„Der scharfe Ausverkauf, den wir am Aktienmarkt beobachten, veranlasste viele Leute, sich zu fragen, ob dies der Anfang vom Ende ist. Anleger sollten nicht in Panik geraten. Ja, in den Vereinigten Staaten gibt es Anzeichen für eine Reflation, die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordtief und die Löhne sind gestiegen, aber die Inflationserwartungen muten immer noch verhalten an und die Fed macht nicht den Eindruck, sie hinke der Entwicklung hinterher. Andererseits scheint die jüngste Schwäche bei Eigenheimen und Automobilen handhabbar, solange die finanzielle Situation der privaten Haushalte solide bleibt.
Natürlich wissen wir alle, dass Märkte manchmal emotional reagieren, und es gibt derzeit viele Emotionen. Wenn die politischen Spannungen in Washington bisher nicht so aussahen, als könnten sie noch angespannter und spalterischer werden, so taten sie es vergangene Woche. Nach einer sehr resoluten Rede von Vizepräsident Pence scheinen die Spannungen mit China zuzunehmen, bevor sie abflauen werden. Und es gibt besorgniserregende Nachrichten über den italienischen Staatshaushalt, die Wahlen in Brasilien und eine bizarre Verschlechterung der Beziehungen zwischen der Türkei und Saudi-Arabien wegen Vorwürfen über die grausame Ermordung eines regimekritischen Journalisten im saudischen Konsulat in Istanbul. Oh, und der Präsident sagte, das Präsidium der Fed sei „verrückt“. Und unsere Freunde im Hochfrequenzhandel könnten auch eine Rolle gespielt haben.
Noch einmal, es gibt das Gefühl einer vorübergehenden Korrektur, die überschüssige Luft aus den Tech-Aktien herauslassen wird. Die volatilen Märkte bedeuten jedoch, dass Wirtschaftsdaten (wie steigende Produktivität) und Unternehmensgewinne (die derzeit revidiert werden) in den kommenden Wochen noch genauer untersucht werden.“
Christopher Smart, Head of Global Macroeconomic and Geopolitical Research, Barings