb machen die Bewertungen auf Grundlage der für 2011 erwarteten Gewinne immer noch keinen ausgereizten Eindruck.
Korea
Der koreanische Aktienmarkt durchlief im vergangenen Monat eine Konsolidierung und tendierte letztlich größtenteils unverändert. Die Gewinnsaison für das III. Quartal begann in den entscheidenden Branchen mit Ergebnissen, die die Erwartungen leicht übertrafen. Die Sektoren Transporttechnik (einschließlich Automobilhersteller und Schiffsbauer) sowie Maschinenbau entwickelten sich mit am besten. Die Gründe dafür waren unerwartet erfreuliche Ergebnisse sowie wieder bessere Zukunftsaussichten. Korea verzeichnet weiterhin ein kontinuierliches BIP-Wachstum, obwohl sich dieses Wachstum ausgehend von einem hohen Niveau abschwächte.
Obwohl wir es also durchaus mit einem „neuen, normalen“ Umfeld eines schwächeren Wachstums zu tun haben könnten, wäre selbst eine lediglich schrittweise Erholungstendenz für bedeutende koreanische Exportfirmen sowie für jene Unternehmen, die von einem kräftigeren Binnenkonsum profitieren, von Vorteil. Die großen finanziellen Risiken haben mittlerweile etwas nachgelassen, während die Risikoscheu an den Märkten gleichzeitig sinkt. Vor diesem Hintergrund steigt die Gewinnsicherheit, so dass eine Rückkehr zu einem wieder normaleren Bewertungsniveau möglich sein sollte.
Asiatische Barings Fonds
Barings Fonds aus der asiatischen Assetklasse (Morningstar Sterne per: 31. Oktober 2010, Performance in Euro)