Befindet sich High Yield in einem Sweetspot?

Hochzinsanleihen profitieren noch immer von günstigem Rückenwind – von einer Verbesserung des Umfelds für Zahlungsausfälle bis hin zu einer geringeren Sensitivität gegenüber steigenden Zinsen – und könnten für eine starke Entwicklung gerüstet sein, wenn die Erholung einsetzt. Barings | 13.05.2021 15:00 Uhr
Martin Horne, Head of Global Public Fixed Income & David Mihalick, Head of U.S. Public Fixed Income & Head of U.S. High Yield, Barings / © Barings
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Der High-Yield-Markt nach der Pandemie rückt in den Fokus. Auch wenn die Normalisierung der Wirtschaftstätigkeit noch einige Zeit dauern wird, insbesondere angesichts der steigenden Corona-Erkrankungen in einigen Teilen der Welt, wird in den kommenden Monaten und Jahren weiter eine starke Erholung erwartet.

Steigende Zinsen dominieren nach wie vor die Schlagzeilen, und es ist vielleicht keine Überraschung, dass Loans zu Beginn des Jahres besser abschnitten als Anleihen: Sowohl in den USA als auch in Europa erzielten sie eine Rendite von etwa 2 Prozent.1 Während jedoch variabel verzinsliche Anlagen wie Loans in einem reflationären Umfeld sicherlich Vorteile bieten, sind auch Hochzinsanleihen offenbar relativ gut aufgestellt, vor allem in Europa, wo sie im Quartal Renditen von 1,6 Prozent erreichten, da der Markt von der Volatilität der US-Treasury-Renditen isoliert ist. Obwohl US-Hochzinsanleihen dem breiteren High-Yield-Markt hinterherhinkten, erwiesen sie sich im Vergleich zu einigen anderen festverzinslichen Anlageklassen als widerstandsfähig und rentierten mit 0,95 Prozent.2 Dies ist zum Teil auf das kürzere Durationsprofil der Anlageklasse zurückzuführen – während Investment-Grade-Unternehmensanleihen beispielsweise eine durchschnittliche Duration von etwas mehr als sieben Jahren aufweisen, haben Hochzinsanleihen eine Duration von etwa vier Jahren.3

Erste Anzeichen einer Erholung

Aus fundamentaler Perspektive verbessern sich die Erwartungen bezüglich Zahlungsausfällen weiter. Da sich die Quote notleidender Kredite auf einem Mehrjahrestief befindet und sowohl die Anleihe- als auch die Darlehensmärkte über reichlich Liquidität verfügen, glauben wir, dass die Zahlungsausfälle in diesem Jahr bei historischen Durchschnittswerten von 2–3 Prozent liegen könnten. Zum Vergleich: Die Ausfälle bei hochverzinslichen Anleihen und Loans betrugen im vergangenen Jahr etwa 3–5 Prozent – viel weniger als die zweistelligen Werte, von denen einige anfängliche Prognosen ausgegangen waren, was zum großen Teil den massiven globalen Konjunkturmaßnahmen zu verdanken war.4 Gleichzeitig wird erwartet, dass die Gewinne, Umsätze und Cashflows in diesem Jahr und bis ins Jahr 2022 stark ansteigen werden, wenn die Verbrauchernachfrage wieder zunimmt.

Angesichts der positiven Entwicklung der Anlageklasse und der besseren Erwartungen hinsichtlich Zahlungsausfällen haben sich die Spreads in den letzten Monaten deutlich verengt, was Fragen bezüglich der Bewertungen aufwirft. Während die Spreads von Anleihen und Loans gemessen an historischen Durchschnittswerten eng erscheinen, sind die Fragen hinsichtlich der Bewertungen nuancierter – und zwar aus mehreren Gründen. Zwar haben sich die Spreads in letzter Zeit verengt, im Vergleich zu Unternehmensanleihen mit höherem Rating, von denen einige mit oder nahe historisch engen Spreads notieren, sind sie aber noch immer günstig. High-Yield-Anleihen haben derzeit nach wie vor weitere Spreads als beispielsweise während des Tiefpunkts des Marktzyklus 2017/2018, und Loans werden bei weiteren Niveaus als vor und nach der globalen Finanzkrise gehandelt.

Martin Horne, Head of Global Public Fixed Income & David Mihalick, Head of U.S. Public Fixed Income & Head of U.S. High Yield, Barings

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1. Quelle: Credit Suisse. Stand: 31. März 2021.
2. Quelle: Bank of America Merrill Lynch. Stand: 31. März 2021.
3. Quelle: Bank of America Merrill Lynch.
4. Quelle: S&P; Credit Suisse. Stand: 31. Dezember 2020.

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