Die europäische Wirtschaft ist für den Aufschwung gerüstet... doch die Inflation bringt Gegenwind
Dank zunehmender Impfungen werden weniger Menschen ins Krankenhaus eingewiesen, daher werden Lockdown-Maßnahmen gelockert und die Wirtschaft in Europa öffnet sich wieder. Sowohl für den Dienstleistungssektor als auch für das verarbeitende Gewerbe liegen robuste, hochfrequente Umfragedaten vor und deuten auf einen Aufschwung auf breiter Front hin. In der nächsten Zeit werden das Impftempo– insbesondere der zweiten Dosen – und die Zahl neuer Fälle gegenüber den Krankenhauseinweisungen entscheidend sein um die unmittelbaren Risiken im Zusammenhang mit der Erholung zu bewerten.
Allerdings ist das Gespenst der Inflation zurückgekehrt, da weltweite Engpässe bei wichtigen Einsatzstoffen und die Ressourcenknappheit den Preisdruck erhöhen. Unserer Ansicht nach ist dieser Inflationsschub kein Ausdruck einer überhitzten Wirtschaft, die auf Hochtouren fährt, sondern Resultat einer Konjunktur, die überraschend früh erwacht. Somit könnte die Inflation in der Eurozone in der zweiten Jahreshälfte 2021 auf 2,5 Prozent bis 3 Prozent pro Jahr steigen, bevor sie 2022 wieder nachlässt.1 Anfang Juli kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) ein neues symmetrisches Inflationsziel von 2 Prozent an, um die Preisstabilität zu wahren und den Entscheidungsträgern die Flexibilität zu bieten, die Zinsen länger niedrig zu halten.
Was bedeutet Inflation für Bauvorhaben?
Immobilien sind zwar keine echte Inflationsabsicherung, bieten aber Cashflows mit indexgebundenen Eigenschaften und damit einen gewissen Inflationsschutz. In kleinen Dosen können inflationäre Tendenzen Immobilienmärkten sogar nutzen, da sie die Anlegernachfrage nach der Assetklasse anheizen können. Eine übermäßige Inflation kann jedoch die Aussichten für die Immobilienmärkte beeinträchtigen, insbesondere wenn sie zu steigenden Zinsen führt und sich durch höhere Entwicklungskosten negativ auf die Bewertung von Bauvorhaben auswirkt.
Joanne Warren, Associate Director, Real Estate Research, Barings
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1. Quelle: Oxford Economics. Stand: 12. Juli 2021.